Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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281 ccxxv
282 ccxxvi
283 ccxxvij
284 ccxxviij
285 ccxxix
286 ccxxx
287 ccxxxi
288 ccxxxij
289 ccxxxiij
290 ccxxxiiij
291 ccxxxv
292 ccxxxvi
293 ccxxxvij
294 ccxxxviij
295 ccxxxix
296 ccxl
297 ccxli
298 ccxlij
299 ccxliij
300 ccxliiij
301 ccxlv
302 ccxlvi
303 ccxlvij
304 ccxlviij
305 ccxlix
306 ccl
307 ccli
308 cclij
309 ccliij
310 ccliiij
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306cclVon mancherlei wunderbaren
Es iſt noch ein größer wunder daß man von dem Viciliniſchen ſpatzen
11wunderbarẽ
ſpatz.
ſagt/ der bey Mexicum gefunden wirt.
diſer iſt nit größer dañ ein großes
binlein oder hurnauß/ doch hatt er federn/ wiewol (als billich) gantz ſub-
teile/ hatt ein langen vñ ſubteilen ſchnabel/ wirt von dem tauw/ honig/
vnd ſafft der blůmen erneeret.
In dem Weinmonet ſtellet er ſich mit einẽ
fůß auff einen aſt/ vnd bleibt doſelbſtẽ biß in Aprellen/ an einem verdeck-
ten orth/ vnd ligt alſo ſam were er todt.
wann die blůmen kommen/ wirt er
wider lebendig/ deßhalben nennet man ihn ein aufferweckten ſpatzen.
Man ſolte wol diſes für ein fabel achten/ weil aber ſolliches auch in den
bären/ auch vylen ſchlangen/ meüſen/ ratten/ vnnd vyl anderen thieren
beſchicht/ was wolte hinderen das es nit auch in den vöglen beſchehẽ möch
te?
vorab weil bekañt/ daß die fliegen/ ſo todt ſeind/ in einer warmẽ äſchen
wider lebendig werden/ wie wir dañ etwan ſonſt angezeigt haben.
Vyleicht
kommet von wegen ihrer ſchlechten arth/ ihnen ein neüwes leben/ weil ſie
allein von einer feülung entſthand/ oder (welches gläublicher) es kommen
nit alle/ auch nit vyl/ ſonder auß vylen kůmmerlich einer oder zwen/ von
wegen winterzeit/ für/ dieweil ein kleine werme verborgen/ oder faſt auß-
gelöſchet/ durch die neüwe werme/ wider erfriſchet wirt.
Deßhalben ſicht man auch im früling groß muckẽ/ welche gewißlich jrer
größe nach in diſer zeit nit worden/ ſonder als weren ſie todt/ ſtill gelegen/
weil man die vorhin nit geſehen.
Alſo hatt die ſubteile werme auch etwas in
den vöglen mögen vollbringen.
Vnd ob wol diſes auch der kleineſt vnder
den vöglen/ ſoll man ihn doch nit vnder die mucken zellen/ weil ihnen der
gleichen nit begegnet.
Der Pſittachen vnderſcheid/ welche inn dem gantzen Indien gegen O-
22Sitacuſt. rient vnnd Occident ſeind/ wirt man nitt bald erkundigen.
man nemme
diſen vnder ſcheid von der größe/ oder farb/ oder geber den har.
dañ ſo vyl
die geberden belanget/ ſeind etliche gar gelernig/ etliche vngeſchickt/ ettli-
che milt/ etliche wild/ etliche ſchwetzerecht/ etliche ſtumm/ ettlich klappe-
ren allein/ lernen aber nicht reden.
Sie hand auch mancherley farb. dann
ſie habend allerley farb die man erdencken mag.
ettlich haben zertheilte far
ben/ vnd ſo mancherley geſtalt von den anderen/ das man ſie nit leichtlich
vnderſcheiden mag/ ich will geſchweigen erſt anzeigen.
Die vrſach diſer enderung iſt die werme. dann wo die hitz groß iſt/ wirt
die materien auff vyl geſtalt verwandlet.
deßhalben ſeind die eſelein alle e-
ſchenfarb/ die hurnauſſen alle ſchwartz/ vnd die regenwürm rot/ dieweil di
ſe thierlin in jrer arth an geberden einanderen faſt geleich ſeind.
Die hünd
vnd rößer aber haben mancherley farben/ weil ſie in einer arth mancherley
geberden hand.
Dergleichen ſeind auch die rappen. Alſo habend auch die
enten ein farb.
dañ jre weiß vñ geberden hand ein art. Deßhalben kommet
mancherley farb von enderung der werme har.
der glantz aber võ einer an
deren vrſach/ die etwan vorgemeldet.
Doch hand ſie kein größeren vnder-
ſcheid dann an der größe.
dañ etlich ſeind nit größer weder die ſpatzen/ wie
in dem land Peru.
etlich aber ſeind größer dann ein ganß. Wir haben ange
zeigt daß diſes von eigenſchafft der ſpeyß her kom̃et/ vnnd von dem lufft.
dañ auß vyle der ſpeyß iſt kein vnderſcheid. in den wilden aber mag man di
ſes nit ſo wol vermercken.
Welche gar klein/ die ſeind ſo vyl adelicher/ vnd
ſchwetziger/ wie wir dann ſolliches auch in den kleinen hündlenen ſehend.

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