Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

Page concordance

< >
Scan Original
171 cxv
172 cxvi
173 cxvij
174 cxviij
175 cxix
176 cxx
177 cxxi
178 cxxij
179 cxxiij
180 cxxiiij
181 cxxv
182 cxxvi
183 cxxvij
184 cxxviij
185 cxxix
186 cxxx
187 cxxxi
188 cxxxij
189 cxxxiij
190 cxxxiiij
191 cxxxv
192 cxxxvi
193 cxxxvij
194 cxxxviij
195 cxxxix
196 clx
197 cxli
198 cxlij
199 cxliij
200 cxliiij
< >
page |< < (cxliiij) of 997 > >|
200cxliiijVon mancherlei wunderbaren
Es haſſet aber der ölbaum die räben vmb keiner anderer vrſach wegen/
dann daß die beid ein feißte feüchtigkeit begerend.
Das er aber ein feindt-
ſchafft mitt der eichen hatt/ mag villicht die widerwerrige natur ein vrſach
geachtet werden.
vnnd ob man diſe wol auff den ſchatten ziehen möchte/ iſt
doch kom̃licher/ wann man von deſſen lufft redt.
Es übertrifft aber faſt allen glauben/ vnnd bezeügend doch alle einmü-
11wunderbarer
baum.
tig/ daß inn der inſel Ferri (wölliches eine auß den Fortunatis vnd glückſeli
genn ſoll ſein) ein baum ſeye/ ab wölliches nutzbarkeit ſich die gantze Inſel
freüwe.
vnnd ob wol kein bach/ brunnen oder waſſer daſelbſten/ ſam̃let ſich
alle tag ein dicker näbel vmb den baum/ wöllicher ſich inn waſſer verkeret/
vnnd nitt allein denn menſchen/ ſonder auch dem viech vnnd den thieren
gnůgſam̃ iſt.
es iſt nitt ſchwer zů gedencken wie doch ſolliches zůgange. wir
mögen aber nitt verſthẽ/ wie ſich ſo vil waſſer ſam̃len könne.
Dañ laß ſein/
es ſeyend allein tauſet menſchenn/ vnnd ſo vil viech/ vnnd man einem ye-
den ein tag allein ein maaß waſſer (wölliches wenig were) gebe/ werdend es
zweitauſet maaß waſſer ſein/ vnnd alſo faſt bey den lvj.
krügenn. wann ein
krůg xxxvj.
maaß haltet/ oder lxxjx. pfund/ damitt wir nach Georgen A-
gricolen meinung alles fleiſſiger anzeigend.
Wie kan es aber ſein daß ein
baum ein en tag ſo vil waſſer ſamlen mag?
dieweil aber ſo vil hiſtoriẽ ſchrei-
ber ſolliches beſtetigend/ mag wol etwas dergleichen fürghen/ vnd iſt aber
vns die weiß noch nitt bekannt.
Es ſagt mencklich daß in Aegypten ein arth deß Loten vñ ſüſſen baums
22Lotus. geweſen/ wölliches wurtzel einer kütenẽ gleichet/ mitt einer ſchwartzen rin
den/ am geſchmack wie das gäl im ey/ ſo ein ſtammen gehabt wie die bonen/
bletter faſt wie der klee (dañ ein yeder Lotus hatt faſt ſolliche bletter) weiß
blůmen ſo klein vnnd den lilien gleich.
es wachßet inn dem waſſer/ vorab in
dem Nilo/ da er anlanffet/ vnnd im Euphraten.
Es iſt gewüß wann die
Sonnen niderghet/ daß ſich die blům nitt allein zůſamen zeücht/ ſonder
auch vnder das waſſer verbirgt/ vnd wann die Sonn wider auff ghet/ daß
ſie ſich wider über das waſſer hebt/ vnnd auff thůt.
wölches aber nach mehr/
man ſagt daß ſich diſe inn dem Euphraten biß zů mitternacht alſo zůſamen
ziehe/ daß man die mitt der hand nitt mehr finden kan/ nach mitternacht
aber ſteiget ſie allgemach wider auff/ alſo daß ſie zů auffgang der Sonnen
gar da vornen iſt/ vnnd erhebt ſich alſo entpor biß zů mittag.
der ſaamen iſt
inn knöpffen gleich wie der Magſaamen knöpff/ doch etwas gröſſer.
ſonſt
iſt die frucht an jr ſelbs wie der hirß/ vß wölchem ſie brott machen.
darumb
iſt offenbar daß deſſen gar vil iſt.
Sölliches vnd anders dergleichen erzelle ich/ dieweil ſie vß langẽ brauch
wol mögend geprobiert werden.
was aber ſeltzam/ vnnd auſſerthalb dem ge
brauch/ will ich anderen laſſen.
wiewol ſie mögend waar ſein/ ob ich es nitt
geſehen hab/ als von dem Triorchiſchen happich/ wöllicher alſo das kraut
Triorchim oder ragwurtz (ſo ein arth deß tauſentgulden kraut hatt) lieben
ſoll/ wie Plinius auß dem Theophraſten anzeigt/ daß er auff die leüth trin
ge/ wölliche diſes kraut außgegraben hand.
weil aber diſes villerley gſtalt/
vngleüblich vnnd ſeltzam/ will ich nichts daruon ſagen.
dann ich kan ſolli-
ches weder durch gwüſſe vrſachen/ nach andre exempel beweiſen/ vnd weiß
auch nitt was es möchte nutzen/ wann es ſchon waar were.
Darumb iſt beſ
ſer daß wir die ding wüſſend/ ſo waar ſeind.
doch ſeind etliche wölliche diſes

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index