Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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55741 als 489 Gramm Kalium, trotzdem das Kalium ſo ſtark iſt,
den Waſſerſtoff aus dem gebildeten Waſſer hinauszuwerfen?
Offenbar ſteckt hier wieder ein Naturgeheimnis dahinter,
das man zu erforſchen hat;
ein Naturgeheimnis, das bewirkt,
daß einerſeits ein kleiner Teil eines Stoffes ſo viel vom andern
Stoff aufnehmen kann, als ein dritter Stoff nur in einer
größeren Summe von Gewichtsmenge es vermag, und anderer-
ſeits bewirkt, daß dieſer dritte Stoff dennoch energiſch genug
iſt, den erſteren Stoff aus ſeiner bereits eingegangenen Ver-
bindung zu treiben.
Auch dieſem Naturgeheimnis iſt die
Wiſſenſchaft ſchon auf die Spur gekommen, und wir wollen
dasſelbe auch unſern Leſern vorführen;
wir bedürfen aber
hierzu einiger Vorbereitungen, die wir nunmehr, ſo kurz wie
es uns möglich, entwickeln wollen.
XIV. Die Verbindung eines chemiſchen Stoffes
mit doppelten und mehrfachen Portionen.
In unſerer bisherigen Betrachtung der Geſetze der chemiſchen
Verbindungen haben wir die Behauptung aufgeſtellt, daß zwei
Stoffe ſich nur dann vollſtändig mit einander verbinden, wenn
man von beiden das richtige, beſtimmte Gewicht dazu nimmt.
Wir haben indeſſen zu dieſem ganz richtigen Grundſatze noch
einen zweiten hinzuzufügen, der ſcheinbar wie ein Widerſpruch
klingt;
wir werden aber bei aufmerkſamerer Betrachtung bald
ſehen, daß dies nicht der Fall iſt.
Wir wiſſen, daß, wenn man Schwefel mit Sauerſtoff zu
einer chemiſchen Verbindung bringen will, man 200 Gewichts-
teile Schwefel und 100 Gewichtsteile Sauerſtoff dazu ver-
wenden muß.
Man ſollte nun glauben, daß es gar nicht
möglich ſei, aus Schwefel und Sauerſtoff etwas anderes

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