Ampère, André-Marie
,
Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation
,
1844
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des durch die beiden Gegenſtände hervorgebrachten Sinneseindrucks
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hat. </
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echoid-s584
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">Man ſollte glauben, daß aus dieſer
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sp
">Empfindung</
emph
>
des Baums
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lb
/>
in Verbindung mit der eben bezeichneten
<
emph
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="
sp
">Gegenwirkung</
emph
>
, die
<
emph
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="
sp
">Em-
<
lb
/>
pfindung</
emph
>
des Baums und
<
emph
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="
sp
">zwei Nachbilder</
emph
>
, das des Baumes
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/>
und das des Thieres, entſtehen ſollten. </
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echoid-s585
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preserve
">Es verhält ſich jedoch anders.
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lb
/>
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">Die Erfahrung zeigt, daß in dieſem Fall gewöhnlich nur zwei Vorſtellungen
<
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Statt haben, die Wahrnehmung des Baums und das Nachbild des Thiers,
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das durch den Anblick des Orts, den letzteres früher einnahm, wieder
<
lb
/>
auflebt. </
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echoid-s587
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preserve
">Dieß kommt daher, daß die Gegenwirkung gegen den
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="
sp
">wirk-
<
lb
/>
lichen Eindruck</
emph
>
des Baums nicht verſchieden iſt von der
<
emph
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="
sp
">wieder-
<
lb
/>
holten Gegenwirkung</
emph
>
, welche die Nachbilder von Baum und
<
lb
/>
Thier hervorbringen; </
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>
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echoid-s588
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">und weil es nur eine einzige Gegenwirkung iſt, ſo
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verſchmelzen auch Nachbild und Empfindung des Baums in eine einzige
<
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Vorſtellung. </
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">Es iſt dieß ganz daſſelbe, wie wenn auf denſelben Punkt
<
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/>
der Netzhaut zu gleicher Zeit ein Eindruck fällt, der für ſich roth, und
<
lb
/>
ein anderer, der für ſich blau hervorbringen würde. </
s
>
<
s
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echoid-s590
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preserve
">Da aber beide Ge-
<
lb
/>
genwirkungen zu gleicher Zeit auf demſelben Punkt des Drgans zuſammen-
<
lb
/>
treffen, ſo können ſie nur eine einzige Gegenwirkung erregen, aus welcher
<
lb
/>
auch nur die einfache Empfindung von Violet hervorgeht.</
s
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">Dem reproducirten Nachbild des nicht vorhandenen Thiers gibt Am-
<
lb
/>
père den Namen
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sp
">Commemoration</
emph
>
, und
<
emph
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sp
">Concretion</
emph
>
nennt
<
lb
/>
er die Vorſtellung, die man in dieſem Fall durch den Baum erhält, eine
<
lb
/>
Vorſtellung, in welcher die wirkliche Empfindung und das Nachbild einer
<
lb
/>
vergangenen Empfindung mit einander
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="
sp
">verwachſen</
emph
>
(concrétées) ſind.</
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p
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echoid-s594
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">Durch den Begriff der Concretion laſſen ſich eine Menge Erſcheinungen
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lb
/>
erklären. </
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<
s
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">Mittelſt derſelben kann man ſich z. </
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">B. </
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">Rechenſchaft über eine
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Thatſache geben, auf welche Ampère durch den berühmten Laplace auf-
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lb
/>
merkſam gemacht wurde. </
s
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<
s
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">Wenn man nemlich in der Dper von dem Ge-
<
lb
/>
ſange blos die Töne hört, aber die Worte nicht verſteht, und man wirft
<
lb
/>
die Augen auf den Tert, ſo verſteht man ſogleich dieſelben Worte, und
<
lb
/>
zwar mit einer ſolchen Deutlichkeit, daß man ſelbſt den Accent des Schau-
<
lb
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ſpielers, ob er Gasconier oder Normann u. </
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echoid-s599
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">ſ. </
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">f. </
s
>
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">iſt, unterſcheiden kann,
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während man vorher, ſo lang man nur Töne vernahm, gar keine Ahnung
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von letzteren hatte; </
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">und Ampère ſetzt hinzu, daß man ſich nicht etwa ſo
<
lb
/>
ausdrücken dürfe, man
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emph
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sp
">wiſſe</
emph
>
durch den Text die geſprochenen Worte, ſon-
<
lb
/>
dern ſo, daß man ſie wirklich
<
emph
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="
sp
">höre</
emph
>
. </
s
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">Dieß kommt einzig davon her,
<
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daß mittelſt der Commemoration und in Folge der ſeit der Erlernung des
<
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Leſens erworbenen Fertigkeiten, die gedruckten Buchſtaben in uns die
<
lb
/>
Nachbilder der Worte hervorrufen, die nun mit den gerade gehörten ver-
<
lb
/>
worrenen Tönen verwachſen (eine Concretion bilden), ſo daß wir eine
<
lb
/>
deutliche Vorſtellung der einzelnen Silben haben, und ſelbſt den Accent
<
lb
/>
der Sänger unterſcheiden können.</
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