Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...
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              <pb o="22" file="0087" n="87" rhead="Bedencken vber ſpitz vnd ſtumpffe Wehren."/>
            den/ do er doch keinen glauben gehalten. </s>
            <s xml:id="echoid-s1475" xml:space="preserve">Des gantzen Kriegsuolcks des Türcken iſt auff
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            200000 Mann geweſen zu Waſſer vnd Land/dauon ſeind auff 60000 Mannvmbkom-
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            men / 140000 Kuglen ſeind in die Statt geſchoſſen worden/ damit iſt alles zerriſſen/
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            vnd zu grundt gangen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1477" xml:space="preserve">Die Reuelin/ vnd Ledige zwiſchen den Wehren gelegen/ dauon offt meldung geſche-
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              <note position="right" xlink:label="note-0087-01" xlink:href="note-0087-01a" xml:space="preserve">was Reuelin ſeien.</note>
            hen/ſeind mit ſolcher gelegenheit beſchaffen/wie hie verzeichnet iſt/welche dem Feindt mehr
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            dann den vnſern gedient/ auch alles im Graben verſchlagen/ vnd ſehr gehindert haben.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1479" xml:space="preserve">Auß dieſem furtzen vorerzählten iſt nun gut abzunemmen / das in ſolcher noht viel
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            beſſer iſt / das die Gräben ſauber/ rein/ vnd ohn alle hindernuß von gebäwen vnd anderm
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            ſeyen/damit man völlig in vnd auff die Läuff/ Graben/ Füterung vnd Wehren/ ſtreichen/
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            vnd zu allem kommen fönte.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1481" xml:space="preserve">Zum andren/ iſt auß ſolchem vorangezeigtem Exempel in Cypern / nicht allein/ ſon-
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            der auch in Malta/ Goleta/ vnnd in Vngern ſolches hefftig geſpürt worden/ wann die
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            Wehren/ alſo auff die eck/ auß den Streichen gezogen/ wie flach die Bollwerck/ vnd der
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            oberſtand/auch alles verſchlagen worden/ Wañ dann ein ernſtliches beſchieſſen vom Feind
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            beſchicht/ vnd man auch ſprengt/ Alſo das man von newem Schantzen/ Bruſtwehren
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            vnd anders bawen muß/ vnnd man von den ſeiten/ weder von den Streichen / Flügeln/
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            Bollwercken / noch von den Zwerchwählen/ dahin ſchieſſen/ noch ſtreichen kan / wie hoch
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            ſchädlichen das ſeye / iſt auß vorerzählten leicht abzunemmen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1483" xml:space="preserve">Zum dritten/wañ die Mauren gantz von einem ſtuck gebawen/keine Pfeyler/Bogen/
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              <note position="right" xlink:label="note-0087-02" xlink:href="note-0087-02a" xml:space="preserve">Schädlichkeyt der
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              gantzen Mauren ſo
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              ohn pfeyler/ bögen
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              läuff / oder gäng ge-
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              bawen.</note>
            Läuff/ oder auch jnnwendig feine Gäng haben/ mit was vortheyl der Feind ſolche Mau-
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            ren beſchieſſen/ fällen/ vndergraben vnnd ſprengen kan / wann ſie dann (wie ich vornen
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            von den Mauren gemeldt) mit ſolchen vortheylen gebawen weren/das man eher vnder dem
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            Feind/ dann er zur Mauren käme vnnd wer / kan er daſelbſt wol auffgehalten / vnnd jhm
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            alle ſein fürnemmen verhindert vnnd genommen werden / Aber auff ſolche weiß kan man
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            jhm nicht alſo zufommen/ damit man aber des Feinds beſchieſſung vornen her des gantzen
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            Bollwercks deſto baß verſiehen könne/ iſt ſolches in voriger Figur mit Num. </s>
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            <s xml:id="echoid-s1485" xml:space="preserve">vnd 2. </s>
            <s xml:id="echoid-s1486" xml:space="preserve">wie
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            auch auß vnnd inn die Streichen zuſchieſſen iſt/ zuſehen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1488" xml:space="preserve">DAmit mans aber noch beſſer verſtehen könne/ hab ich darunder mit Num. </s>
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            <s xml:id="echoid-s1490" xml:space="preserve">an-
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            zeigt/ mit was vortheyl der Feind/ ſo er den Lauff graben erobert/ den Graben be-
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            ſchütt/ vñ zu beiden ſeiten ſein ſchantz biß an die Bollwerck treibt/daſſelbig beſchießt/
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            vndergräbt/ſprengt/ vnnd wie man oben zu ruck weichen müß/ mit was groſſem vortheyl
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            er zum Anlauff vnnd dem Sturm kommen kan/ innſonders wann er ſolches gegen der mit-
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            ten des Bollwercks zwiſchen ſeiner auſſern Schantz kan zuwegen bringen/ welches er wol
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            kan/ dann die geſicht der neben Bollwerck/ können jhm kein einigen ſchaden/ noch hinder-
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            nuß thun/ ob ſchon oben auff von newem geſchantzet/ vnd ein Mon gebawen würd/ kan
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            ſolches doch fein vollfommen werck ſein/ dieweil die äuſſern ebenmäſſig jhr Schantz noch
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            inn beſſerer ordnung/ vnnd verdeckung haben/ auch von auſſen die vordern Läuff vnnd
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            Gräben/ mit Schützen belegt ſeind/ vnd den auff dem Bollwerck jhr Gegenwehr hinder
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            halten können/ wie mit Num. </s>
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            <s xml:id="echoid-s1492" xml:space="preserve">zuſehen iſt/ Ob man ſchon an den Flügeln vornen zu auch
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            etwas thun kan/ iſt doch ſolches von wegen der Bruſtwehren dicken/ nicht alſo ſicher/der-
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            halben wann ein Bollwerck zwey/drey alſo angriffen werden/ vnd man den Sturm er-
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            friſchte / hat es ein groſſe gefahr darauff. </s>
            <s xml:id="echoid-s1493" xml:space="preserve">Das ſey alſo furtz auff die ſtumpffen Wehren
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            mein anzeigung/ derhalben die Viſierungen mit fleiß wargenommen vnnd verſtanden
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            werden ſollen/ dann ich ſolche Exempel mit fleiß anzeige / darinn man ſolche mängel mit
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            groſſem verluſt entpfunden hatt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1495" xml:space="preserve">Dieweil ich noch in dieſem bedencken ſtande/ mit den ſtumpffen Wehren/ will ich
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            auch von den ſpitzen langen Wehren/ mein bedencken anzeigen/ da man ebenmäſſig/ die
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            Linien von den Streichen auff die eck der Geſicht zeucht/wann nun ſolches zu beiden ſeiten
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            geſchicht / vnd das jnner eck im Winckelmaß / oder etwann noch ſchärpffer iſt/ würd das
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            Bollwerck auch lenger vñ ſpitzer/welches inn ſeinem thun/noch ärger iſt/dañ die </s>
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