Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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122 lxvi
123 lxvij
124 lxviij
125 lxix
126 lxx
127 lxxi
128 lxxij
129 lxxiij
130 lxxiiij
131 lxxv
132 lxxvi
133 lxxvij
134 lxxviij
135 lxxix
136 lxxx
137 lxxxi
138 lxxxij
139 lxxxiij
140 lxxxiiij
141 lxxxv
142 lxxxvi
143 lxxxvij
144 lxxxviij
145 lxxxix
146 xc
147 xci
148 xcij
149 xciij
150 xciiij
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120lxiiijVon mancherlei wunderbaren das die kümmerlich deſſen trůſen vnd vnrath werend. dann des himmels
lauff hatt ein ander end dañ ſolliche gebärũg/ als anderſtwo iſt angezeigt/
wiewol ſolliches auch auff daſſelbig volget/ vñ nutzlich iſt/ ſo iſt es doch nit
ſein eigentlich fürnemmen.
Diſes iſt auch gantz vngereimbt/ das der him̃el
vmb das centrum lauffe/ vnd dz deßhalben die erden müſſe ſtillſthen.
dañ
der himmel iſt rund erſchaffen/ vnd lauffet auch in einem circk herũb/ dañ
er lauffet an ſeinem orth/ als wir harnach wöllẽ beweiſen.
weil aber die vmb
kreiß der himmel ein centrum vnd mittel puncten habend/ vnd vmb diſen
zůgleich vmblauffend/ dz beſchicht ongefar.
dann es mag nit anderſt ſein/
aber dz nit vmb ſeinet willẽ.
Sie lauffen aber zů ring harumb/ von wegen
der vrſach ſo wir hernach ſetzẽ wöllẽ.
zůgeleich aber/ wie ſie nit müd/ ſonder
von jnen ſelb bewegt werden.
Wann man aber ye ein vrſach will mercken/
ſolliches geleichen lauffs/ můß man es nitt von dem Mathematiſchen pun
cten har nem̃en/ ſonder nateürlich vmb die Polos.
dann es můß das nach
dem das meß genommẽ wirt/ ein theil des dings ſein das be wegt wirt/ vnd
kein ding/ ſo auſſerthalben dem ſelbigen iſt/ vnd allein nach Mathemati-
ſcher weiß vereinbaret.
Ich verwunderen mich aber auch/ weil er den Pla-
tonem vnnd die anderen verſpottet/ ſodo Mathematiſche gründ der na-
teürlichen dingen geſtellet haben/ das er ſolliches gebott nit auch behalten
hatt.
Wann er nun die erden zů einem Centro machet/ iſt doch die erden
nitt darumb ſo herrlich/ dieweil ſie nitt allein ein trůſen der welt/ ſonder
auch der Elementen iſt/ das der him̃el nach dere müß bewegt werden.
dañ
er hatt der erden vnadeliche geſtalt an anderẽ orthen angezeigt.
Diweil dañ
nun die him̃el gleichfermlich/ vnnd auß dem mitleſten circkel/ als dem an-
fang der bewegung/ dohar lauffen/ vnd nit von wegen der erden vnd des
centrum/ was verhindert dz noch circkel vorhanden ſeyen ſo auſſerhalben
gemeinẽ centro ſeind vnd kleine kügelin/ ſo man Epicyclos nennt/ dieweil
doch alles was geſchehen wirt/ der geſtalt mag bewiſen werden/ vñ die ſum̃
mit ſolchẽ reglen überein kommen.
Es iſt aber Veneris geſtalt darwider/
wölche wann ſie von wegen des Epiciclo wider hinderſich geth/ můß hin-
ab ſteigen/ vnd ſolte hundertmal gröſſer geſehen werden.
doch wöllen wir
nit ſo hartneckig ſein/ das wir ein zweifelhafftiges für ein gewüſſes beſtäti-
gen wöllen.
dann es iſt gewüß vnd warhafftig das der himmel in einẽ circk
lauffe von ſeines ſelbs wegen/ vnd nit von wegen diſer minderẽ ding/ vnd
auch geleichförmig/ von wegẽ ſeiner beſtendigen krafft/ vnd ſeines orths/
vnd nit von wegen des centrum.
das aber diſe kleine kügelin vorhanden/
wöllend wir an einem anderen orth anzeigen.
Das ein iſt gewüß/ das die vr
ſachen nicht hinderen/ dann das ſolliche kleine kuglen ſeyen/ vnd die eccen
trici oder circkel/ ſo nit in gleichem mittel puncten ſeind.
Wañ mir nun für
geworffen wirt/ das die theil ſo den abſiden mit dem eccentrico o{der} die krüm
me am vmblauffen/ mitt dem circkel eines anderen centrum verwandlen/
jr ſtatt verenderen/ ſo antworten wir/ keines wegs beſchicht diſes/ dann dz
gantz bleibt an einem orth.
dann ob wir wol ſetzen/ ſie haben alle einen pun-
cten/ werden ſie doch jre ſtatt enderen/ wann ſich die theil bewegen.
dañ es
mag nicht vmblauffen vnd doch an ſeinem orth bleibẽ/ ſonder wie es ſich be
wegt/ alſo enderet es auch ſein orth.
deßhalben volget das der himmel nitt
bewegt werde/ dann allein ſtuckweyß nach ſeinen theylen.
Die Poli aber welche man verneinet ſtill zůbleiben/ růwẽ in der warheit

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