Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

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90Der Erſte Theyldiß Buchs/ Cap. 12. Feind ſolches von auſſen ebenmäßig auch thun/vnd dörffen ſich für keinem Caualier oder
hohen
Wehren förchten/ noch beſorgen/dieweil man kein darhinder ordnen kan/ zu dem
wird
der Stand auff dem Bollwerck/ehe länger mehr (gegen den Streichen oben auff)
enger
/vnd haben weniger Stand/ derhalben vorerzählte vrſachen auß den Viſierungen
alles
beſſer verſtanden werden kan.
Das Zwölffte Capitul.
Wie an den orten/da ſolche gelegenheit mit ſtumpffen oder
ſpitzen
Wehren fürfielen/zu bawen/vnd denen zu
helffen
ſeye.
DEmnach ich in erklärung des vierten / fünfftẽ ecks ſtill
geſtanden
/ wegen der eins theils zuſcharpffen/ auch eins theils zu
ſtumpffen
Wehren/vnd derſelben fehler/wie gehört/angezeigt/wie-
wol
ich daſſelb mit mehrern Argumenten hett auß zu führen gewißt/
mich
aber verſihe/ das ein jeder auß vorgemelten kurtzen Exempeln
vnd
bericht/ ſich erinnern/vnd dem Werck werde nachdencken fön-
nen
/ So will ich in vorgenommener Materi fortfahren/ vnd an-
zeigen
/ wie dem zu zufommen vnd zuhelffen wer im Bawen.
Wann ich nun befragt würde/ vnd mir ein ſolche geradene Linien / oder eck fürfiele/
daran
ich nicht viel endern vnd verbawen ſolte/ das ich die Linien/ an der flachen Wehr für
mich
nemmen wolte/ſo ich bei Num.
1. in mitten mit Lit. A gezeichnet habe/Alſo fäme die
Wehr
in Winckelhacken.
Zum andern / wann aber ein eck ohn das in Winck elhacken bawen were / vnnd ſolte
noch
ein Wehr darfür bawen / ſo wolte ich eher in die alt Maur oder Wahl einbrechen zu
den
Streichen / wie mit Lit.
B zuſehen iſt / Alſo fämen ſolche Wehren in ein rechte ord-
nung
/ doch muß ſolches alſo verſtanden werden / das ſie in ein rechte ordinantz kommen/
mit
allen jhren mäßen/ von jnnen vnd auſſen/ wie ich hernach anzeigen will.
Ob aber möchte fürgewendt werden / wann ich an einer flachen Linien / die etwas
lang
were / vnd ſolche ohne groſſen ſchaden / es wer jnn oder auß wendig/ nit fönte gewendt
werden
/ ſolte ein/ oder zwey Bollwerck bawen/ vnd föndte kein eck finden noch einbrechen.
Es were jnnwendig etlicher Gebäw/Caſtell/Kirchen/oder Waſſers heraußwerts/et-
wann
einer höhen/oder ſonſt Waſſer/oder Stein halben/auch etwann die gerad Linien alſo
gut
wer von Mauren/Bollwercken/Porten/vnd anders/das man für gut erkant/das man
ſolchen
Baw ſtehen ließ/ vnnd nur Wchren daran zuſtoſſen vnnd zuordnen/ für rathſam
möchte
geacht werden.
Es möchte auch die gelegenheit/ vnd der Situs an jhm ſelbs alſo beſchaffen ſein / das
man
ein ſolche Linien bawen müſte / auß noht aller gelegenheit / ſo müſte man doch ſchen/
wie
man allwegen in 1000.
Schuhen/möchte ein wenig (ſo viel möglichen) die eck ſuchen/
da
man an dieſelbige die Bollwerck oder Paſteyen ordnen könte/ wa nicht/ſo ließ man ſol-
ches
alſo bleiben/ vnd bawete die Bollwerck daran/ wie ich erklären will.
Ehe ich aber anhebe mein bedencken anzuzeigen/muß ich der Italianer meynung et-
was
beſſer an tag thun/vnd damit ſie ſich nit entſchuldigen möchten/ ich verſtünde jhre Ge-
bäw
/ oder bedencken nicht/ vnd legte jhnen ſolche gebäw zu/ die ſie eben meinen Linien nach
legten
/So habe ich auß jhren Gebäwen/auch Viſierungen Büchern/ſo ſie in 12.
Jaren
her
haben laſſen außgehen/das aller beſte auß gezeichnet/das liederlichſte aber vmbgangen/
darmit
man nit ſage/ich vermelde das vnnützeſte/ damit ſie mit jhren eignen rahtſchlägen/
bedencken
vnd gebäwen zu vberzeugen ſeyen.

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