Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5
,
1897
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wird nach einiger Zeit all’ das, was auf dem Tiſche liegt,
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ebenfalls 15 Grad warm ſein.</
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">Freilich werden ſich die Gegenſtände ſehr verſchieden an-
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fühlen. </
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echoid-s7616
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">Berührt man mit der Hand das Wachs und das Eiſen,
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ſo wird es ſcheinen, als ob das Eiſen kälter ſei als das Wachs,
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ebenſo wird man, dem Gefühl nach zu urteilen, Verſchieden-
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heiten in der Wärme der übrigen Gegenſtände wahrzunehmen
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glauben; </
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">aber das iſt doch nur eine Täuſchung.</
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">Hiervon kann man ſich überzeugen, wenn man die Wärme
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der Gegenſtände mit einem Thermometer unterſucht; </
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">man wird
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finden, daß ſie ſamt und ſonders 15 Grad warm ſind.</
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">Woher aber kommt es, daß ſich das Eiſen trotzdem kälter
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anfühlt? </
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">Das kommt daher, daß das Eiſen die Wärme der Hand
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ſchnell fortleitet, denn Eiſen hat wie alle Metalle die Eigenſchaft,
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daß es die Wärme ſchneller leitet, als andere Stoffe es thun.
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">Wenn man ein Streichhölzchen auf dem einen Ende anbrennt,
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kann man es am andern Ende in der Hand halten, weil die
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Wärme nicht von einem Ende des Hölzchens zum andern geleitet
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wird. </
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">Macht man jedoch eine ebenſo große Stopfnadel an der
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einen Seite heiß, ſo kann man ſie am andern Ende nicht in der
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Hand halten, weil die Wärme ſich im Eiſen verbreitet, oder
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weil Eiſen, wie auch jedes andere Metall, die Wärme leitet.</
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">Fühlt man nun ein Stück Eiſen von 15 Grad Wärme an,
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ſo giebt die wärmere Hand dem Eiſen Wärme ab; </
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">bliebe nun
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die Wärme an der Stelle, ſo würde ſich das Eiſen ſo warm
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anfühlen wie jeder andere Gegenſtand von 15 Grad Wärme;
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">allein das Eiſen leitet die Wärme durch das ganze Stück und
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entzieht ſo der Hand immer aufs neue Wärme, und dies erregt
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in uns die Empfindung, als ob das Eiſen kälter wäre als
<
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das Wachs, was in Wahrheit nicht der Fall iſt.</
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">Es ſteht vielmehr feſt und kann durch die genaueſten
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Verſuche bewieſen werden, daß alle in einem Zimmer von
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gleicher Wärme befindlichen Dinge ganz gleich warm werden.</
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