Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5
,
1897
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Es iſt daher in langen Tagen bei uns auch warm, denn die
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Sonne durchwärmt den Boden der Erde. </
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">Zur Zeit der kurzen
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Tage iſt es kalt, weil das erwärmende Sonnenlicht fehlt. </
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Daher iſt auch in derſelben Zeit, wo auf der nördlichen Halb-
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kugel Sommer iſt, auf der ſüdlichen Winter, und umgekehrt,
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wenn hier Winter iſt, iſt auf der ſüdlichen Halbkugel Sommer.</
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">Wenn wir am Weihnachtsfeſt tief eingeſchneit ſind und in
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der erleuchteten Stube und am warmen Ofen Freude und Er-
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hebung ſuchen, denken wir wohl an Freunde und Verwandte,
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die nach Auſtralien ausgewandert ſind und fragen uns, wie es
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ihnen jetzt ergehen mag am Feſttage? </
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">Wie erſtaunt aber der
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Unkundige, wenn ſpäter ein Brief aus Auſtralien ankommt, der
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am Weihnachtsfeſt geſchrieben worden iſt, worin der Freund
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oder der Verwandte anzeigt, daß er das Feſt in ſeiner Wein-
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laube gefeiert, wo er Schutz geſucht habe vor der großen Hitze
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des Tages und daß er erſt ſpät in der Nacht das Zimmer be-
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treten, und vor Hitze und Sehnſucht nach der Heimat, wo man
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am Weihnachtsfeſt ſo leicht Kühlung haben kann, nicht habe
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einſchlafen können!</
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">Der Unkundige wird ſich nun belehren laſſen, daß Auſtralien
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auf der ſüdlichen Hälfte der Erde iſt, während wir auf der
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nördlichen Hälfte leben, daß dort gerade der höchſte Sommer
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herrſcht, wenn bei uns der Winter hauſt. </
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">Er wird ſich aber
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auch nicht wundern, wenn er erfährt, daß es im Auguſt in
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Auſtralien geſchneit hat, und der Freund und Verwandte um
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dieſelbe Stunde, wo wir einen Spaziergang nach dem Feier-
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abend machen, um im Freien das Abendbrot zu verzehren, in
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Auſtralien am Kaminfeuer ſich zu erholen ſuchte und beim
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Schein der Lampe den Brief aus der Heimat las.</
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">Aber nicht nur von der Länge des Tages allein hängt die
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Wärme des Sommers und nicht von der Kürze des Tages
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allein hängt die Kälte des Winters ab, ſondern hauptſächlich
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davon, daß im Sommer die Sonne am Mittag hoch am </
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