Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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381 cccxxv
382 cccxxvi
383 cccxxvij
384 cccxxxviij
385 cccxxix
386 cccxxx
387 cccxxxi
388 cccxxxij
389 cccxxxiij
390 cccxxxiiij
391 cccxxxv
392 cccxxxvi
393 cccxxxvij
394 cccxxxviij
395 cccxxxix
396 cccxl
397 cccxli
398 cccxlij
399 ccclxiij
400 cccxliiij
401 cccxlv
402 cccxlvi
403 cccxlvij
404 cccxlviij
405 cccxlix
406 cccl
407 cccli
408 ccclij
409 cccliij
410 cccliiij
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408ccclijVon mancherley wunderbaren pfeyſen in ohren. Dieweil aber in etlichen die ſiñ alſo geordnet/ daß ſie etwas
behalten
/ wölliches ſich dann begibt/ wañ die natur alle macht auß gewon-
heit
erfüllet (wie anderen zeyten von den Engaſtrimythen geſagt) wirt
der
ſinn auch/ wann diſes ſo im entgegen ſthet nit vorhandẽ.
Doch iſt offen-
bar
daß diſes nit in allen/ nach allwegẽ/ nach auff ein geſtalt beſchicht/ ſon-
der
in etlichen mehr oder minder/ oder beſonderen zeiten.
Es verenderend auch die auſſerliche ſinn den leib wunderbarer geſtalt/
vnd
die iñerliche nach mehr/ vnd aber das gemüt am aller mehrſten/ alſo dz
etliche
allein in der betrachtnuß vnd contemplation lang gelebt/ vnnd ein
gůte
geſtalt behalten.
Es wirt auch das geblüt in den aderen gůt vnd rein.
wañ wir auch etwas hoffend/ werden wir wider iung/ vnd werden die kran
cken
leib geſund.
Es můß aber die hoffnung von gůten dingen/ vnd nit al-
lein
von nůtzlichen ſein/ vnd dz on alles vorgeding.
Weil aber {der} glaub faſt
ein
traum deß gemüts iſt/ bringt er nicht anders bey vns wegẽ dañ auch
der
leiblich traum.
Es erfriſchet aber vns {der} leiblich traum o{der} ſchlaff gantz
offenbarlich
/ alſo auch deß gemüts.
Dañ deß gemüts werck beſchicht nit on
ein
beſondere übung deß hertzens/ vnd ſolches mit der geiſterẽ bewegung/
von
wölchen {der} leib betrübet wirt.
Die werck werden vnderlaſſen/ die kreffe
gemindert
/ der leib vnd was dariñen begriffen/ endern ſich in ein frömbde
qualitet
eigẽſchafft.
Solches zeigẽ die beküm̃ernuſſen an/ als die forcht/
ſchmertz
/ vnd zorn.
Damit aber {der} handel offenbarer/ wöllend wir von deß
leibs
ſchmertzen anfahen/ wölcher offt vnd dick dẽ gantzẽ menſchẽ vmb ſein
leben
bringt.
dẽnach wöllẽ wir {der} forcht traurigkeit kom̃en. auff ſolches
der hoffnung/ wölche auß freüd vnd forcht zůſamen geſetzet.
letſt wöl
len
wir auff die ding kom̃en/ ſo diſen zůwi{der}/ nãlich {der} freüd vnd glauben/
damit
wir das aller beſt anzeigen.
Es vollbringen aber ſolches alles die in-
nerliche
ſiñ/ darumb ſeind ſie offt deß lebens vnnd tods vrſach.
wie aber der
ſchlaff
/ ſo nit faſt dieff/ dẽ menſchẽ faſt beküm̃ert/ alſo iſt {der} ſchwach glaub {der}
hoffnũg
geleich.
wañ nun {der} glaub {der} hoffnũg geleich iſt/ beküm̃ert er dẽ leib.
Es haben aber die ſiñ vier vnderſcheid. die beſtẽ/ wölche dz gůt für gůt/
11Sinn vier vn
derſcheid
.
vnd das böß für böß halten.
denen ſeind zůwider ſo dz böß für gůt/ vnd dz
gůt
für böß achten/ vnd ſeind die aller böſten.
Zwiſchẽ diſen ſeind/ wölchen
die
beid gefallen/ vnd ſeind den beſten am nechſtẽ.
doch etwas fürzůkom̃en
vnnützer
/ dann diſe/ ſo alles verwerffend.
die ander vnnd viert weyß iſt in
krancken
/ wie der erſt vnd dritt in geſunden iſt.
Darumb werden etwan die
ſinn
auß jrem eigenen mangel betrogen/ etwan auß deß dings natur/ oder
auß
kũſt.
Von dẽ eigenen mangel iſt bißhar geredt. Von {der} natur aber/ als
wañ
vermeinet/ die Soñ ſeye eines ſchů breit groß/ weil ſie weit von
vns
iſt.
es iſt aber in diſen beiden arthen we{der} nutz nach fein/ wann man be-
trogen
wirt.
Wañ man aber auß kunſt betrogẽ/ iſt dem werckmeiſter gantz
angenem
/ vnd den ſiñen lieblich.
Als ich bey Briaren in Franckreich wz/
durch
den wald reyſet/ ſo nechſt darbey gelegen/ war diſer gegen der rech
ten
hand etwas höcher/ vnd machet das dunckel laub/ daß man den him̃el
nit
wol ſehen mocht.
weil aber diſes orth (wie geſagt) etwas höcher/ machet
diſer
theil deß him̃els/ ſo niderer gelegen dañ deß walds laub vnd äſt/ weil
man
den oberen theil vor dem laub vnd grünen äſten/ darzů den vnderen
vor
der erden ſehen mocht/ als wann man ein ſee oder fluß ſehe/ weil er et-
was
weiſſer anzůſehen.

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