Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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741 dclxxxv
742 dclxxxvi
743 dclxxxvij
744 dclxxxviij
745 dclxxxix
746 dcxc
747 dcxci
748 dcxcij
749 dcxciij
750 dcxciiij
751 dcxcv
752 dclxxxxvi
753 dcxcvij
754 dcxcviij
755 dcxcix
756 dcc
757 dcci
758 dccij
759 dcciij
760 dcciiij
761 dccv
762 dccvi
763 dccvii
764 dccviij
765 dccix
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769 dccxiij
770 dccxiiij
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768dccxijVon mancherlei wunderbaren ſchuldigung. Die prieſter pflegtẽ die teüfel durch die diſtel anzezeigen/ mitt
dem
ſtier ſich zůbeſchirmẽ vor der böſen geyſterẽ anlauff/ mitt {der} ſchermauß
hertz
ſagten ſie waar/ mit dem ſchwebel vnd geſaltzẽ meerwaſſer reinigeten
ſie
ſich/ den Adamãt/ Iaſpis/ Corallẽ vnd Racinẽ (welches ein dornechtig
geſteüd
) brauchten ſie/ die ſelben abzůwenden.
Dañ die böſen geyſter ſtoßẽd
alle
böſe begirdẽ in die menſchẽ/ luſt reichthum̃en/ vngebürlichen wollü
ſten
/ lugẽ/ betrug/ todtſchlag anders {der} gleichen.
ob ſie wol ſolliche/
wöllẽ
ſie doch für götter gehaltẽ werdẽ/ darũb thůnd ſie auch wunderzeichẽ/
begerẽ
angebetten zůwerdẽ/ richtẽ alle zauberey vnd hexenwerck an.
Deren ſehl aber/ ſo mit gewalt ertödet/ haben diſes an jnen/ dz ſie die leib
liebend
/ darumb berüffend ſie etwan diſe ſo bey den leiben whonẽd/ etwan
gar
von den leibẽ/ etwan allein von einẽ orth.
nit allein diſe/ ſon{der} auch
etwan
von anderen thierẽ.
deßhalben welche begerten weißzeſagen/ fraßen
der
hirtzen/ ſchermaußen/ adler/ vnd anderer hertzẽ/ mit welchen der ſelbi
gen
thieren ſehl/ die menſchliche ſehl lernete/ in der ſelbigen arth zůkünffti
ge
ding erkeñen.
alſo auch/ mit dem regẽ der froſchen hertz/ weil die froſchen
zůkünfftiges
vngewitter erkeñen.
dañ wañ man das hertz von einẽ thier ge
freſſen
/ mochte man nit alles vor wüſſen/ ſon{der} allein die ding/ ſo von dem
ſelbigen
thier mochtẽ erkeñet werden.
Es erſtreckt ſich aber diſe vorwüſſen-
heit
auch anderen dingen/ dieweil die mẽſchliche natur aller dingẽ theil-
hafftig
/ vnd ein allgemein ding iſt.
die überigen aber alle/ habend allein jre
gewüſſen
arthen.
Diſes iſt nun der Platoniſchen meinung von den teüflen/
geiſteren
vnd ſehlẽ/ ſo von Mercurio Trimegiſto ſein vrſprung entpfangẽ/
vnd
hernach von Byto deſſelbigen außleger vnd Propheten (wie ſie ſagen)
darzů
von anderẽ prieſterẽ eroffnet vnnd gemehret.
Harnach iſt ſie bey den
Griechẽ
wider erneüwert/ zůerſt durch Socratẽ/ dañ durch Platonem/ har
nach
durch Plotinũ/ Porphyriũ/ Iamblicũ/ Proclũ gemehret vnd zů-
letſt
durch Marſiliũ Ficinum den artzet Florentz/ biß auff vns kom̃en.
Alſo iſt noch überig/ daß wir ſehen/ durch was vrſachen oder erfarungẽ
diſe
ſach möge bewehret werden.
Dieweil aber in erfarung wir nitt mer ver-
nemmen
mögen/ dañ die ding ſo vorhin von vns in dem fünffzehendẽ ca-
pitel
angezogen/ acht ich vonn nöten ſein/ daß wir etliche gewüſſe zeügnuß
brauchen
.
Dergleichen ſeind welche auß einem weyſen auffrechtẽ gemüt
11wie man die
warheit

durch
zeügen
erfarë
möge.
kommend/ ſo ſich auff kein parthey ergebend/ oder wann alles in der zeüg
nuß
zůſammen ſtimmet/ ob wol ein yedes ſtuck für ſich ſelbs examiniert
iſt
/ vnnd ob wol diſe nit vonn glaubwürdigen perſonen kommend/ wölche
aber
auß marter genötiget die warheit zůſagen/ oder wann man mehr
malen
fraget/ vnnd offt ein gůte zeit voneinanderẽ.
dann ſo nicht anderſt
dann
fablen/ iſt nit müglich daß einer allwegẽ auff ein weyß möge antwor-
ten
/ wann er ſchon nicht anderſt/ in mittler zeit/ zůbedenckẽ gehabt.
Mein
vatter
iſt ein amptman an dem gericht geweſen/ welcher on alle marter die
warheit
hatt mögẽ von den ſchuldigẽ bringẽ/ ob wol andere treffenlich groß
marter
darzů bedörffen.
Weil ſich aber diſes nit gezim̃et/ vnd ob es ſich wol
gezim̃et
/ begert ich es nit mitt der leüten ſchaden zůwüſſen/ hab alſo deſter
mehr
fleiß gehabt/ damit ich nit betrogẽ wurde/ welcher ſelbs ein bůch von
dem
betrug geſchriben.
Man můß aber darzů die menner erwellen/ welche
nit
gar arbeitſelig/ vnnd nit gar zůfromm ſeind.
dann ſie begeren mehr die
ſelbigen
/ dañ dz die jnẽ mit recht zůgeben werdẽ.
Hargegen die glückſeligen

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