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eine Berechnung anſtellen, mit welcher Geſchwindigkeit das eine
oder das andere Wetter bei uns eintreffen wird.
oder das andere Wetter bei uns eintreffen wird.
Daher iſt das Wetter für den jetzigen Zuſtand
der Witterungskunde zumeiſt ein Gegenſtand der
Forſchung vorhandener Erſcheinungen, weniger ein
Gegenſtand des Vorherſagens kommender Erſchei-
nungen.
der Witterungskunde zumeiſt ein Gegenſtand der
Forſchung vorhandener Erſcheinungen, weniger ein
Gegenſtand des Vorherſagens kommender Erſchei-
nungen.
Eine ſolche Vorherſage iſt überhaupt erſt möglich, ſeitdem
man dahin gekommen iſt, daß Stationen zur Witterungskunde
durch das ganze Feſtland Europas vorhanden und dieſe durch
elektriſche Telegraphen verbunden ſind — ein Gedanke, der
noch vor 40 Jahren ungeheuerlich klang. Seitdem kann man
in Berlin tagtäglich die Nachricht aus allen Stationen erhalten,
wie es um die Luftſtröme ſteht und es werden ſogar an jedem
Abend in den Zeitungen die ſogenannten “Wetterkarten” ver-
öffentlicht, aus denen man mit großer Sicherheit erſehen kann,
wie das Wetter werden wird. Es läßt ſich berechnen, welche
Luftſtröme ſich begegnen und wo ſie ſich begegnen werden,
welche Wirkung die Bewegung haben wird, und es läßt ſich
angeben, ob die Spaziergänger ſich am nächſten Tage mit
Paletots oder Fracks, mit Sonnen- oder Regenſchirmen zu ver-
ſehen haben. Im allgemeinen werden unter zehn Wetter-
vorherſagen unſerer Wetterbureaus ſtets acht bis neun richtige
und “wirklich eintreffende” ſein. Ferner wird aus den
telegraphiſchen Witterungsberichten einer großen Reihe von
Küſten- und Landſtationen das Herannahen von Stürmen
berechnet, und dies dann nebſt der Richtung, die die Stürme
nehmen, allen Hafenorten telegraphiert. Über die zweck-
mäßigſte Art dieſes für die Schiffahrt ſo wichtigen Dienſtes
werden noch gegenwärtig Unterſuchungen angeſtellt und Er-
fahrungen geſammelt. Dieſe Sturmwarnungen, welche von
einer Zentralſtation, der “Deutſchen Seewarte” in Hamburg,
ausgehen, haben in den zwanzig Jahren, in welchen dieſe
man dahin gekommen iſt, daß Stationen zur Witterungskunde
durch das ganze Feſtland Europas vorhanden und dieſe durch
elektriſche Telegraphen verbunden ſind — ein Gedanke, der
noch vor 40 Jahren ungeheuerlich klang. Seitdem kann man
in Berlin tagtäglich die Nachricht aus allen Stationen erhalten,
wie es um die Luftſtröme ſteht und es werden ſogar an jedem
Abend in den Zeitungen die ſogenannten “Wetterkarten” ver-
öffentlicht, aus denen man mit großer Sicherheit erſehen kann,
wie das Wetter werden wird. Es läßt ſich berechnen, welche
Luftſtröme ſich begegnen und wo ſie ſich begegnen werden,
welche Wirkung die Bewegung haben wird, und es läßt ſich
angeben, ob die Spaziergänger ſich am nächſten Tage mit
Paletots oder Fracks, mit Sonnen- oder Regenſchirmen zu ver-
ſehen haben. Im allgemeinen werden unter zehn Wetter-
vorherſagen unſerer Wetterbureaus ſtets acht bis neun richtige
und “wirklich eintreffende” ſein. Ferner wird aus den
telegraphiſchen Witterungsberichten einer großen Reihe von
Küſten- und Landſtationen das Herannahen von Stürmen
berechnet, und dies dann nebſt der Richtung, die die Stürme
nehmen, allen Hafenorten telegraphiert. Über die zweck-
mäßigſte Art dieſes für die Schiffahrt ſo wichtigen Dienſtes
werden noch gegenwärtig Unterſuchungen angeſtellt und Er-
fahrungen geſammelt. Dieſe Sturmwarnungen, welche von
einer Zentralſtation, der “Deutſchen Seewarte” in Hamburg,
ausgehen, haben in den zwanzig Jahren, in welchen dieſe
A.
Bernſtein, Naturw.
Volksbücher.
# 6