Ampère, André-Marie
,
Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation
,
1844
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des Urſprungs unſerer Begriffe und aller unſerer Erkennt-
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niſſe zu thun hat.</
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">Ehe man an die Erörterung einer Erſcheinung unſeres
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Seelenlebens geht, muß man ſich vorher eine deutliche Vor-
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ſtellung von derſelben nach allen ihren Seiten machen.
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lb
/>
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preserve
">Ampère hat dieß an andern Orten für die verſchiedenen
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Begriffe gethan, indem er bei jedem derſelben den ideogeni-
<
lb
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ſchen Unterſuchungen pſychographiſche Beſtimmungen vor-
<
lb
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ausſchickte. </
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echoid-s547
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">Ampère wählt als Beiſpiel die Analyſe der ſinn-
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/>
lichen Vorſtellungen, und wir können uns nicht enthalten,
<
lb
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dieſe geiſtreiche Abſchweiſung im Nachſtehenden wiederzugeben.</
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">
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">Beiſatz</
emph
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. </
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preserve
">Unter
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sp
">ſinnlichen Vorſtellungen</
emph
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verſteht man
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die Nachbilder, welche die Empfindungen in uns zurücklaſſen, welche
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wir gehabt und auf die wir reagirt haben. </
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">Es iſt z. </
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">B. </
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">eine That-
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/>
ſache unſerer Selbſtbeobachtung, daß bei der Rückerinnerung an einen
<
lb
/>
früher bewohnten Ort in unſerem Geiſt
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">wirklich</
emph
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eine Vorſtellung dieſes
<
lb
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Orts mit allen Formen, Farben u. </
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">ſ. </
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">w. </
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">ſeiner Gegenſtände entſteht,
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/>
jedoch ohne daß dieſe Nachbilder von Formen und Farben mit den Em-
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/>
pſindungen ſelbſt eins wären; </
s
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">vielmehr ſind dieß zwei von einander unter-
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/>
ſchiedene Zuſtände. </
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">Da im Wachſein zu gleicher Zeit die
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sp
">ſubjectiven
<
lb
/>
Nachbilder</
emph
>
neben den
<
emph
style
="
sp
">wirklichen Empfindungen</
emph
>
vorkommen, ſo
<
lb
/>
kommt während deſſelben eine Verwechslung nie vor, außer im Fall von
<
lb
/>
Hallucination, wo die geſunden Verhältniſſe unſerer Vorſtellungen geſtört
<
lb
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ſind. </
s
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<
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">Aber im Schlaf benimmt uns die Abweſenheit der wirklichen Empfin-
<
lb
/>
dungen jedes Mittel der Vergleichung, wir nehmen die
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emph
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sp
">Nachbilder</
emph
>
für
<
lb
/>
wirkliche Empfindungen und glauben zu ſehen, was wir uns nur einbilden.</
s
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p
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<
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preserve
">Bei der Automneſtie iſt es gerade wie mit den ſinnlichen Empfin-
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bungen, nur mit der Einſchränkung, daß im wachen Zuſtand die Autom-
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lb
/>
neſtie immer mit der Emeſtheſe zu
<
emph
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sp
">einem</
emph
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Selbſtbewußtſein verſchmolzen
<
lb
/>
iſt. </
s
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<
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">In den Träumen aber, bei recht tiefem Schlaf, gibt es ſo wenig
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eine Emeſtheſe als Sinnesempfindungen; </
s
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">denn die Emeſtheſe entſpringt
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aus der Wirkung, welche die bewegende und denkende Subſtanz auf die
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derſelben unmittelbar unterworfenen Theile des Hirns äußert, von wo
<
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/>
aus ſie ſich in den zur Fortleitung beſtimmten Nerven weiter fortpflanzt,
<
lb
/>
gerade wie die Empfindungen das Product ſind, welches in derſelben
<
lb
/>
Subſtanz durch Einwirkungen äußerer Urſachen auf die Sinnorgane ent-
<
lb
/>
ſteht, wenn dieſe Einwirkungen vermittelſt der leitenden Nerven auf das
<
lb
/>
Hirn fortgepflanzt werden. </
s
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<
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">Daraus folgt, daß die einzige Spur von
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Selbſtbewußtſein, die ſich etwa in den Träumen äußern kann, in der
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lb
/>
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