Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of contents

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[221.] XXXII. Etwas von der galvaniſchen Vergoldung.
[222.] XXXIII. Merkwürdige weitere Verſuche.
[223.] XXXIV. Schlußbetrachtung.
[224.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
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XII. Wie die chemiſchen Stoffe ſtets nur
in beſtimmten Gewichtsteilen ihre Verbindungen
eingehen.
Da es, wie wir geſehen haben, ein ſo eigentümliches Ding
iſt mit der Anziehungskraft der chemiſchen Urſtoffe, ſo wollen
wir einmal eine Reihe derſelben hier aufſuchen und durch
Zahlen genauer angeben, wie viel von jedem Urſtoff man
nehmen muß, um deſſen Anziehungskraft gleich zu machen mit
dem von 100 Gramm Sauerſtoff.
Will man Kohlenſtoff nehmen, ſo ergiebt der Verſuch,
daß 75 Gramm desſelben ſich mit 100 Gramm Sauerſtoff
verbinden und dieſe beiſammen bilden das ſo gefährliche Kohlen-
oxyd oder den “Kohlendunſt”, an dem noch immer ſo viele
Menſchen erſticken, wenn ſie unvorſichtigerweiſe eine etwa vor-
handene Ofenklappe zu früh ſchließen.
Alſo 75 Gramm Kohlen-
ſtoff oder reine Kohle hat ſoviel chemiſche Anziehungskraft wie
100 Gramm Sauerſtoff oder 12 {1/2} Gramm Waſſerſtoff oder
440 Gramm Chlor.
Macht man denſelben Verſuch mit Schwefel, ſo ergiebt
ſich, daß er eine halb mal ſo ſchwache Anziehungskraft hat als
Sauerſtoff, denn von Schwefel muß man ſchon an 200 Gramm
dazu nehmen.
Phosphor iſt nahe viermal ſo ſchwach an An-
ziehungskraft, denn man muß ſchon 400 Gramm nehmen, um
ſeine Anziehung der von 100 Gramm Sauerſtoff gleich zu
machen.
Von Stickſtoff muß man 175 Gramm dazu thun, um
durch ihn eine eben ſo ſtarke Anziehung zu haben.
Für Natrium
braucht man wieder 290 Gramm hierzu.
Hieraus aber folgt,
daß 290 Gramm Natrium ſo ſtark in der Anziehung ſind als
440 Gramm Chlor, denn jeder dieſer Stoffe iſt in ſolcher ange-
gebenen Menge ja ſo ſtark in ſeiner Anziehung als 100 Gramm
Sauerſtoff.
Da nun Chlor und Natrium wirklich in der

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