Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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582 dxxvi
583 dxxvij
584 dxxviij
585 dxxix
586 dxxx
587 dxxxi
588 dxxxii
589 dxxxiij
590 dxxxiiij
591 dxxxv
592 dxxxvi
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595 dxxxix
596 dxl
597 dxli
598 dxlij
599 dxliij
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601 dxlv
602 dxlvi
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671dcxvſachen/ Das vierzehend bůch. deß baum natur. dañ wie {der} palmbaum wider dẽ laſt wachſet/ alſo iſt auch ein
11Mancherley
kronen bedeü
tung.
blůttiger ſig am herrlicheſtẽ.
Alſo iſt auch ein palmbaum vor Keyſer Augu
ſti hauß gewachſen.
Der lorbaum bedeütt ein fridſam̃e beſitzung/ weil man
gewonlich die triumphierenden mitt krönet/ vnd darum̃ zeiget er auch deß
erlangtẽ ſig rům an.
man krönet auch die Poeten darmit/ weil {der} hüpſcheſt
lorbaum auff dem berg Parnaſſo wachſet/ do man dañ deß Apollo wonung
gehalten/ von wegen deß Tempel/ wölcher der Poeten patron geweſen.
Dz
Myrten gewechs iſt auch ein anzeigung deß ſigs/ weil man jn vor zeyten de
nen geben/ die zů fůß triumphiertẽ/ vnd von dem lorbaum den triumphie-
renden.
Weil diſer auch wol reücht/ zeiget der gantz baum ein anblaſung
Gottes an.
deßhalb iſt diſes gewechs der Venus zůgeeignet. Die burgerli-
che kronẽ machet man auß eichen laub.
vnd die belegerung kron auß graß/
wölche nit von dem obereſten hauptmann als die anderen/ ſonder von dem
gantzen hauffen/ geben warden.
Man erwelet das graß/ ſo bey der beleger-
ten ſtetten maurẽ gemeinlich wachſet.
Die todtẽ bekrönet man mit Epich/
vnd die leydheüſer mit Cypreß.
Die hochzeyt leüth vnd breüt hattẽ jr krentz
von fiſchmüntz/ aſparagen/ vnnd eyſenkraut/ vnd warend blůmen darun
der gemiſchet.
vmb der vrſach willẽ ſolte es ein glückliche ſtund ſein. Es wa-
rend auch maurkronen/ ſchiffkronen/ vnnd legerkroñen/ wölche doch nit
auß beſonderen gewechſen bereitttt warend.
Damitt ich aber wi{der} zů vnſerem handel kom̃e/ ſo bedeütet ein eichbaum
ein ſtercke vnnd Fürſtenthůmb/ weil dz holtz hert vnd langwerend iſt.
Deß
halbẽ hat ſich Keyſer Auguſtus faſt gefreüwet/ wie die alt Eich wider befe
ſtiget worden.
Vnnd Keyſer Veſpaſianus/ wie die Eich wider zů recht ge-
bracht.
Wann ſie erſt wachſen/ bedeüten ſie etwas neüwes. wañ ſie aber wel-
lend vmbfallen oder dürr werden/ vnd wider zů recht gebracht/ iſt nach ein
größer wunderwerck/ weil es auch mehr der natur zů wider.
dann man můß
in diſen dingen allen acht haben/ daß diſe ding/ ſo beſchechen/ gantz der na
tur zů wider ſeyend.
dann wann du wolteſt ein nateürlichen handel für ein
wunderzeichen halten/ wurdeſt du verſpottet vnd für nicht geacht werden.
Wann nun eine ſo allein geſtanden/ on vrſach vmbfallet/ bedeüt es nit al-
lein ein verderbtnuß/ ſonder daß man an dem gůt vnnd geſchlecht ein ſcha
den entpfachen werde.
ſonſt in anderen dingen/ wann ein gantzer wald oder
lorbaum gewechs dürr worden/ ſoll ein wunderzeichen ſein.
Wann aber die
beüm von dem ſtraal geſchoſſen vnnd verderbend/ ſoll man es nitt für ein
wunderzeichen halten/ ſo veerr es kein gemeinſchafft mit dem herren hatt/
oder der ſtreych für ſich ſelbs nit wunderbar iſt.
diſes will Vergilius anzei-
gen/ ſprechende/
Ich denck wie ich ein red hab gefürt/
Wann deichbeüm ſeind vom himmel berürt.
Deßhalben ſoll man diſes für nateürliche ding/ ſo auß gewüſſen vrſachẽ/
vnd auß vnzalbarlichen wenig/ vnnd nit für der teüfflen
wunderzeichen halten/ dañ dz ſelbig iſt narrenwerck/
vnd alſo nach diſem exempel auch lernen/ wie
es mit anderen dingen zůghet.

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