Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897
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57256 Sauerſtoff, während im Waſſer jedes Waſſerſtoffatom nur ein
Atom Sauerſtoff bindet.
Das Waſſerſtoff-Superoxyd iſt aber
eine “überſättigte” Verbindung, weil es ſehr leicht in Sauer-
ſtoff und Waſſer zerfällt, und alſo das, was es über ſeinen
Appetit aufgenommen, bald abgiebt.
Gerade alſo der Umſtand, daß man zu 28 Gramm Stick-
ſtoff 16 Gramm Sauerſtoff nehmen muß, um Stickſtoff-Oxydul
zu erhalten, und wenn man Stickſtoff-Oxyd haben will, durch-
aus 32 Gramm Sauerſtoff, wenn man ſalpetrige Säure haben
will, nochmals volle 16 Gramm, alſo 48 Gramm nehmen muß,
wenn man Unterſalpeterſäure machen will, wiederum volle 16
Gramm anwenden, und wenn man endlich Salpeterjäure machen
will, wiederum nochmals volle 16, alſo 80 Gramm Sauerſtoff
zuſetzen muß, gerade dieſer Umſtand iſt der ſchlagendſte Beweis,
daß in immer 16 Gramm Sauerſtoff ſo viele Atome ſein müſſen,
als in 28 Gramm Stickſtoff, ſo daß man, wenn man eine
höhere Stufe der Verbindung erreichen will, immer für jedes
einzelne Atom Stickſtoff ein neues Atom Sauerſtoff zubringen
muß.
Und ſo iſt denn die Atom-Lehre gerade durch die Chemie
feſt begründet worden.
XIX. Die Atome und die Wärme.
Eine intereſſante Beſtätigung erhielt die Lehre von den
Atomen auf einem ganz anderen Wege als dem chemiſchen.
Die Entdeckung, die wir meinen, beruht auf folgenden That-
ſachen.
Nehmen wir an, es ſtellt jemand auf den Tiſch ſeines
Zimmers ein Stück Wachs, ein Stück Eiſen, ein Stück Holz,
ein Stück Leder und ein Glas Waſſer.
Nun heizt er die
Stube ſo ein, daß ſie etwa 15 Grad Celſius Wärme hat,

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