Besson, Jacques, Theatrum oder Schawbuch allerley Werckzeug und Rüstungen

Page concordance

< >
Scan Original
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
< >
page |< < of 136 > >|
22 25[Figure 25]
Des Authoris Propoſition zu der
Sechſten Figur.
Einandrer/ vnd von vns new erfundener Zirckel/ den wir gleichwolvor etlicher zeit jhrer vilen mitge-
theilet/ nutzlich auffder Fieche allerley Schlangenlinien zu reiſſen/ dazu man keines vmbgewickel-
ten Schnürleins/ oder ſonſten andre betrugliche hülff/ bedarff.
Erklerung zur Sechſten Figur.
DZeſer Zirckel iſt mit all ſeiner Rüſtung gegẽ Mittag gantz abgemalet. Das ander ſein
ſeine ſtũck oder theıl/ die wir jetzund beſchreiben wöllen.
Das runde/ lange vnd hole theil/ welchs wir/
wegen der vergleichung die es mit einem Büchſenrohr hat/ die Rören nennen wöllen/ iſt ein Geheuß
oder Behelter/ in welchem/ gegen dem Nidergang/ iſt eine Spitze/ darumb der Zirckel bewegt wirdt/
wann man ein Schlangen Liny reiſſen wil.
Das nechſte ſtuck hernach/ iſt ein Schneck oder Schrau-
ben/ deſſen euſſerem theil/ iſt ein langes Richtſcheit angehengt/ das hat an ſeinem ende/ gegen Nider-
gang/ die bewegliche Spitze.
Die vbrigen ſtuck gegẽ Mittnacht/ ſein der Schraubẽ/ oder deß Schne-
ckens jnnere theil/ vnd darzu dienſtlich/ das man vilerley art der Schlangenlinien malen kan/ vnnd müſſen von dem
euſſern theil/ der Schrauben/ abgenommen/ vnnd nach gelegenheit abgewechſelt werden können.
Ferner ſo wirdt das
viereckichte ende des jnnern theils der Schrauben/ in das Redlin/ gegen dem Auffgang abgemalet/ geſtoſſen/ das dann
auſſen ringsherumb/ zänicht ſein muß/ auff daß wann nun der Zirckel von allen ſeinen ſtucken zuſam gemachtiſt/
durch hülff deſſelben Redleins bewegt/ vnd die Spitz allgemach herauß getrieben werde/ jedoch daß das Richtſcheit/ in
dem die Spitz ſtecket/ alzeit in dem viereckichten ort bleibe/ welchs im obern theil der Rören iſt.
Zuſatz.
DZſer Zirckel hat nicht einen geringern nutz/ als die vorigen. Dann es geſchicht ſehr offt/ daß man im bawen ein
Schlangenliny bedarff.
Die wirdt zwar etwan mit einem gemeinen Zirckel gezogẽ/ doch nicht ohne groſſe mü-
he/ weil man dẽ Zirckel für vnd für auff vnd zuthun muß/ vnd doch die Schlangenliny nimmermehr ſo fleiſſig/
gewiß vnd fuſt/ vnd in ſeiner rechten form kan geriſſen werden/ als mit dieſem vnſern Zirckel geſchicht.
Es iſt aber an
demſelben noch ferrner diß zu mercken/ deß das loch oder der riß oben in der Rören/ durchauß von einem end zum an-
dern reichen muß/ auff ſolche weiß/ die man in gemein den Schwalbenſchwantz nennet/ vñ daß auch das Richtſcheit/
welches zu diſem loch auß vnd eyn gehet/ gleicher weiß gantz ſein/ von einem end zum andern reichen/ vnd in gleicher ge-
ſtalt formiert ſein ſolle.
Der Schneck oder die Schraube/ muß gerad mitten in dem Geheuß oder Rören ſein/ vnd ſeine
ſreye/ vnverhinderte bewegung haben/ auff dem Angel/ der durch das runde löchlein herauß gehet/ welchs gegen Nider-
gang (wann das gantze Inſtrument zuſamen gerichtet iſt) geſehen wirdt.
# Die zwo Schrauben/ fürs letzte/ die gegen
Auffgangin dem Ror ſtecken/ geben keinen andern nutz/ dann daß ſie daß zännichte Redlein feſt halten.
Damit durch
hülff deſſelben beweglichen Reiffs/ der dem Geheuß oder Rören angehefftet wirdt/ das Rädlein ſeine rechte bewe-
gung habe.
26[Figure 26]

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index