59680
Kraft der Atome, wollen wir vor allem einen Umſtand hervor-
heben.
heben.
Wir haben bereits auf die Sonderbarkeit aufmerkſam
gemacht, daß zwei chemiſche Urſtoffe ſich am heftigſten und
ſchnellſten verbinden, wenn ſie ſich beide höchſt unähnlich ſind.
Die Metalle haben ſamt und ſonders eine gewiſſe Ähnlichkeit
mit einander. Kupfer, Zink, Silber, Gold, Eiſen, Blei ſind
zwar in ihren Eigenſchaften verſchieden, aber in ihrer weſent-
lichſten Natur ſind ſie doch ſehr nahe verwandt. Gleichwohl
haben ſie nicht die mindeſte Neigung, ſich chemiſch zu ver-
binden. Nun giebt es gewiß nichts Unähnlicheres in der Welt
als Sauerſtoff und Eiſen, und gleichwohl iſt ihre Neigung zur
Verbindung ſehr ſtark, wie überhaupt die Neigung ſämtlicher
Metalle ſich mit Sauerſtoff zu verbinden bedeutend iſt. Ganz
dasſelbe zeigt ſich, wenn man diejenigen Stoffe betrachtet, die
ihrer Natur nach dem Sauerſtoff ähnlich ſind, wie z. B. Chlor,
Brom, Jod und Fluor, trotzdem haben ſie nur ein ſehr ge-
ringes Beſtreben ſich mit dem Sauerſtoff zu verbinden; im
Gegenteil, ſie erſetzen unter gewiſſen Umſtänden oft den Sauer-
ſtoff, wenn er ſich mit einem Metall verbunden hat und füllen
ſo ſeine Stelle aus.
gemacht, daß zwei chemiſche Urſtoffe ſich am heftigſten und
ſchnellſten verbinden, wenn ſie ſich beide höchſt unähnlich ſind.
Die Metalle haben ſamt und ſonders eine gewiſſe Ähnlichkeit
mit einander. Kupfer, Zink, Silber, Gold, Eiſen, Blei ſind
zwar in ihren Eigenſchaften verſchieden, aber in ihrer weſent-
lichſten Natur ſind ſie doch ſehr nahe verwandt. Gleichwohl
haben ſie nicht die mindeſte Neigung, ſich chemiſch zu ver-
binden. Nun giebt es gewiß nichts Unähnlicheres in der Welt
als Sauerſtoff und Eiſen, und gleichwohl iſt ihre Neigung zur
Verbindung ſehr ſtark, wie überhaupt die Neigung ſämtlicher
Metalle ſich mit Sauerſtoff zu verbinden bedeutend iſt. Ganz
dasſelbe zeigt ſich, wenn man diejenigen Stoffe betrachtet, die
ihrer Natur nach dem Sauerſtoff ähnlich ſind, wie z. B. Chlor,
Brom, Jod und Fluor, trotzdem haben ſie nur ein ſehr ge-
ringes Beſtreben ſich mit dem Sauerſtoff zu verbinden; im
Gegenteil, ſie erſetzen unter gewiſſen Umſtänden oft den Sauer-
ſtoff, wenn er ſich mit einem Metall verbunden hat und füllen
ſo ſeine Stelle aus.
Hieraus aber und aus einer ganzen Reihe mannigfaltiger
Verſuche und Betrachtungen geht mit aller Beſtimmtheit her-
vor, daß die chemiſche Neigung zweier Stoffe zu einander
immer ſtärker iſt, je weniger ſie ſich in ihrer Natur gleich ſind.
Verſuche und Betrachtungen geht mit aller Beſtimmtheit her-
vor, daß die chemiſche Neigung zweier Stoffe zu einander
immer ſtärker iſt, je weniger ſie ſich in ihrer Natur gleich ſind.
Vergleicht man dies aber mit der Elektrizität, ſo findet
man hier ein ganz ähnliches Verhältnis. Ein Kügelchen mit
poſitiver Elektrizität geladen zieht ein zweites Kügelchen mit
negativer Elektrizität geladen an, das Ungleiche hat eine
Neigung zu einander und ſucht ſich auf. Dahingegen ſtößt
die gleiche Elektrizität — ſowohl poſitive wie negative — in
zwei Kügelchen ſich gegenſeitig ab. Das Gleiche flieht ſich und
verbindet ſich nicht mit einander.
man hier ein ganz ähnliches Verhältnis. Ein Kügelchen mit
poſitiver Elektrizität geladen zieht ein zweites Kügelchen mit
negativer Elektrizität geladen an, das Ungleiche hat eine
Neigung zu einander und ſucht ſich auf. Dahingegen ſtößt
die gleiche Elektrizität — ſowohl poſitive wie negative — in
zwei Kügelchen ſich gegenſeitig ab. Das Gleiche flieht ſich und
verbindet ſich nicht mit einander.