Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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56751 dungen, die doch alſo ſtets aus mehreren Atomen beſtehen,
nennt man Moleküle.
— Wenn wir nun ein wenig Zinnober
vor uns haben, ſo wiſſen wir zwar nicht, wie viele Atome
darin ſind, wir kennen alſo auch nicht die Zahl der Schwefel-
und der Queckſilber-Atome, die darin enthalten ſind:
es iſt
möglich, daß ein wenig Zinnober, das der Maler auf ſeinem
feinſten Pinſel zerreibt, viele Millionen oder gar Billionen
Atome enthält;
aber wir wiſſen wenigſtens das Eine, daß im
Zinnober immer die Zahl der Schwefel-Atome eben ſo groß
iſt wie die Zahl der Queckſilber-Atome.
Denn, da Zinnober
uur entſteht, wenn ſich die zwei verſchiedenen Atome paaren,
ſo würde jedes Atom Schwefel, das nicht ein Atom Queck-
ſilber findet, um ſich mit ihm zu paaren, als Schwefel übrig
bleiben;
dasſelbe wäre mit jedem Atom Queckſilber der Fall,
der nicht ein Atom Schwefel vorfindet;
es würde übrig bleiben
und nichts zur Bildung des Zinnobers beitragen können.
Hiernach alſo muß man annehmen, daß immer im Zinnober
der Zahl nach ſo viele Atome Schwefel vorhanden ſind, als
Atome Queckſilber.
Hieraus aber wird es klar, warum es keinen reinen Zin-
nober geben kann, der ein bißchen mehr Queckſilber oder ein
bißchen mehr Schwefel enthält als irgend welcher Zinnober in
der Welt.
Kein Chemiker vermag einen Zinnober herzuſtellen,
worin ein anderes Verhältnis des Queckſilbers zum Schwefel
ſtattfindet, und wie es mit Zinnober der Fall iſt, ſo iſt es
mit allen chemiſchen Verbindungen der Fall.
Sie können durch
fremde Beimiſchung mehr oder weniger verunreinigt werden;
reinigt man ſie aber, ſo bleiben ſie ſich in Bezug auf ihre
Urſtoff-Beſtandteile ganz gleich.
Nun aber wiſſen wir, daß man immer zu 200 Gramm
Schwefel 1250 Gramm Queckſilber nehmen muß, um aus ihnen
1450 Gramm Zinnober zu machen.
Wie groß die Zahl der Atome
in dieſer Portion Zinnober iſt, das weiß man freilich nicht

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