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zu bilden, als eben das, was aus den angegebenen Gewichts-
mengen wird. Allein die Erfahrung lehrt, daß dem nicht ſo iſt.
mengen wird. Allein die Erfahrung lehrt, daß dem nicht ſo iſt.
Schon ſeit älterer Zeit verſtand man aus Schwefel und
Sauerſtoff zwei verſchiedene Dinge zu fabrizieren: jetzt iſt es
ſogar gelungen, eine ganze Anzahl verſchiedener chemiſcher
Verbindungen aus dieſen beiden Stoffen herzuſtellen, und zwar
entſtehen dieſelben dadurch, daß man die Gewichtsmenge des
Schwefels und Sauerſtoffs verſchieden anwendet. Für den
erſten Augenblick ſcheint dies nun freilich im Widerſpruch zu
ſtehen mit dem bisher ausgeſprochenen Grundſatz, daß in jeder
chemiſchen Verbindung zweier Stoffe ſtets ein feſtes, unver-
rückbares Gewichtsverhältnis der Stoffe angewandt werden
müſſe; allein, wenn man ſich die Sache genauer anſieht, ſo
bemerkt man, wie man Urſache hat, in jenem Grundſatz ſich
nur noch mehr beſtärkt zu fühlen; ja man gelangt bei einigem
Nachdenken erſt recht hinter ein großes Geſetz.
Sauerſtoff zwei verſchiedene Dinge zu fabrizieren: jetzt iſt es
ſogar gelungen, eine ganze Anzahl verſchiedener chemiſcher
Verbindungen aus dieſen beiden Stoffen herzuſtellen, und zwar
entſtehen dieſelben dadurch, daß man die Gewichtsmenge des
Schwefels und Sauerſtoffs verſchieden anwendet. Für den
erſten Augenblick ſcheint dies nun freilich im Widerſpruch zu
ſtehen mit dem bisher ausgeſprochenen Grundſatz, daß in jeder
chemiſchen Verbindung zweier Stoffe ſtets ein feſtes, unver-
rückbares Gewichtsverhältnis der Stoffe angewandt werden
müſſe; allein, wenn man ſich die Sache genauer anſieht, ſo
bemerkt man, wie man Urſache hat, in jenem Grundſatz ſich
nur noch mehr beſtärkt zu fühlen; ja man gelangt bei einigem
Nachdenken erſt recht hinter ein großes Geſetz.
Wir wollen einmal die Gewichte angeben, welche man
anwenden muß, um vier wichtige Verbindungen von Schwefel
und Sauerſtoff herzuſtellen; wir werden ſogleich ſehen, daß es
mit den Gewichtsmengen doch nicht ſo willkürlich geht, ſondern
daß ſie in einem ganz beſtimmten Verhältnis bleiben müſſen.
anwenden muß, um vier wichtige Verbindungen von Schwefel
und Sauerſtoff herzuſtellen; wir werden ſogleich ſehen, daß es
mit den Gewichtsmengen doch nicht ſo willkürlich geht, ſondern
daß ſie in einem ganz beſtimmten Verhältnis bleiben müſſen.
Man kann 64 Gramm Schwefel mit 48 Gramm Sauer-
ſtoff verbinden, dann entſteht ein Stoff, welcher feſte, grüne
Maſſen bildet und den man als Schwefelſesquioxyd bezeichnet.
Es gelingt ferner, 64 Gramm Schwefel mit 64 Gramm
Sauerſtoff zu vereinigen, dann bildet ſich ein farbloſes Gas,
Schwefeldioxyd oder ſchweflige Säure, welches jeder ſchon ge-
rochen hat, denn dieſes Gas bringt den unangenehm ſtechenden
Geruch hervor, der entſteht, wenn man gewöhnliche Schwefel-
hölzchen anzündet. Eine dritte Verbindung von Schwefel mit
Sauerſtoff erhält man, wenn man 64 Gramm Schwefel mit
96 Gramm Sauerſtoff vereinigt, alsdann entſteht ein eisartige
Nadeln vorſtellender Körper, welcher in Waſſer aufgelöſt
ſtoff verbinden, dann entſteht ein Stoff, welcher feſte, grüne
Maſſen bildet und den man als Schwefelſesquioxyd bezeichnet.
Es gelingt ferner, 64 Gramm Schwefel mit 64 Gramm
Sauerſtoff zu vereinigen, dann bildet ſich ein farbloſes Gas,
Schwefeldioxyd oder ſchweflige Säure, welches jeder ſchon ge-
rochen hat, denn dieſes Gas bringt den unangenehm ſtechenden
Geruch hervor, der entſteht, wenn man gewöhnliche Schwefel-
hölzchen anzündet. Eine dritte Verbindung von Schwefel mit
Sauerſtoff erhält man, wenn man 64 Gramm Schwefel mit
96 Gramm Sauerſtoff vereinigt, alsdann entſteht ein eisartige
Nadeln vorſtellender Körper, welcher in Waſſer aufgelöſt