Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

Table of handwritten notes

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              <pb o="112" file="0732" n="781" rhead="Von der Zubereitung und dem Gebrauche"/>
            ben ordentlich excerpirte, gar Ephemeriden daraus anzuordnen vermogte.
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            <s xml:id="echoid-s13135" xml:space="preserve">Dieſer Künſtler iſt erſt vor wenigen Jahren geſtorben, da zugleich mit ſei-
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            nem Tode dieſe Machine, weil ſie niemand zu dirigiren weiß, bißhero auch
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            als ein todes Werk verblieben.</s>
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          <head xml:id="echoid-head851" xml:space="preserve">Das dreyzehende Capitel.</head>
          <head xml:id="echoid-head852" xml:space="preserve">Von denen zum Beobachten beſtimmten Inſtrumen-
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          ten überhaupts, insbeſondere aber von der Zubereitung
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          und dem Gebrauche der Perpendikel-
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            <s xml:id="echoid-s13137" xml:space="preserve">Nachdeme von denenjenigen Inſtrumenten, auf denen man ſo wol die
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            erſte als andere Bewegung der Sterne vorſtellen, und daraus aller-
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            hand Phänomena in einer zimlichen Richtigkeit herleiten kann, bey
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            deren Zubereitung und Gebrauche bißhero verſchiedenes abgehandelt worden,
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            ſo iſt übrig, daß wir dannoch von denen Inſtrumenten, die zu den aſtrono-
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            miſchen Beobachtungen, als dem eigentlichen Fundament der ganzen Aſtro-
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            nomie gewidmet, und von unſerm Autor, dem Nicolaus Bion, nicht be-
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            ſchrieben ſind, auch dergleichen Vorſtellung machen, hiebey iſt aber die Mey-
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            nung nicht, daß wir ebenfalls ſolche, deren ſich die alte Aſtronoml beym ob-
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            ſerviren zu bedienen gewohnt waren, nemlich die ſogenannte Armillas Zodia-
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            ci und Aequatoris, Regulas Parallacticas, Torqueta, und andere, weil alle
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            dieſe gar unvollkommene Inſtrumente geweſen, indeme man auf ſelbigen
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            zum höchſten nur den 6ten Theil eines Grades zu beſtimmen vermögt, ſon-
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            dern vielmehr dieſe, die zu den neuern Zeiten von des vortreflichen Tychonis
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            Zeit an, biß hieher zur Vollkommenheit der Aſtronomie den gröſten Vor-
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            ſchub gethan, allhier beſchreiben.</s>
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            <s xml:id="echoid-s13139" xml:space="preserve">Die erſte Verbeſſerung ſolcher Inſtrumenten wird dem belobten Ticho
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            von allen Aſtronomen mit Recht zuerkannt, da er an ſtatt der obbemeldeten
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            Alten allerhand andere, als Quadranten, Sertanten, Aſtronomiſche Rin-
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            ge, zum Vorſchein gebracht, und ſelbige auf der Inſel Huena in ſeinem
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            Uraniburg aufgerichtet, wozu er überaus groſſe Unkoſten, und zwar wie Hr.
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            <s xml:id="echoid-s13140" xml:space="preserve">Hevel meldet, über 300000. </s>
            <s xml:id="echoid-s13141" xml:space="preserve">Gulden verwendet, nachdeme aber der Fortgang
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            dem Tycho eben nicht in allen ſo günſtig hierinnen geweſen, wie er ſich wohl
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            gewünſchet, ſo bemühete ſich in den folgenden Zeiten der berühmte Herr
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            Hevel in Danzig, dieſes Werk noch weiter zu poußiren, lieſe demnach aller-
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            hand dergleichen Inſtrumente auch nicht mit geringern Koſten zu ſeinem
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            Gebrauche verfertigen, bey welchen er allerhand neue Erfindungen </s>
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