Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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47159 Fällen von wirklich praktiſcher Bedeutung iſt, hat ſie ſich nicht
eingebürgert;
auch wir wollen es uns daher verſagen darauf
einzugehen.
XVI. Berichtigung einer zu weit getriebenen
Theorie über die elektriſche Ausgleichung.
Wir haben noch einige der intereſſanteſten Anwendungen
der elektromagnetiſchen Kraft unſern Leſern vorzuführen.
Bevor
wir dies jedoch thun, haben wir die Pflicht, von einem be-
ſonderen Umſtand zu ſprechen, der ſelbſt gut unterrichtete@Köpfe
zu ſonderbaren, weitgetriebenen Vorſtellungen verleitet.
Wir haben nämlich bereits erwähnt, wie der deutſche Natur-
forſcher Steinheil in München die folgenreiche Entdeckung
gemacht hat, daß man beim Telegraphieren nicht zwei Drähte
von einem Ort zum andern zu leiten braucht, ſondern daß es
ausreicht, wenn man auf jeder Station das eine Ende des
Drahtes in die Erde ſteckt und ſo die Erde ſelber als Leitungs-
draht benutzt.
Wir haben auch angeführt, daß man das eine
Ende des Drahtes am beſten in einen Brunnen ſteckt, weil
eben alle Gewäſſer der Erde in Zuſammenhang ſtehen und ſo
eine ununterbrochene Leitung der Elektrizität bilden.
Dieſer Umſtand aber hat zu den ſonderbarſten Irrtümern
Veranlaſſung gegeben und eine wahrhaft komiſche Vorſtellung
gangbar gemacht von dem, was im Innern der Erde hierbei
vorgeht und vorgehen ſoll.
Nicht nur in gebildeten Unter-
haltungen, ſondern auch in wahrhaft vortrefflichen Büchern
ſieht man die Behauptung aufgeſtellt, daß der elektriſche Strom
von einem Ort zum andern durch den Draht geht und daß er
durch die Erde wieder zum erſten Ort zurückkehrt.

Dieſe Vorſtellung, die ſo wunderbar klingt, daß der

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