Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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3628 keiten giebt, die keineswegs als zweckmäßige bezeichnet werden
können, die aber dennoch nicht lebengefährdend ſind, weil ſie,
wenn auch nicht den Außenverhältniſſen angepaßt, ſo doch auch
nicht in Widerſpruch mit ihnen ſtehen.
Solche Organe dürfen
daher auch nicht als unzweckmäßig bezeichnet werden:
ſie ſind
indifferent.
In ihrem Daſein, in ihrem Auftreten äußert ſich
eben die Variationsfähigkeit der Organismen.
Würde ſich in
dem Vorhandenſein eines ſolchen indifferenten Organes eine
Unzweckmäßigkeit herausbilden, ſo würde der Beſitzer dieſes
Organes darunter leiden, eventuell darüber zu Grunde gehen,
und die Vererbung der ſchädlichen Organiſation würde allmäh-
lich ausgemerzt werden.
Es giebt ſehr viele Organeigentümlichkeiten, die — wie
wir uns ausdrückten — indifferent und zwar ganz indifferent
für das Leben ſind, deren Vorhandenſein oder Fehlen von
keinerlei Bedeutung für das Lebeweſen iſt, und ferner ſei an
die jedem Naturforſcher geläufige Thatſache, daß viele Organe
gleicher Verrichtung bei den verſchiedenen Lebeweſen ver-
ſchiedenen Bau aufweiſen können, erinnert.
Dieſe Thatſachen
ſeien mit dem Geiſtesleben verglichen, um weitere Parallelen
nachzuweiſen.
Wir bitten dabei feſtzuhalten, daß für den Be-
ſtand oder das Verſchwinden körperlicher Eigentümlichkeiten
einzig und allein Förderung oder Behinderung im Leben aus-
ſchlaggebend iſt und ſich gleichzeitig die Übereinſtimmung hiermit
im Verhalten des Geiſtes klar zu machen, indem Äußerungen
desſelben, die auf das Leben Einfluß haben, alſo Handlungen
veranlaſſen, naturgemäß ebenfalls nur dann erhalten bleiben
und ſich vererben können, wenn die aus ihnen hervorgegangenen
Handlungen nicht lebenſchädigend auftreten.
Hieraus ergiebt
ſich ſchon ohne weiteres die aufzuweiſende Parallele, mit der
vor allen Dingen ausgedrückt werden ſollte, daß auch geiſtige
Äußerungen beſtehen bleiben und ſich vererben können, ſofern ſie
nicht lebenſtörend ſind, und ferner, daß geiſtige

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