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allen Seiten des Gebäudes gleiche Gewichtsmaſſen vorhanden
ſind. Ferner durfte auch der Beobachter nicht in der Nähe
ſein, damit er nicht eine Anziehung, alſo eine Störung ver-
urſache. Endlich mußte die Luft in der Nähe nicht in Be-
wegung geſetzt werden, damit ſie nicht das Pendeln ſtöre und
ſchließlich war es notwendig, nicht nur genau Größe und Ge-
wicht der Kugeln zu beſtimmen, ſondern auch die Kugelgeſtalt
aufs allerſchärſſte genau zu machen und dafür zu ſorgen, daß
auch der Schwerpunkt der Kugeln der wirkliche Mittelpunkt
derſelben ſei.
ſind. Ferner durfte auch der Beobachter nicht in der Nähe
ſein, damit er nicht eine Anziehung, alſo eine Störung ver-
urſache. Endlich mußte die Luft in der Nähe nicht in Be-
wegung geſetzt werden, damit ſie nicht das Pendeln ſtöre und
ſchließlich war es notwendig, nicht nur genau Größe und Ge-
wicht der Kugeln zu beſtimmen, ſondern auch die Kugelgeſtalt
aufs allerſchärſſte genau zu machen und dafür zu ſorgen, daß
auch der Schwerpunkt der Kugeln der wirkliche Mittelpunkt
derſelben ſei.
Alle dieſe großen Schwierigkeiten zu beſeitigen, bedurfte
es ungeheurer Sorgfalt und außerordentlicher Koſten. Der
Naturforſcher Reich in Freiberg hat ſich der unendlichen Mühe
zur Beſeitigung dieſer Schwierigkeiten unterzogen, und ſeinen
Beobachtungen und Rechnungen verdankt man das Reſultat,
das er dahin ausgeſprochen, daß die Geſamtmaſſe der Erde
nahe fünf und ein halb Mal ſchwerer iſt, als eine eben ſo
große Kugel aus Waſſer wäre 2c. , oder wiſſenſchaftlicher aus-
gedrückt: Die durchſchnittliche Dichtigkeit der Erde iſt faſt fünf
und ein halb Mal größer als die des Waſſers. Da aber nun
der Rauminhalt, das Volumen der Erde genau bekannt iſt, ſo
war man imſtande zu berechnen, wie viel eine Waſſerkugel von
genau gleicher Größe wiegen würde. Daraus ergab ſich denn
das wirkliche Gewicht der Erde auf nahe 14 Quadrillionen
Pfund, und hieraus folgt, daß die Erde aus immer dichteren
Maſſen beſteht, je näher man dem Mittelpunkt kommt, und
daß ſie alſo keine Hohlkugel ſein könne.
es ungeheurer Sorgfalt und außerordentlicher Koſten. Der
Naturforſcher Reich in Freiberg hat ſich der unendlichen Mühe
zur Beſeitigung dieſer Schwierigkeiten unterzogen, und ſeinen
Beobachtungen und Rechnungen verdankt man das Reſultat,
das er dahin ausgeſprochen, daß die Geſamtmaſſe der Erde
nahe fünf und ein halb Mal ſchwerer iſt, als eine eben ſo
große Kugel aus Waſſer wäre 2c. , oder wiſſenſchaftlicher aus-
gedrückt: Die durchſchnittliche Dichtigkeit der Erde iſt faſt fünf
und ein halb Mal größer als die des Waſſers. Da aber nun
der Rauminhalt, das Volumen der Erde genau bekannt iſt, ſo
war man imſtande zu berechnen, wie viel eine Waſſerkugel von
genau gleicher Größe wiegen würde. Daraus ergab ſich denn
das wirkliche Gewicht der Erde auf nahe 14 Quadrillionen
Pfund, und hieraus folgt, daß die Erde aus immer dichteren
Maſſen beſteht, je näher man dem Mittelpunkt kommt, und
daß ſie alſo keine Hohlkugel ſein könne.
Dieſe wichtigen Meſſungen ſind ſpäter von dem Engländer
Baily mit noch größerer Sorgfalt und Ausführlichkeit wieder-
holt worden. Die Ergebniſſe, zu denen dieſer Forſcher ge-
langte, ſtimmen ziemlich genau mit den Zahlen, welche ſowohl
Cavendiſh als Reich erhalten hatten. Auch nach Baily’s mit
den Hilfsmitteln der fortgeſchrittenen Wiſſenſchaft angeſtellten
Baily mit noch größerer Sorgfalt und Ausführlichkeit wieder-
holt worden. Die Ergebniſſe, zu denen dieſer Forſcher ge-
langte, ſtimmen ziemlich genau mit den Zahlen, welche ſowohl
Cavendiſh als Reich erhalten hatten. Auch nach Baily’s mit
den Hilfsmitteln der fortgeſchrittenen Wiſſenſchaft angeſtellten
A.
Bernſtein, Natu@w Bolf@bücher.