Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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901 dcccxlv
902 dcccxlvi
903 dcccxlvii
904 dcccxlviii
905 dcccxlix
906 dcccl
907 dcccli
908 dccclii
909 dcccliii
910 dcccliiii
911 dccclv
912 dccclvi
913 dccclvii
914 dccclviii
915 dccclix
916 dccclx
917 dccclxi
918 dccclxij
919 dccclxiii
920 dccclxiiii
921 dccclxv
922 dccclxvi
923 dccclxvii
924 dcccxlviii
925 dccclxix
926 dccclxx
927 dccclxxi
928 dccclxxii
929 dccclxxiii
930 dccclxxiiii
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926dccclxxAußzug von allen diſes auff warme äſchen. wann ſie alſo ein ſtund geſotten/ braucht man ſie.
diſes bedarff keines gummi. Ich mach ſie auff ein andere weiß. Daß holtz
oder
preſilgen ſchneid ich kleinen ſtücklin/ das leg ich in zehen mal ſo vyl
waſſers
/ laß es alſo bleiben ſechs ſtund lang/ darnach ſeüch ich das waſſer
mit
dem holtz ein/ diß auff den dritten oder vierdten theil/ ſo gibt es ein ro
te
farb/ vnd ſcheinbar.
wañ du es ein wenig mehr ſeüdeſt/ wirt es blůtfarb/
ſo
man es noch lenger ſeüdet/ wirt es ſchier himmelfarb.
Sie werde aber ge
macht
wie man wölle/ ſo mag ſie nit lang behalten ſein.
dann alle farben ſo
auß
den plantis oder erd gewechſen gemacht werden/ haben die eigẽſchafft/
dz
ſie mit der zeit verendert werden/ nit gar rein ſeind/ dañ jr matery iſt
ſchwach
voll feüchtigkeit.
Vyl ein ſchönere farb gibt der Cinober/ man
zerlaßt
jn in gummi waſſer/ o{der} in dem weyſſen vom ey.
wañ man es lang vn
dereinãder
gerürt/ dz es wie ein waſſer wirt.
Er hatt aber auch ſein mãgel/
dañ
ſo du des feüchtẽ vyl darunder thůſt/ vnd der Zinober vnderſich ſitzt/
wirt
die farb düñ.
So du aber des feüchtẽ wenig nim̃eſt/ wirt ſie bald ver
zeert
/ dann der Zinober dörret vnd tröcknet mechtig.
Der eychbaum bleibt lange zeit. die vrſach iſt/ dz er ein kleine frucht hat/
11Eichbaum
weret
lang.
vnnd ſchier (alſo zůreden) vnfruchtbar iſt.
Das holtz iſt auch dick vnd hert.
darũb faulet auch kein eychen holtz in dem waſſer/ ſon{der} wirt allein ſchwartz.
dañ
dieweil es gantz hert aneinan{der} iſt/ mag es von dem waſſer nit verletzt/
auch
nit bald weil es wachßt/ verzeert werden.
Mit dem Paradißler baum
beſchicht
daß widerſpil/ dañ er iſt nit lang wirig.
Inn dem zweiten jar wirt
der
ſtam̃en dürr/ bringt die frucht an den kam̃en/ wie die traubẽ/ aber groß
wie
ein apffel/ etwan an einẽ kam̃en hũdert.
ſie habẽ ein ſchelfen wie ſaff-
ran
/ vnd darunder ein frucht ſo gar ſüß.
er hatt ein lang blatt/ wie ein vff-
rechter
menſch/ vnd nit vaſt ſchmal.
Darumb wirt ſein krafft mit vyle vnd
größe
der bletterẽ erſchöpfft.
dañ die langwürige bäum habẽ nit breite blet-
ter
/ ſunder die kreüter/ als köl/ lapathum/ oder wild ampffer/ deßgleichen
kürbßen
.
dañ der kürbſen höhe iſt jren nit nutz/ dieweil in dem jar in welchẽ
ſie
wachſet/ widerumb zůgrund ghet/ darumb dz die breitẽ groſſen blet-
ter
vyl feüchtigkeit bedörffen.
dieweil aber deſſelbigẽ vyl iſt/ nit feißt/
bringt
es geſchwind den abgãg ſein ſelbs verderbnuß.
Daher ſeind auch
die
wilden langwiriger dañ die heimſchen/ vnd die im erdtrich weder die im
waſſer
wachſen.
Auß der ſelbigen vrſach iſt auch der Lorberbaum nitt lang
wirig
/ dann er hatt auch ein ſchwamechtig holtz/ deßgleichen der Granat-
öpffel
baum/ darnach auch der feygenbaum/ vnd der apffelbaum.
dann ſie
vergeylend
ſich alle in der frucht vnd größe des baums.
Damit an einem jeden orth/ ein yedes kraut wachſe/ vnd der himmel nit
22Das ein yedes
gewechs
in al
len
landen für
komme
.
mag geendert werdẽ/ ſol der platz ſich enderẽ.
darüb můß man lůgen/ wz für
ein
erdtrich ein yedes liebe/ vnd alſo mit weiſſer äſchen/ oder grabnem erdt
rich
/ vnd gůtem miſt/ die felder feißt machen.
Dann gleich wie alle flüß o-
der
waſſer eygne kreüter vnd bäum ziehen/ alſo auch die faule matery oder
äſchen
/ iſt ye ein andere einem anderen gůt.
Sie haben aber gemeinlich alle
gern
jrẽ ſtaub überblibne ſtücklein/ dañ wañ die matery verzeert wirt/
behalt
ſie etwz der vorigẽ natur/ bleibt bey ſeines gleichẽ.
die enderũg
narung
geſchicht auch beſſer vnd leichtlicher auß dingen die gleicher natur
ſeind
.
Alſo iſt vorab der kirßbaũ geartet. Sollichs iſt nit allein den plantis/
ſon
{der} auch allẽ thierẽ gemein/ welche auß kat feülũg jrẽ vrſprung haben.

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