Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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91 xxxv
92 xxxvi
93 xxxvij
94 xxxviij
95 xxxix
96 xl
97 xli
98 xlij
99 xliij
100 xliiij
101 xlv
102 xlvi
103 xlvij
104 xlviij
105 xlix
106 l
107 li
108
109 liij
110 liiij
111 lv
112 lvi
113 lvij
114 lviij
115 lix
116 lx
117 lxi
118 lxij
119 lxiij
120 lxiiij
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114lviijVon mancherlei wunderbaren ſolliches bedacht ſo die erfarũg auß weiſet/ vnd dem menſchlichẽ geſchlächt
etwas
mochten nutz ſein/ dann mit ſollichen zanckiſchen vnd zweyfelhaffti
gen
dingen vmbghan.
Man möchte aber ſollichs erfarẽ in den güblen der
höchſten
bergen/ vnnd wo der lufft am aller ſtilleſten iſt.
Mit dem ſelbigen
argument
aber erfaret man/ das der lufft von Auffgang in Nidergang fa
ret
/ mit dem wir vor angezeigt/ das er nur einerley geſtalt bewegt wirt.
da-
rumb
iſt nun offenbar/ das er bewegt/ vnnd gegen wölchem orth er bewegt
werde
/ nitt auß gewalt/ ſonder nach der natur.
Ob er aber auch wider hin-
der
ſich lauffe/ als in dem meer dz waſſer/ oder ob er gleich bewegt werde
obereſt
vnd nidereſt/ zweyfelt man billich.
Auß diſem aber hatt man die
weyß
der bewegung/ als in den ſchiffen durch den hinderſich lauff des mee-
res
/ wann der lufft in den rüſtungen vnd gebeüwen/ als inn den mülenen
zůſammen
gezogen wirt.
doch wöllen wir von diſem hernach reden. Es iſt
aber
gar fein das man diſes wüſſe/ vnd wie alle hohe ding ſenfftiglich vmb
getriben
vnnd bewegt werden/ nit wie der himmel miteinanderen/ ſonder
(wie geſagt) ein theil nach dem anderen/ im hinderſich lauffen des meers.
Vnd diſer lufft war ein klein vor in India. ich red aber dem obern theil
der
kuglen/ dañ der vnder theil wirt hin vnd wider getriben von der Son-
nen
vnnd des geſtirns ſtreymen/ auch von des glantzes widerſchein vnnd
den
dünſten.
Wann du nun wilt erfaren wie der lufft ſeye/ ſo nimme einen drockneen
11wie man den
lufft
erkenne.
vnnd ſauberen ſchwum̃/ vnnd ſtell ihn wann die nacht heyter iſt vnder den
himmel
.
wann du jhn am morgen drocken findeſt/ ſo iſt der lufft auch alſo/
wann
er naß iſt/ ſo iſt rägen vorhanden/ wann er feücht vnd weich iſt/ ſo iſt
ein
feüchter tauw.
Wann du aber ein friſch brot hinauß ſetzeſt/ ſo wirt es
von
einem verderbten lufft ſchimlecht/ von einem dürren trocken/ von ei-
nem
feüchten bleibt es in ſeinem wert.
es wirt auch das fleiſch leichtlich ver
derbt
/ wann ein vergiffter lufft iſt/ es verleürt auch das fleiſch ſein rote
farb
/ vnd die feyßte die weyſſe.
Von einem trüben lufft werden die Mar-
molſtein
vnd die glatten kißlin leichtlichen vnnd offt naß.
dañ von einem
dünnen
lufft beſchicht diſes nit ſo faſt/ ob er wol feücht neblechtiſt.
Du
ſolt
auch die lären blaſen eigenlichen wägen wie ſchwer ſie ſeyen.
wann nun
diſe
auff dz hindereſt voll geblaſen/ ſo vermerck den vnderſcheid/ dañ in
wölchem
land oder was zeit ein gröſſerer vnderſcheid/ do iſt auch der
lufft
dicker/ vnnd vmb ſo vyl dicker/ ſo vyl er nach der proportz gröſſer iſt.
Man můß aber ſollichs erfaren wann der lufft ſchön iſt/ vnd einer ſchö
nen
zeit des jars/ mit gantz dünnen vnnd großen blaſen/ vnnd auff einer
gantz
gewiſſen wag.
Sonſt hatt man auch anzeigungen eines gůtẽ oder bö-
ſen
luffts auß der thieren geſtalt/ auch auß deren eingeweid/ fürnemlich
auß
der lebern/ als ich an anderen orthen angezeigt hab.
Wir haben aber
bißhar
vonn dem gegenwertigen geredt/ vnnd von dem vergiffteten ett-
liche
zeichen geben/ darzů von ſeiner ſubſtantz vnnd eygenſchafften ſo nit
entpfindtlich
ſeind.
dann wir verſtond bald die kälte vnnd werme auß des
luffts
natur wie groß die ſeyend.
Es iſt aber verwunderen/ das der winden art/ weil es doch theil des
luffts
ſeind/ dem nit nach ſchlagen.
dann ettlich kommend herab/ als wañ
die
ſtraal kommen/ vnd diſes mit ſollicher vngeſtüme/ das man meinet es
komme
kein lufft/ ſonder ein treffenlicher groſſer laſt dohar.
dergleichen

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