Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5
,
1897
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">Da man aber durch die ſchärfſten Mikroſkope nicht am
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Zinnober ſehen kann, daß er aus zwei ſehr verſchiedenen
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Dingen zuſammengeſetzt iſt, ſo muß man annehmen, daß ſelbſt
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lb
/>
im feinſten Stäubchen Zinnober eine ſehr große gleiche Zahl
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lb
/>
von Schwefel-Atomen und Queckſilber-Atomen vorhanden iſt,
<
lb
/>
ſo daß ſie einzeln gar nicht geſehen werden können und unſerm
<
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Auge erſt ſichtbar werden, wenn ſich eine bedeutende Menge
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ſolch kleiner Dinger gebildet hat.</
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">In gleicher Weiſe wie dieſe Verbindung hat man ſich nun
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alle chemiſchen Verbindungen zu denken und man wird ge-
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/>
ſtehen, daß dieſe Erklärungsweiſe einfach iſt; </
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">ſie paßt vor-
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trefflich für alle Erſcheinungen der Chemie.</
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">Nun aber bitten wir unſere Leſer einmal zu beachten,
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welche Reihe wichtiger und höchſt intereſſanter Schlüſſe aus
<
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/>
dieſer einfachen Lehre von der Atom-Verbindung folgt, und
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/>
wie dieſe Lehre einen tiefen Einblick in das Weſen der Dinge
<
lb
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gewährt.</
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">XVII. Die Anzahl der Atome bei chemiſchen</
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">Verbindungen und das Gewicht jedes Stoffes.</
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">Wenn ſich wirklich in den erwähnten chemiſchen Verbin-
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dungen, wie wir angenommen haben, immer ein Atom des
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einen Stoffes an das Atom eines andern Stoffes anlegt, ſo
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folgt hieraus, daß bei einfachen Verbindungen die Zahl der
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Atome beider Stoffe gleich ſein muß.</
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">Nehmen wir wiederum die Bildung von Zinnober aus
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Schwefel und Queckſilber als Beiſpiel für viele andere Ver-
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bindungen an, ſo wiſſen wir, daß eigentlich ein Atom Zinnober
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lb
/>
eine Art Doppelatom iſt, weil es aus der Verbindung der
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lb
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zwei Atome entſtanden iſt, von denen das eine Schwefel, das
<
lb
/>
andere Queckſilber iſt. </
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">Solche kleinſten Teile von </
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