Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...

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9926Von Bäwen an flachen Linien.
N. 7.
DArauff folget Num. 7. in dem kompt wider ein Ecklinien/ auß deren man die Boll-
werck
auch in die Eck vnd Winck elmeß bringen thut.
Dieweil es aber mit den Lini-
en
in die Streichen felt / weil es ſich nit alſo in volkoſñenheit/ wie die 8.
eck ſchicken/
darumb
fleiſſig achtung darauff gehabt werden muß/ denn es auch in die 8.
eck fellt/ zeucht
aber
die Linien der Geſicht durchs Centrum.
Vnd melde ſolchs darumb/ damit die Qua-
dranten
im doppelen durch ſtreichen/ nicht eins fürs ander genommen / vnd alſo verfehlet
werden
möchte/ darauff man mercken muß.
Das Dreitzchende Capitul.
ICH hab hievornen angeregt/das ich an flachen Mau-
ren
/vmb der fläche willen/die Wehren nit alſo ſtumpffder Streichẽ
nach
ziehen wolte / ſondern dahin ſehen / daß ich die Bollwerck ins
Winckelmeß
brechte/ vnd ſolchem zu mchrem bericht/ hab ich in vor
offtberürten
vnd gemelten Kupfferblat ein Viſierung mit Num.
8.
notiert fürgeſtellt/ jnnwendig mit Lit. auſſen mit Num. ſigniert.
Wann dañ ich wol weiß/ das ich/ ſeitemal es der alten auch
newen
Bawmeiſter Regulis in etwas zuwider ſein / die vmbſtoſ-
ſen
/ auch etwas newes/ das zuuorn nicht bräuchig geweßt/ fürbringen werde/ vnd darumb
von
denſelben nicht allein vnangefochten bleiben/ ſondern mir bey Herrn vnd Potentaten/
als
ob ich denſelben/ vnd deren Gebäwen zuwider ſein/vnd viel dergleichen ſchon ſtehende
Bäw
vntüchtig machen wolte/ vnglimpff vnd vngnad zugezogen werden wöchte.
Deren-
wegen
ſo bezcug vnd proteſtier ich mich zum zierlichſten gegen allen hohen Potentaten vnd
meniglichen
/ daß ich dieſelbige/ noch jhre Gebäw/ nicht getadlet haben/ſonder allein mein
bedencken
geben wolle/ der zuuerſicht/ Es werden dieſelbigen Potentaten vnd andere / da
ſie
deren bericht entpfahen/mich hierin viel mehr ſchützen vnd ſchirmen.
Darumb weil ich
mich
hohen vnd niderſtands/ſo in ba wen meiner gleichwol geringen dienſten begeren / vn-
derthäniglich
zuerwelſen beger/will ich auch hierinn/als ein gering verſtändiger mein mei-
nung
fürbringen/vngeacht ſchon etliche ſeind/ die nicht wol leiden mögen/ noch gern habẽ/
daß
etwann groſſe Herrn vnd Potentaten/ jhre vorbringen verſtehn/ ſondern das jhnen ſo
in
vnrechten / ſo rechten Gebäwen geglaubt werden/ vnd niemands darwider reden oder
diſputieren
ſolle/damit jhr kunſt (hette ſchier anders geſagt) nit an tag kommen möchte.
Zuvor vnd eher ich ein ſolchen Baw Bollwerck vber Haupt anzeyge / will ich den-
ſelben
etwas begreiffen/daß hernach alles weitläuffiger verſtanden werden möge/ ſol an-
fänglichen
allgemach eins nach dem andern wol gemerckt (wie folgẽ werdt) werden.
Wañ
nun
ein Lini ein flaches eck hette/ wolte ich darumb die Bollwerck nit auch flach den Strei-
11Anoronung der
Wehren
an Fläch-
nen
.
chen nach bawen/ſonder wolts im Winck elmeß bleiben laſſen/ ob mir ſchon der Streich-
ſchutz
von der nechſten Streichen der Linien nach nicht fürs Bollwerck käme/vnd dz es mir
weit
völliger würde (dann ich wol weiß / das mir der Feind die Linien des Bollwercks nit
gantz
laſſen/ noch vnbeſchoſſen oder vngeſprengt ſtürmen wirdt) derhalben wañ mir ſchon
die
Linien des gantzẽ Geſichts des Bollwercks verriſſen/ zugrund/ vnd die Nebenſtreich
in
raſt gelegt würde/ alſo daß ich darmit nichts verrichten könte/ die Wehr auch durch ſol-
ches
noch flächer dann zuuorn gemacht würde/ vor der verfellung nicht mehrvorſtreichen
möchte
/ auch der ſtand oben eingezogen ver derbt were/ wie hievornen angezeigt worden.
Sokan mir doch der Feindt an ſolchẽ auß gelegten Baw nichts neſñen / ſeitemal die verfel-
lung
jhn nit alſo wie an ſtumpffen Wehren decken kan/ dañ ich noch hinder dem Flügel / da
ich
die ſtarcken Stuck ſtehn hab/ dem Feind in die ſeiten mit gewalt koſñen/vnd er mir von
auſſen
mit keinem ſchutz zukoſñen mag/wie der ſchuß Num.
1. autzweißt/ deñ die ſpitzen des
Bollwercks
deckt mir die Streichen/ der Flügel daruor/ derenwegen ich jhnen

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