Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5
,
1897
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kommt, gerade dort, wo der Dampf ausſtrömt, ſo wird ſie
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merken, wie ihre Hand plötzlich naß, aber auch tüchtig verbrüht
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worden iſt. </
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">— Woher kam das? </
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">— Die Hand wurde naß durch
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den Dampf, der ſich wieder in Waſſer verwandelte, als er auf
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die kältere Hand kam; </
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echoid-s1033
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preserve
">aber in demſelben Augenblick gab auch
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der Dampf ſeine Wärme ab an die Hand und verbrühte die-
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ſelbe. </
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echoid-s1034
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">Der Dampf alſo, der ſich in Waſſer verwandelt, giebt
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die verſchluckte Wärme wieder von ſich, das heißt: </
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echoid-s1035
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">die ge-
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/>
bundene Wärme wird wieder frei.</
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echoid-s1037
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">Dieſe Erſcheinung, die man in jeder Küche beobachten kann,
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geht im großen Maßſtab auch in der Natur vor, und von
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welch gewaltigem Einfluß dies auf das Wetter iſt, das wollen
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wir in dem folgenden Artikel zeigen.</
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bf
">VIII. Die gebundene Wärme macht kalt, die</
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/>
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bf
">freie Wärme macht warm.</
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">Wer darüber nachdenkt, wie Waſſer, wenn es erwärmt
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wird, ſich in Dampf verwandelt und wie dieſer Dampf die
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ganze Portion Wärme verſchluckt hat, die nötig war, um ihn
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herzuſtellen, der wird leicht begreifen, daß Gegenden, wo ſich
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Waſſerdunſt bildet, ſich
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sp
">abkühlen</
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müſſen. </
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">— Ganz ſo wie
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das Feuer, das zum Kochen verbraucht wird, den Ofen nicht
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warm machen kann, ganz ſo kann die Wärme des Sonnen-
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lichtes, welche das Waſſer auf der Oberfläche der Erde in
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lb
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Waſſerdampf verwandelt, die Erde nicht erwärmen.</
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">Daraus folgt, daß allenthalben, wo Waſſer verdunſtet, es
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kühl wird, denn die Wärme wird verbraucht zur Bildung des
<
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Waſſerdampfes, der Waſſerdampf hat dieſe Wärme in ſich, oder,
<
lb
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wie man ſich wiſſenſchaftlich ausdrückt: </
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">der Waſſerdampf bindet
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die Wärme.</
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