Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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901 dcccxlv
902 dcccxlvi
903 dcccxlvii
904 dcccxlviii
905 dcccxlix
906 dcccl
907 dcccli
908 dccclii
909 dcccliii
910 dcccliiii
911 dccclv
912 dccclvi
913 dccclvii
914 dccclviii
915 dccclix
916 dccclx
917 dccclxi
918 dccclxij
919 dccclxiii
920 dccclxiiii
921 dccclxv
922 dccclxvi
923 dccclxvii
924 dcccxlviii
925 dccclxix
926 dccclxx
927 dccclxxi
928 dccclxxii
929 dccclxxiii
930 dccclxxiiii
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923dccclxviiSubteilen ſachen. tigen/ wie Ariſtoteles ſagt/ ſeind ſie ſüß/ dañ weil diſe in hitzigen landẽ her-
für
kom̃en/ haben ſie ein wäſſerige/ aber nit feißte feüchtigkeit/ ein dun
ne
ſubſtätz/ werden ouch bald gekocht außbereitet.
Die Tamarindẽ aber
halten
dz wi{der}ſpil/ welche wegen {der} feißtẽ jrdiſchẽ feüchtigkeit/ allzeit
herb
ſaur ſeind/ bleibẽ.
Man findet ſie in dem theil Aethiopie/ o{der} Mo
renlãd
/ welches ſie Bernagaſſum neñen/ auſſerhalb des krebs circkels bey
dem
Roten meer/ gegen Nidergãg in den welden/ auß einem großẽ baum.
diſes hatt ein frucht wie ein trauben. Die werck der natur ſeind wunderbar
lich
/ darumb hatt ſie mit jrem fleiß die frucht der Balſamen wider herfür
bracht
/ welche von jrer krafft gleichnuß alſo genempt iſt.
dañ die frucht
heilet
geſchwind die friſchen wunden/ vnd wachſet der baum vmbſich/ wie
vor
zeiten des balſams/ vnd henckt ſich an.
Man bringt jetz auß Hiſpaniola ein ander geſchlecht des Balſams/ ge-
gleich
wie Iuiu ben gefarbet/ diſe ſcheinet vnd iſt zech/ hatt ein wunderbar
lichen
lieblichen geſchmack/ daß es keiner glauben mag.
Ich hab jhn Le-
on
bey Sebaſtiano von Bonony des Künigs werckmeiſter geſehen.
Er iſt
ein
hẽrrlicher vnnd geſchickter mann/ der mich vaſt lieb hatt.
Sonſt hab
ich
ihn auch Ianua geſehen/ welcher räß wie pfeffer auff der zungen ge-
weſen
/ aber als ich glanb/ was er vom feüwr alſo verderbt/ dañ er ſchmackt
ſtarck
/ als wann er verbrennt were.
Es ſeye aber dem wie es wölle/ ſo heilet
er
auch die friſchen wunden geſchwind/ nimbt die runtzelen hinweg.
Ich
glaub
daß das öl/ ob es gleich nit allen/ ſo iſt es doch vyl dingen gůt/
welchen auch der recht Balſam gůt iſt.
Auß dem fleiſch zeücht man die feißte alſo (wie ich es auch ſelbs im brauch
11wie man das
fleiſch
auſs
ſchmeltze
.
hab) man ſchneidet es ſtucken/ vnd thůt es in beſchlöſſen gleſen geſchirr/
mit
einem pergament bedeckt.
dann ſetzt man es inn ſiedend waſſer/ ſechs
oder
ſieben ſtund lang/ ſo wirt das fleiſch alles ſchier feißte/ ſchmeltzt
vnnd
zerghet.
Tartarum oder weinſtein zerghet von feüchtigkeit/ oder in einem mar-
22weinſtein ö@ mor vnder die erden vergraben/ oder in einem glaß/ daß den dampff vnd
rauch
des heiſſen ſiedigen waſſers auff fahet.
Mit ſolcher weiß werden vyl
ding
welche von dem feüwr kalch werden/ in öl verwandlet.
Darumb iſt
noch
vngewiß/ ob des weinſteins ſafft öl ſeye oder waſſer.
Wann der ſchwe-
bel
brennt/ wirt er öl/ dann der rauch der auffgefaßt wirt/ weil er erkal-
tet
/ wirt öl/ als ich erfaren hab.
Mann můß aber nur ein gleſin geſchirr
haben
/ welches man Vola nennet/ vnd fleiſſig acht haben daß es langſam
brenne
.
Wie ghet es aber / das etlicher blůmen geruch oder geſchmack nitt inn
33warumb in
dem
diſtillie-
ren
nit alle ge
ſchmäck
blei-
ben
.
den gediſtilliertẽ waſſeren bleibt?
ſonder wie in Iaſemino/ Nägelin vnd gil
gen
blůmen/ wirt das waſſer gar vngeſchmackt.
Es iſt an anderen orthẽ ge-
ſagt
/ daß ſollicher dünnen ſubſtantz nichts dickes zůkom̃en oder zůgefügt
werden
mag.
Darzů wirt helffen wann man die bletter der vngeſchmackten
kreüter
alſo ordnet/ daß eines vmb das ander lige/ vnd der dicken mate-
ry
/ wolriechende ding legt/ welche doch nit verbreñt ſeyen/ darnach ge-
diſtilliert
wirt/ alſo mag man allein den geſchmack herauß bringen.
dañ ſo
ſie
in dz waſſer gelegt/ laſſend ſie kein geſchmack/ ſonder ſie faulend.
vnnd ſo
man
dz feüwr nit zimlich darzů thůt/ verbreñt es diſe/ welche jrrdiſcher na-
tur
ſeind/ ſo es aber zimlich gemacht/ ſcherpffet es ſie nur.

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