Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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973 dccccxvii
974 dccccxviii
975 dccccxix
976 dccccxx
977 dccccxxi
978 dccccxxii
979 dccccxxiii
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943dccclxxxviiSubteilen ſachen.
Die ſtatt Cairum hatt gebauwen/ von wegen der ſicherheit Gehoar auß
Illyrien/ ein knecht Elcaim des oberſten prieſters der Türckẽ in Aegyptẽ/
vnd hatt ſie genennet mit dem nammen des oberſten prieſters Elcaira.
jetz
iſt der namm verderbt/ vnd heißt Cairum.
Conſtantinopel (wiewol ſie mit
den jhenigen/ ſo ſechtzig tauſent ſchritt vnnd mehr in dem vmbkreiß habẽ/
nit vergleichet werden mag) iſt vaſt verrümpt von wegen des Keyſerlichẽ
ſitz.
Alters halbẽ iſt kein herrlichere weder Lycoſura die ſtatt Arcadie. Pau-
ſanias ſagt/ daß vnder der Sonnen kein ſchönere ſtatt ſeye.
Sie iſt von Ly
caone/ dem ſon Pelaſgi/ an dem berg Lyces gebauwen worden.
Ein ſtatt beſthet auß ihrer gelegenheit vnd mannſchafft. Die gelegẽheit
11In S
bedencken.
ſoll geſund ſein/ ſo nit leichtlich zůbelegeren/ vnnd zůgewinnen/ man ſoll
auch leichtlich darzů können kommẽ.
Damit ſie aber nit erobert möge wer-
den/ můß ſie auff bergen/ oder pfitzen/ oder waſſeren ligen.
auff den bergẽ
kan man nit wol darzů kommen.
in den pfützen kan ſie nit geſund ſein/ da-
rumb ſoll man ein beſtendige ſtatt in den waſſeren bauwen vnd ſetzen.
doch
nit in einem yeden waſſer.
dann welche vyl felſen/ vnd ein ſatten boden ha-
bend/ die ſeind darzů bequemlich.
Es iſt aber auch nitt gnůgſam darzů/
dann in ſüſſen waſſeren wirt ein vngeſunder lufft.
wann ſie weit vom land
iſt/ wirt ſie eintweders von dem meer überfallen/ oder die furten werdend
auffgetrocknet/ vnd dann ſo můß man von hungers wegen zůgrund ghen/
dieweil es nit müglich zeſchiffenn/ deßgleichen könnend keine äcker in dem
meer ſein.
Alſo ligt die ſtatt Venedig/ vnnd Singui/ welche ſechs tauſent ſteinener
brucken hatt/ deßgleichen Quinſai/ welche zwölff tauſent hatt.
Alſo auch
Amſterdam in Holand.
Es iſt auch kein zweifel/ diſe ſtett ſeyend die grö-
ſten vnnd reicheſten.
So vyl die mannſchafft belangt/ ſeind zwen theil/ nammlich der leib vñ
das gemüt.
Den leib brauchen wir war zů vns daß gemüt vnderweißt vnd
gebürt/ daß gemüt kan nitt rein ſein/ kan ihm auch keiner recht dienen/
es werde dann das reineſt daruon abgeſündert/ vnd gebiete dannethin.
di
ſer theil wirt des gemüts geſatz genennet.
Darumb iſt allein diſe ſtatt beſtendig in welcher das geſatz regiert/ vnd
nit die menſchen.
Deßgleichen wann die leib/ welche inn kriegen geübt/ ein
geſunde ſichere gelegenheit haben/ zů welcher man auch kom̃lich vnd leicht
lich kommen mag.
Es mag die ſelbige ſtatt lang in der freiheit/ vnd faſt e-
wig beleiben.
Diſes iſt der Venediger gattung/ darumb ſoll ſie allein/ oder
doch für andere alle/ ein Freyſtatt genennet werdẽ.
Wir habẽ aber daruon
anderſtwo geſagt.
Der dritt vnderſcheid wirt auß der zungen vnnd ſpraach genommen/ es
22Sprachen vn-
derſcheid.
hatt auch ein menſch von dem anderen kein größeren vnderſcheid/ dann in
der ſpraach.
die anderen thier zeigend ihre begirden alle mitt einer ſtimm
an.
Allein der menſch wirt von dem anderen nit baß verſtanden/ weder ein
ſchwalm von einem löuwen.
Wie vylerley ſprachen ſeyen/ könte ich nit er-
zellen.
Es ſeind aber ſechs einfeltiger geſchlecht. dann etlich reden mit dem
mund/ vnd diſe pfeiſend ſchier.
Etlich aber reden mit der zungen zwiſchen
den zeenen/ die anderen ſtreckend ſie herauß/ vnd diſer ſeind zweyerley/ als
die mit den lefftzen/ vnnd mit dem rachen reden.
etliche reden auß der kä-
len/ die anderen ſchöpffend es auß dem hertzen.
Diſe vnderſcheid alle kan

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