Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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837 dcclxxxi
838 dcclxxxij
839 dcclxxxiij
840 dcclxxxiiij
841 dcclxxxv
842 dcclxxxvi
843 dcclxxxvij
844 dcclxxxviij
845 dcclxxxix
846 dccxc
847 dccxci
848 dccxcij
849 dccxciij
850 dccxciiij
851 dccxcv
852 dccxcvi
853 dccxcvij
854 dccxcviij
855 dccxcix
856 dccc
857 dccci
858 dcccij
859 dccciij
860 dccciiij
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855dccxcixSubteilen ſachen. chet/ dann es zeüchet von ihnen harauß. was aber gebiret/ das zeücht alles
hinein.
dann das feüwr trücknet/ vnnd was geboren wirt/ bedarff der feüch
te/ wölliche wie ein leym alles zůſammen füeget.
Darzů ſünderet das feüwr
von einanderen/ vnd zertheilet/ es bedarff aber die geburt einer dick/ vnd
nit allein ein vermiſchung.
Es bringet auch das feüwr die qualiteten zů dem höchſten/ was aber zů
der geburt dienſtlich vnd ſich mit einander vermiſchend/ zerſtören in jneu
ſelbs die qualiteten.
Zů dem gehöret der himmeliſchen werme zů/ etwas zů
gebären oder harfür zů bringen/ vnnd nitt dem feüwr.
dann es magkein lä
ben in dem feüwr ſein.
Es vermiſchet wol das feüwr alle ding/ theilet aber
die ſubſtantzen von einander.
deßhalben wirt das brot van dem feüwr geba
chen/ aber das fleiſch zerſtöret.
weil wir aber nit im brauch haben das fleiſch
rouw zů eſſen/ ſieden wir diſes bey dem feüwr.
Wann wir aber das fleiſch vnnd die eyer rouw zů eſſen gewonehettend/
11Rouwe ſpeyſs
beſſer dann go
kochete.
wurde es zů vnſers leben langwirigkeit faſt dienſtlich ſein.
Weil nun diſes
bey vns nitt in dem brauch/ eſſend wir doch r@uw was vns müglich/ nam-
lich milch/ honig/ öl/ ancken/ zucker/ vnnd der mehrtheil kölkraut/ ſo einer
ſubteylen ſubſtantz ſeind/ wölliche zů geſundtheit vnnd langwerendem lä-
ben faſt nutzlich.
Dann ob wol das feüwr die liebliche ding vermiſchet/ vnd
auß ſchwebel vnnd queckſilber/ cinaber machet/ theilet es doch der narung
ſubſtantzen von einanderen/ vnnd weil es das ſubteyl vonn dem dicken ab-
ſünderet/ machet es diſes böſer.
Deßhalben wann man kein verdruß darab
neme/ were vyl beſſer/ man eße die eyer vnnd ſchnecken rauw/ dann geſot-
ten.
Vnnd zwar wann wir ſtarck genůg/ vnnd die menſchen kein abſcheü-
hen oder verdruß ab etlichen dingen hettend/ bedörffte man deß feüwr/ die
ſpeyß zůbereiten gar nit.
Es haben aber die menſchen lieber wöllen wol vnd nit lang leben/ dann
wie die wilden thier vnnd bauren ein gůtte zeyt.
Ich acht auch es habe den
Einſidlern ſo in der wüſte gelebt/ zů ihrem alter gar wol gethon/ daß ſie ron
we ſpeyß geeſſen.
dann wann rouwe ſpeyß verdeüwet/ iſt ſie vyl beſſer dann
die gekochete/ wölliche etwas von dem feüwr beſchediget worden.
doch můß
man deſſen von jugent an gewonen.
Man hatt ein kunſt erfunden/ daß man die fiſch auff einem papeyr ko-
22Fiſch auff ei-
nem papeyr
kochen.
chen mag/ geleich wie in einer pfannen.
Nimb ein einfach papeyr/ ſchütt al
lenthalben öl darauff/ vnnd beüg es wol überſich das nicht herab lauffen
mag/ vnnd ehe das ölaußtrocknet/ leg es auff feüwrigekoolen ſo kein flam
men haben.
dañ das öl lauffet nit hindurch/ ſonder fleücht dz feüwr/ es bren
net auch das papeyr nicht/ dañ es mag nit trucknen/ weil öl vorhanden.
Es
mag auch das feüwr kein ding/ wölches nitt wol außgetrocknet/ verzeeren/
doch wirt es allgemach heiß/ vnd facht an zů ſieden/ alſo daß die fiſch ſo dar
auff ligend fein gekochet werden/ wölliches wol zů verwunderen iſt.
Wie ghet es auch zů wann man ein faden vmb ein ey bindet/ vnnd auff
die koolen oder in das feüwr legt/ daß er nit verbrennet?
darumb daß kein
feüwr ſein krafft mag haben/ es komme dann die werme zů dem höchſten.
es
weret aber das ey der werme daß die nitt zům höchſten komme/ weil das ey
nitt verbrennen mag.
was aber nitt verbrennet/ das kület etlicher maſſen/
was faſt warm iſt.
Weil aber die werme inn einer feüchtigkeit etwas ge-
birt/ warumb begibet ſich diſes auch nitt inn einem ſiedendenn waſſer?

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