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Wir müſſen mit demſelben noch eine Operation vornehmen,
aber wir raten Jedem, dabei mit der allergrößten Vorſicht zu
verfahren. Man braucht hierzu nämlich einen Stoff, der äußerſt
giftig iſt, da ſchon ein Krümelchen davon, das an eine wunde
Stelle der Haut kommt, imſtande iſt, den Tod herbeizuführen.
Dieſer Stoff heißt Cyan-Kalium.
aber wir raten Jedem, dabei mit der allergrößten Vorſicht zu
verfahren. Man braucht hierzu nämlich einen Stoff, der äußerſt
giftig iſt, da ſchon ein Krümelchen davon, das an eine wunde
Stelle der Haut kommt, imſtande iſt, den Tod herbeizuführen.
Dieſer Stoff heißt Cyan-Kalium.
Was Kalium iſt, wiſſen unſere Leſer bereits.
Es iſt ein
Metall, welches ſo ungeheure Neigung hat, ſich mit Sauerſtoff
zu verbinden, daß man es garnicht davor hüten kann. Dieſes
Metall geht auch eine Verbindung mit einem eigentümlichen, gif-
tigen Gas ein, welches Cyan heißt, und ſich von allen uns bisher
bekannt gewordenen Stoffen unterſcheidet. Cyan nämlich be-
ſteht aus Kohlenſtoff und Stickſtoff, iſt alſo ein zuſammengeſetzter
Stoff, verbindet ſich aber dennoch chemiſch faſt mit allen Me-
tallen. Das Cyan hat große Neigung, ſich mit Waſſerſtoff zu
verbinden und bildet mit dieſem die furchtbare Blauſäure,
deren Geruch ſchon tötlich wirkt. Wir haben hier ein Beiſpiel,
wie der unſchädliche Kohlenſtoff, der ebenſo unſchädliche Stick-
ſtoff und der in jedem Glaſe Waſſer maſſenweis von uns ver-
ſchluckte Waſſerſtoff in chemiſcher Verbindung das furchtbarſte
Gift erzeugen, das man in der Welt kennt.
Metall, welches ſo ungeheure Neigung hat, ſich mit Sauerſtoff
zu verbinden, daß man es garnicht davor hüten kann. Dieſes
Metall geht auch eine Verbindung mit einem eigentümlichen, gif-
tigen Gas ein, welches Cyan heißt, und ſich von allen uns bisher
bekannt gewordenen Stoffen unterſcheidet. Cyan nämlich be-
ſteht aus Kohlenſtoff und Stickſtoff, iſt alſo ein zuſammengeſetzter
Stoff, verbindet ſich aber dennoch chemiſch faſt mit allen Me-
tallen. Das Cyan hat große Neigung, ſich mit Waſſerſtoff zu
verbinden und bildet mit dieſem die furchtbare Blauſäure,
deren Geruch ſchon tötlich wirkt. Wir haben hier ein Beiſpiel,
wie der unſchädliche Kohlenſtoff, der ebenſo unſchädliche Stick-
ſtoff und der in jedem Glaſe Waſſer maſſenweis von uns ver-
ſchluckte Waſſerſtoff in chemiſcher Verbindung das furchtbarſte
Gift erzeugen, das man in der Welt kennt.
Das Cyan aber iſt es, das wir brauchen, und zwar
nimmt man zu einem halben Gramm Silber etwa fünf Gramm
Cyan-Kalium. Dieſes löſt man in deſtilliertem Waſſer auf
und ſchüttet das Chlor-Silber hinein und man wird ſofort
ſehen, wie nach einigem Schütteln das käſige Chlor-Silber ſich
auflöſt, und bald hat man eine farbloſe Flüſſigkeit vor ſich, die
nicht im Entfernteſten durch ihr Anſehen verräth, daß hier ſo
viele verſchiedene Stoffe darin ſind.
nimmt man zu einem halben Gramm Silber etwa fünf Gramm
Cyan-Kalium. Dieſes löſt man in deſtilliertem Waſſer auf
und ſchüttet das Chlor-Silber hinein und man wird ſofort
ſehen, wie nach einigem Schütteln das käſige Chlor-Silber ſich
auflöſt, und bald hat man eine farbloſe Flüſſigkeit vor ſich, die
nicht im Entfernteſten durch ihr Anſehen verräth, daß hier ſo
viele verſchiedene Stoffe darin ſind.
In dieſer Flüſſigkeit, die wir nun bald gebrauchen werden,
ſind nicht weniger als zwei Metalle vorhanden, und außerdem
noch zwei, eigentlich drei Stoffe. Erſtens iſt, wie wir wiſſen,
Silber da, zweitens ſteckt auch Kalium darin, drittens
ſind nicht weniger als zwei Metalle vorhanden, und außerdem
noch zwei, eigentlich drei Stoffe. Erſtens iſt, wie wir wiſſen,
Silber da, zweitens ſteckt auch Kalium darin, drittens