Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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272 ccxvi
273 ccxvij
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275 ccxix
276 ccxx
277 ccxxi
278 ccxxij
279 ccxxiij
280 ccxxiiij
281 ccxxv
282 ccxxvi
283 ccxxvij
284 ccxxviij
285 ccxxix
286 ccxxx
287 ccxxxi
288 ccxxxij
289 ccxxxiij
290 ccxxxiiij
291 ccxxxv
292 ccxxxvi
293 ccxxxvij
294 ccxxxviij
295 ccxxxix
296 ccxl
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299 ccxliij
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244clxxxviijVon mancherlei wunderbaren
Es iſt vyl gröſſer dañ vnſere ochſen ſeind. danñ es mögend ſiben man auff
einer außgeſpannen haut ſitzen.
Es verwunderet ſich aber Ariſtoteles bil-
lich warumb die natur diſem thier hörner gemachet/ ſo gar kein nutz ſeind?
dieweil ſie einharwertz gebogen ſeind/ wie ſie dañ auch in vylen anderẽ thie-
ren gethõ/ als wann ſie ires ampts vergeſſen/ nammlich allwägen das beſt
zů außerwellen/ wie auch in den hirtzen/ weil der äſtechtig laſt vntüglich
zů dem kampff/ vnnd zů der flucht ſchwer/ vnnd ſo hinderet/ vorab in den
wälden.
oder hatt die natur allein in den aller vollkomeneſten weyßlichen
gehandlet/ vnnd in anderen dingen das klein verachtet?
Nein zwar. dann
wann einer allein die käffen fleyßig bedencket/ oder etwas daß noch ſchlech
ter/ wirt er allenthalben deren kunſt vnd wunderbaren fleyß erfaren.
vnd
darff doch diſer treffẽlich Philoſophus die natur/ ab welcher er ſich doch ſo
faſt verwunderet/ nit beſchirmen/ die weil er nit gnůgſamẽ grund gehabt/
als ob die natur hette übel mit diſem vnſchuldigen thier gehandlet/ wann
ſie im die hörner vmgebogẽ hette/ die weil es ſich mit ſeinen kaat genůgſam
beſchirmen mag/ damit es nit zů dem kampff zů vyl gerüſtet were.
Wer kan aber nit genůgſam verſthen/ daß vnſere gründ gãtz ſteyff/ wel
che allen zweyfelhafftigen dingen/ on alle anklagung der natur/ mögend
genůg thůn.
Dann weil der ochs Bomaſus von anfang durch die menſchẽ
gezemmet/ weil er grim̃ vñ groß/ hatt er durch der menſchen kunſt vñ nit
võ der natur der maſſen hiningebogen hörner bekommen.
Wann nun di-
ſe etwas frey gelaſſen/ ſeind ſie in der nechſten völckeren herd gefallen/ vñ
alſo iunge überkommen/ ſo auch alſo hin in gebogen hörner gehabt.
alſo iſt
auß der kunſt ein natur entſtandẽ in geleichen dingẽ/ ſo nit die ſach ſelbs/
ſonder allein die qualiteten vnd vmſtend belangẽd.
oder wie ein Helffand
mit den zänen/ ja mit den ſtupflen geboren wirt/ alſo auch vileicht ein Bo
maſus mit ſeinen hörneren.
welches vileicht beſchicht/ weil er lang in mů-
ter leib ligt/ oder vonn wegen der ſcharpffen feüchtigkeit.
vnnd diſes da-
rumb/ damit nitt die můter vñ das jung durch die geſträckte hörner vmb
kemend.
alſo hatt diſe liſtige natur die hörner hinein gebogen. Dann da-
mit ſie diſes thier mit größe vnnd mit ſeinem kaat waffnet/ hatt ſie es alſo
müſſen ordnen/ damit ſie nit geboren wurde/ biß die hörner ſchon gewach-
ſen.
Weil dañ dem alſo/ iſt gnůgſam bekannt warumb von nöten daß diſe
hinein gebogen weren/ vnd hatt deßhalbẽ die natur weder auff diſen/ noch
ein anderen weg gefälet.
Es gebären alle haarige thier ettwas ſo ihnen geleich iſt/ dann ſie ſeind
11Harigen thie
ren eigen-
ſchafft.
vollkommen/ vnnd deßhalben treffenlich hitzig/ welche thier aber bürſti-
gen ſchwantz haben/ die haben ein kleinen kopff/ vnd groß kinbacken/ als
die roß vnnd eſel.
doch mag diſe rechnung nitt vmbkert werden/ dann die
Delphinen vnnd Balenen geberen auch gleiche thier/ vnd ſeind doch nit
haarig/ darumb mag daſſelbig wol nit vrſach ſeind/ als wann man ſagt/
die zweyfüßigen thier ſeyend entpfindtlich.
dañ diſes beſchicht nit darum̃/
daß ſie zweyfüſſig/ ſonder daß das zweyfüſſig vnder des thiers nammen
begriffen.
Es hatt aber mit dem burſt ein ander geſtalt/ dann ſie ſeind jnen zů
ſchirm geben/ damit ſie der mucken überlegenheit ab wenden.
Darumb
habend ſie ein langen leib vnnd halß.
ein langer halß ſoll ein kleinen
kopff haben/ darmitt es nitt ein vngeſtaltes thier ſeye.
Es wüſſend

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