Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

Page concordance

< >
Scan Original
611 dlv
612 dlvi
613 dlvij
614 dlviij
615 dlix
616 dlx
617 dlxi
618 dlxij
619 dlxiij
620 dlxiiij
621 dlxv
622 dlxvi
623 dlxvij
624 dlxviij
625 dlxix
626 dlxx
627 dlxxi
628 dlxxij
629 dlxxiii
630 dlxxiiij
631 dlxxv
632 dlxxvi
633 dlxxvij
634 dlxxviij
635 dlxxix
636 dlxxx
637 dlxxxi
638 dlxxxij
639 dlxxxiij
640 dlxxxiiij
< >
page |< < (dcxxii) of 997 > >|
678dcxxiiVon mancherlei wunderbaren die pferd in vergleichung gegen deneſlen/ vnnd auch die affen noch ihres
leibs größe.
Es bedeüttend aber darumb die wunderbare geburt etwas böſes/ wie
auch die vnkochete harn in kranckheiten.
dann ſie zeigend an daß die natur
etwas anderſt vor ihren habe/ vnnd alſo von der rechtenn ſtraaß abweiche.
dann ſie mag in ſollichem edlen werck nitt verfälen/ ſie werde dann verlaſ-
ſen.
Alſo iſt ein kind in Engelland geboren/ wölches gemecht zůſamen gien
gen/ vnnd die ſchinbein warend auch zůſamen gethon/ ſonſt warend alle
glider zwifach/ das haupt/ die arm/ der bauch/ ſo gegen einander überſtůn
dend.
diſes hat deß Künigs todt bedeüttet/ vnnd ein enderungim Reich/
daß ſein ſchweſter auff jn regieren ſolt.
Als man zalt M D xliiij jar/ inn dem Ienner iſt ein meitlin mitt zwey-
11Ein kind mitt
za@@yen heüp
teren.
en heüpteren geboren/ ſonſt was es alles einem leib zů vergleichen.
es hatt
zwen ſchenckel/ zwen arm/ vnnd ein ſchamm.
Wie aber diſe Gabriel Cu-
neus ein ſcherer/ mein gůt fründ vnnd ſchůler auffgeſchnittenn/ inn mei-
nem abweſen/ hatt er zů erſt den inneren ſchlund vnnd den magen zwifach
gefunden/ wölliche aber doch an dem boden zůſammen giengen.
es was wol
ein außgang/ aber zweyerley derm darbey/ alſo daß alle ordnung zwifach/
außgenommen der geſtrackt darm/ dann doſelbſten kommend ſie wider zů-
ſammen/ vnnd enderend ſich bey dem arßdarm.
es warend in beiden wůſt/
vnnd ſach man zwo lungen/ wölliche doch nit zůſamen giengend.
das hertz
was etwas höcher dañ ſonſt in anderen/ wie das Griechiſch Υ.
namlich zwey
ſpitzig an einem ſtammenn.
er hat aber nitt acht gehabt/ ob beid hole geng
darinnen geweſen.
die leber was lang vnnd faſt dick/ doch hatt ſie kein an-
heng/ vnnd deßhalbenn kein rechte geſtalt.
es hatt zwen ruck gradt/ vnnd
ſtůnd einer eines fingers breit von dem anderen/ alſo daß ein yeder zů ſei-
nem haupt dienet/ vnnd biß zů dem ſchenckel hinab gieng/ ſo dargegenn
ſthůnd.
Zů fordereſt hatt es an dem vnderen theil vier zän/ aber zů obereſt
allein zwen die groß warend/ darzů etwas hertter vnnd ſteyffer dann die
vnderen.
doch der geſtalt daß ſie auch nitt recht hert waren/ wie die zän ſein
ſolten.
die nieren warend zwyfach/ aber die blaſen vnnd der bauch nitt. In
dem neünten monat iſt es geboren/ gantz vnuollkommenlich/ vnnd hatt
leibs genůg.
Inn der geburt aber hatt die hebamm geirret/ vnnd den einen
hals vmbgeträyet/ alſo daß es eben an dem tag vnd in der ſtund/ wie es an
das liecht kommen/ auch den geiſt wider auffgeben.
Deßhalben offenbar daß es geleich hie/ wie mitt den früchten zůghet.
die natur hatt zwey meytlin bringen wellen. wie aber die fürnembſten gli-
der ſolten harfür kommen/ ſeind ſie zůſammen gefallen/ vnnd an einander
gewachſen/ alleſammen on das haupt.
deßhalben ſeind alle fürnemme gli-
der zůſammen kommen/ außgenommen das hirne/ doch hatt alles mögen
zwey ſein.
was aber harnach gewachſen/ als der bauch/ die arm/ vnnd die
auſſereſte glider/ ſeind allein von einem vrſprung/ vnnd als in einem heüß
lein vollendet.
Deßhalben wirt das hirn vor allen anderẽ dingen zů erſt er
ſchaffen/ vnd nit dz hertz/ wie Ariſtoteles ſpricht/ oder zů mal mit anderẽ/
wie Galenus haltet.
dañ man ſicht vyl kinder mit zweyẽ heüpteren. aber kei
ne die zwen leib vñ ein haupt habẽ.
Alſo gehören diſe vnglückliche geburt zů
weybiſchen geberden/ vnd großer Fürſten handlungẽ.
diſes ſeind zwar wey-
che ding/ vnd an mennleinen grauſamme/ doch ſeind ſie beid vnglücklich.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index