Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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5248 hätten zeigen können; namentlich exiſtiert ein Metall, das den
Namen Kalium führt und ſilberähnlich ausſieht;
dieſes Metall
hat eine ſo gewaltige Neigung ſich mit Sauerſtoff zu verbinden,
daß man gar kein anderes Mittel beſitzt, es davor zu ſchützen,
als daß man es in Steinöl (Petroleum) aufbewahrt, welches
keinen Sauerſtoff enthält.
Trotzdem aber, daß die Anziehung
zwiſchen Kalium und Sauerſtoff ungeheuer groß iſt, würde
man doch vergebliche Verſuche anſtellen, um nachzuweiſen, daß
ſie ſich gegenſeitig einander nähern, wenn man ſie um ein
Haar weit von einander entfernt hat.
Füllte man z. B. eine
Glaskugel mit Kalium und eine zweite mit Sauerſtoff und legte
ſie im luftleeren Raume nebeneinander, ſo würden ſich die
Kugeln trotz der Anziehungskraft ihrer Stoffe durchaus nicht
zu einander bewegen, denn die chemiſche Anziehung iſt ſelbſt
für die kleinſte Entfernung unwirkſam.
Wir ſehen demnach, daß die chemiſche Anziehung durchaus
von anderer Beſchaffenheit ſein muß als die Anziehung der
Maſſen.
Noch weniger gleicht die chemiſche Anziehung irgendwie
der magnetiſchen Anziehung.
Von der magnetiſchen Anziehung
wiſſen wir vor allem, daß ſie wie die Maſſenanziehung auf
Entfernungen wirkſam iſt, was bei der chemiſchen Anziehung
nicht ſtattfindet.
Ferner zeigt die chemiſche Anziehung nichts
von Polarität, das heißt:
ſie teilt den Körper nicht in zwei
Pole, wie es der Magnet thut.
Endlich findet ſich in der
chemiſchen Anziehungskraft keine Erſcheinung, welche ſich in
einem Stoffe gewiſſermaßen verteilt, während dies im Mag-
neten vollkommen der Fall iſt.
Eine Eiſenſtange, die man an
einem Punkt magnetiſch macht, wird durch die ganze Länge
magnetiſch;
während das eine Ende einer Eiſenſtange ganz
und gar einer chemiſchen Verbindung ausgeſetzt werden kann,
ohne daß das andere Ende irgendwie davon betroffen wird.
In noch größerem Maße verſchieden iſt die chemiſche

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