Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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251 cxcv
252 cxcvi
253 cxcvij
254 cxcviij
255 cxcix
256 cc
257 cci
258 ccij
259 cciij
260 cciiij
261 ccv
262 ccvi
263 ccvij
264 ccviij
265 ccix
266 ccx
267 ccxi
268 ccxij
269 ccxiij
270 ccxiiij
271 ccxv
272 ccxvi
273 ccxvij
274 ccxviij
275 ccxix
276 ccxx
277 ccxxi
278 ccxxij
279 ccxxiij
280 ccxxiiij
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page |< < (ccxxiiij) of 997 > >|
280ccxxiiijVon mancherlei wunderbaren vnd vorderen lincken. vnder diſen iſt noch böſer/ welches an dem vorderen
lincken
/ hinderen rechten weyß iſt.
Solliches hatt alles ſam̃en von der
geburt
vrſprung vnnd vrſach ſeinen anfang.
Darumb můß man nit allein
von
deren/ ſonder auch anderen wegen die vrſach anzeigen/ domit offen-
bar
werde/ warumb diſe ding/ ſo gemeldet/ alſo beſchechen.
dann es iſt in al
len
ein weyß vnnd geſtalt.
Man můß erſten diſen grund ſetzen/ daß die
weyſſe
in den röſſeren von dem überflüſſigen Pituita oder kalten feüchtig
keit
harkommẽ.
wañ nun diſe getemperiert/ machet ſie das roß tugetſam/
ſo
wol arbeit erleydẽ mag.
wann aber deren veil iſt/ wirt es faul/ treg/ vnd
forchtſam
.
wann deßen keine vorhandẽ/ wirt es grimm vnd toll/ ſo ſich nit
zemmen
laſſet.
Demnach daß die ſterckere natur ſo ir ampt vollbringt/ die
ding
welche nit von nöten/ an die ſchlechtere örther treibt.
es ſeind aber die
lincken
ſchlechter dann die rechten/ vnnd die hinderen dann die vorderen/
vnnd
die nideren dañ die oberen.
Der viert grund iſt end deß bůchs von
den
ſubtiliteten angezeigt/ nammlich was einanderen geleich ſeye/ werde
mit
einanderen geboren.
was auch mit einanderen entſtandẽ/ das wirt mit
der
zeit leichtlich ein ding.
Der ſechßt/ dz die natur des hirns außtheilũg
braucht
/ des gemüts qualiteten eigenſchafftẽ zůzebereitẽ.
wie auch dz
gantz
mit dem gantzen/ alſo mag ein theil/ wann man es für ein gantz ſtuck
haltet
/ mit einẽ anderen theil/ verglichen werden.
als wann das haupt ein
gantz
roß bedeütet/ die angen aber das maul/ wie auch das hertz die
leber
ſeind an dem gantzen.
Weil nun diſe gründ gelegt ſeind/ bedeütet die
weiß
linien oder ſtrich an der ſtirnen/ ein zim̃liche eigenſchafft des hirns/
nam̃lich
dz das roß we{der} grim̃ noch ſtarrig/ zornig/ truglich oder eines boß-
hafftigen
vnd zweifelhafftigen gemüts ſeye.
Es mag auch kein laſter des
leibs
anzeigen/ dieweil diſe von dem hirn her kom̃en.
es hatt auch die natur
diſe
flecken nit on vrſach herfür gebracht/ dieweil ſie weder die augbrauwen
noch
das maul berürt hand.
wann aber diſes beſchehen/ iſt es ein zeichen ei
nes
forchtſam̃en vnd vnſtandhafftigen gemüts.
Wann diſe flecken hinab
den füſſen geſtoßen werden/ bedeütten ſie ein feine temperierte natur/
vorab
wañ ſie (als vor gemeldet) klein vnnd an der lincken ſeiten/ auch do
hinden
ſthond.
Der Traberẽ vrſach iſt/ daß ihre füß in můter leib bey ein
andern
geweſen/ darumb ſie ſolliche flecken bekom̃en.
welches auch inn den
geſchrenckten
traberen beſchicht.
darumb ſtoßen ſie die füß aneinanderen/
wañ
ſie ghond/ iſt offt ein gfahr des faals vorhanden/ vorab wañ ſie et-
wan
überzwerch die füß in einanderen verwicklen.
Diſes iſt ein gewiſſe rech
nung
in denen roßen/ ſo die welſchen Balſanen neñen/ wie auch Friderich
Griſon
ein Neapolitaniſcher edelman/ eigentlich in ſeinen büchern der
kunſt
reiten gelernet hatt.
dann wir wöllen vns nicht ſchreiben/ was
ander
leüt erfunden/ wir haben an vnſerm eignen gnůg.
Dieweil aber vyl leüt vorhandẽ/ ſo nach etlichen jaren als wir erſt vn
11Cardani klag. ſere bücher von den ſubtilitetẽ laßen auß gehn/ allein auß vnſer einigen er-
findung
ein bůch gemachet/ vnd darzů meines nammens gar verſchwigẽ/
(ich weiß nit ob ſie es auß boßheit gethã/ oder gar vnuerſchampt/ oder auß
dorechtiger
hoffnung/ als wann ſie vnuerſtendigen jhnen ſelbs zůmeſſen/
welches
ich doch kümmerlich hab erdencken mögen) wz wolten ſie dann erſt
gethan
haben/ wann/ wie bey den alten beſchehen/ nitt jedermann hett die
cxemplaria
vnd bücher habẽ mögen/ dieweil ſie ſolliches dörffen jetzzůmal

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