Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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460cccciiijVon mancherley wunderbaren himmel were/ ſo ein andere dañ runde geſtalt hette/ der ſich von jm ſelbs be
wegte.
deßhalben wirt er ſich an ſeiner eigenen ſtatt bewegenn/ ſonſt wurde
er durch gewalt bewegt.
oder wañ er wi{der} zů ſeiner ſtatt keme/ iſt kein vrſach
dz er mit gewalt wi{der}/ auſſerthalben ſein orth/ kom̃en müßte.
dieweil dañ die
zeyt vnendtlich/ iſter auch ein vnendtliche zeyt an ſeiner ſtatt/ o{der} iſt ein vn
endtliche zeyt auſſerthalben geweſen.
Dieweil er dann bewegt wirt/ vnd an
ſeiner ſtatt beleibt/ můß er ſich vmbweltzẽ.
Wann er nũ nit kugelecht iſt/ ſo
mach zwen kreyß/ den einen iñwendig/ den anderẽ außwedig/ der da ſeye A
E C.
dieweil dañ dz A vnd B gegen dẽ C bewegt wurden/ vnd dz orth E B
ſolte lär ſein/ wurde die bewegung in dẽ lären orth ſein.
wañ es aber der ſub-
ſtãtz voll/ wirt es bewegt mit einẽ widerſtand der gantzẽ ſubſtãtz A E C.

dz theil B mit keiner.
Vnd wirt alſo diſe bewegung mit gewalt vñ vngleich
zůghen/ vnd werden die theil ob dẽ B nothalbẽ verſchliſſen werdẽ.
Deßhal-
ben můß {der} him̃el run{der} gſtalt bewegt werden/ vñ hiemitt gantz kugelechtig.
Wañ man aber ſetzet dz er ein gradẽ lauff habe/ vñ aber wi{der} an ſein ſtatt kõ
men müßte/ wurde er hiezwiſchen růwẽ.
es iſt aber in den bücheren der heim
lichkeiten angezeigt/ daß der himmel on vnderlaß můß bewegt werden.
Weil dañ nun ſolches bewiſen/ volget dz die gerad bewegung ſchnell vñ
gemach ſeye/ nach vergleichung {der} zeyt gegen der weytte/ ſo darzwiſchen iſt.
in dẽ runden lauff aber iſt ſolches nit/ ſon{der} weil die theil in der kugel vñ vm̃
kreyß vngeleich bewegt werdẽ.
dañ wölche bey den Polen ſeind/ lauffen ge-
mach/ vñ die in mitte ſchnell/ ſagẽ wir doch/ es ſeye ein bewegung/ wie auch
im rad.
Darũb redt man von {der} ſchnelle/ in denen dingen ſo zůring harumb
lauffen auff zwen weg.
eintweders einfaltigcklich/ wañ die reuolution vnd
vm̃lauff in kurtzer zeyt beſchicht/ vnd bewegen ſich alſo alle him̃el gemach/
dieweil jr vmblauff ſchneller/ dañ in xxiiij ſtundẽ beſchicht.
Oder in verglei
chung deß gantzen vmbkreyß/ vnd dañ ſagen wir dz ſie alle ſchnell beweget
werden/ ob wol ſie jren lauff in ſechß vnd dreyſſigtauſet jaren vollbringen.

Doch iſt diſes der vnderſcheid in dẽ/ ſo einfacher geſtalt gemach/ vnnd dz ſo
gemach iſt/ nach größe deß gantzen vm̃kreyß.
dañ er iſt ſchnel von wegẽ deß
vmbkreyß/ vnd einfacher wyß gemach/ vnd bſchicht on arbeit.
wiẽ wir dañ
ſolches bey vns ſelbs ſehen.
Dann ein großer menſch ghet nit mit größerer
arbeit für ſich/ dañ ein kleiner/ vnd thůt doch ein großer weyt ſchritt/ vnd
ein kurtzer klein ſchritt.
dañ wañ die eck geleich ſeind/ habẽ ſie geleich arbeit/
wañ aber die ſeytẽ größer/ můß auch dz fundament größer ſein.
Darum̃ be-
ſchehẽ eines Rißen vnd zwergen ſchrit in gleicher arbeit.
dañ der riß machet
große eck/ vnnd der zwerg kleine.
Ob wol aber diſe in geleicher arbeit voll-
bracht/ bedörffen ſie doch einer vngeleichẽ krafft/ damit ſie bewegt werden.
Es iſt aber ein großer vnderſcheid in deß him̃els vñ der rederẽ lauff. dañ
diſe bewegen die auſſereſten theil/ vnd haben den anfang jrer bewegung an
{der} achs vnnd vm̃ die Polos/ o{der} vmb den centrũ/ deßhalben werden ſie auch
durch gewalt bewegt.
Der anfang in deß him̃els lauff aber iſt/ da er am al-
ler ſchnelleſten bewegt wirt/ als vn{der} {der} Soñen ſtraß vnd dẽ Equinoctiſchẽ
circkel.
darũb habẽ die ſelbẽ zwẽ circkel gar große krefft/ nit darũb/ dz ſie ein
ſchnellẽ lauff haben/ ſonder dz daſelbſten ein krafft vñ anfang deß leben iſt.
Nun wöllen wir anzeigẽ wie die him̃el ſich bewegen/ vñ wie ſich diſe bewe
11Bſchluſsred
võ deſs him-
mels lauff
gũg mit einanderẽ vermiſchẽ.
doch müſſen wir vorhin etlich ſchlußredẽ ſtel-
len.
vn{der} wölchẽ die erſt/ dz in dẽ circkel dreyerley contrarietet vnd widerwer

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