Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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164cviijVon mancherley wunderbaren
Ich hab von Peter Mirarien von Narbon ein guldenẽ Pyritẽ entp fan-
gen/ ſo an dem geſtad deß meers gefunden/ wölcher von den wällen vnnd
dem gſaltzenen meer vil mehr gar auß gefräſſen dann gewachſſen/ alſo das
offenbar/ er ſeye etwan an einem berg vnder dem meer gewachſſen.
Auff dem berg/ ſo nach bey den Brutien am aller höchſtẽ iſt/ wirt der gi-
bel von den weyſſen ſteinenn/ die wider grůnend/ gar entplöſſet/ du ſichſt
auch an dem orth ſo gegen Brutien gelegen (ſpricht Leo Baptiſta Alber-
tus) die ſtein von einan{der} gebrochen/ wölche mitt der conchylien oder meer
ſchneck fiſchen figuren gar erfüllet/ doch nitt über ein zwerch hand groß.
er
hatt wol ſolches begirig beſchriben/ aber nitt gnůg kom̃lich.
dañ er ſolt die
waarheit angezeiget haben/ namlich das an ſtatt deß hingenomnen ſteins
andre wüchſend/ wölches dann widergrůnende vnd friſche ſeind/ vnd nitt
auß den alten harkom̃ende/ es were dann ſach (wie vor geſagt) das die meer
ſchnecken etwas daſelbſten verlaſſen vß krafft deß orths zů ſteinen worden
weren/ wölche an jnen ſelbs waarlich wider lebendig werdend/ vnnd alſo jr
figur/ an den ſteinen/ zů wölchen ſie werden/ behalten.
dañ er bezüget auch
er habe vnder dem marmelſtein äſte geſehen.
Es ſeind die herteſte ſtein/ wölche dẽ feüwr am lengſtẽ widerſtãd thůnd/
11Herte der ſtei
nen.
vñ dz nitt allein vn{der} dem edlen geſtein/ ſonder auch marmor.
darumb ver-
brennet ein Porphyrit nitt bald in dem feüwr/ er bſchirmet auch die nechſte
ſtein/ ſo vmb jn ſeind/ nitt ein klein von dem feüwr.
Dañ es ſeind mancher
ley herte/ fürnemlich ſo dem feüwr/ waſſer ſtreichen/ vnnd hauwenden ey-
ſen widerſthond.
Dañ ein kißling widerſthet dem eyſen ehe dañ {der} marmor/
vñ wirt doch ehe gebrochen.
dañenhar kom̃ent die beſtendigkeit o{der} ſchwach
heit wider dz alter/ kelte/ o{der} wind.
dañ die ſiben ſtuck ſeind die fürnempſten
alles anders zů zerſtören.
Es iſt auch ein gemeinſchaffte vnder dẽ geſtein/ auch ein anzeigung der
gewächſſen vnnd thieren/ als im cryſtall vnd ametiſch/ im Smarag vnnd
Praſien/ im iaſpis vñ onyx.
Die neßlen/ ſteinbrech/ ſteinrautẽ/ ſchelkraut/
vnd politricũ o{der} frauwen iar/ wachſſen faſt gern in den ſteinẽ/ wie auch die
feigenbeüm.
Es iſt aber diſes kein wunder/ weil etliche jre wurtzlen alſo er-
kůlen/ etlich die räße an ſich ziehen/ etlich ſicherer vor den würmẽ ſeind.
Es
iſt zwar zeuerwundern daß/ das klein gewürm vñ käfer die ſtein alſo lieben
als die eydochſſen vnd etlich gartenkrott/ vnd die ſcorpionen alle/ wölcher
natur gantz kaltiſt.
Doch laſſet es ſich anſehen als wañ die eydochſſen vnd
andre dergleichen thierlin vnder den ſteinen ſicherer ſeyend/ dann vn{der} der
erden/ darzů als wañ die mehr ein abſcheühen von der feüchte dañ kelte ha-
bend/ fürnemlichen weil ſie ſich an denen orthen im ſom̃er erzeigen/ im win
ter aber darunder verbergend.
Vmb die inſel Elandiẽ im Getiſchen meer wachſſen große marmelſtein
im meer/ alſo das man vermeinet es ſeye mitt ſchönen ſeülẽ vnd kunſtlichẽ
pfeylern vmbgebẽ.
darumb iſt offenbar das nitt ein yeder marmor in dem
meer wachſſet/ ſonder der deſſen arth hatt/ als namlich der
den geſaltzenen lufft/ vnnd das waſſer erleiden möge/
darũb iſt er vil kom̃licher zů deß meerß gebüwen.

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