Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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54125 Stoff an, weil er mit allen anderen Stoffen am leichteſten
Verbindungen eingeht und weil er in der Natur eine ſo große
chemiſche Rolle ſpielt, ſo weiß man es jetzt, daß er nur ſehr
geringe Neigung hat, ſich mit Chlor zu verbinden.
Eine ſtärkere
Neigung beſitzt der Sauerſtoff ſchon zu Schwefel, mit dem er
die bekannte Schwefelſäure bildet.
Noch leichter verbindet er
ſich mit Phosphor zu Phosphorſäure und wiederum unter
Umſtänden noch leichter mit Stickſtoff zu Salpeterſäure.
Noch
leichter iſt ſeine Verbindung mit Kohlenſtoff, um Kohlenſäure
zu bilden.
Die Neigung des Sauerſtoffs zum Waſſerſtoff iſt
wiederum ſtärker als die der bisher genannten Stoffe.
Die
Neigung wächſt nun immer mehr, je mehr wir uns den Metallen
nähern.
Zum Kupfer hat er noch ſtärkere Neigung als zum
Waſſerſtoff, zum Zink iſt die Neigung wiederum bedeutender,
zum Eiſen iſt ſie ſchon ſehr ſtark, zum Natrium iſt ſie außer-
ordentlich ſtark, und am allerſtärkſten iſt die Neigung zwiſchen
Sauerſtoff und Kalium.
Wir ſind demnach ſchon imſtande, eine Reihe aufzuführen,
in welcher jeder folgende Stoff eine immer bedeutendere Neigung
hat, ſich mit Sauerſtoff zu verbinden, und dieſe Reihe von den
genannten Stoffen würde demnach folgendermaßen lauten:
Chlor, Schwefel, Phosphor, Stickſtoff, Kohlenſtoff, Waſſer-
ſtoff, Kupfer, Zink, Eiſen, Natrium, Kalium.
Wir haben freilich nur einige der bekannteſten chemiſchen
Urſtoffe hier aufgeführt, während wir viele weniger bekannte
mit Stillſchweigen übergangen haben;
allein auch bei dieſen
bekannten Stoffen dürfen wir nicht vergeſſen, daß die Umſtände,
unter welchen ſie Verbindungen mit dem Sauerſtoff eingehen,
ſehr verſchieden ſind, und daß demnach die Sicherheit der ge-
nannten Reihe noch nicht ganz feſtſteht.
Aber in dieſer Reihe von Stoffen, die wir hier aufgeführt
haben, zeigt ſich etwas höchſt Merkwürdiges, das einen Ein-
blick in das Weſen der Naturgeheimniſſe der Chemie geſtattet.

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