Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

Page concordance

< >
Scan Original
621 dlxv
622 dlxvi
623 dlxvij
624 dlxviij
625 dlxix
626 dlxx
627 dlxxi
628 dlxxij
629 dlxxiii
630 dlxxiiij
631 dlxxv
632 dlxxvi
633 dlxxvij
634 dlxxviij
635 dlxxix
636 dlxxx
637 dlxxxi
638 dlxxxij
639 dlxxxiij
640 dlxxxiiij
641 dlxxxv
642 dlxxxvi
643 dlxxxvij
644 dlxxxviij
645 dlxxxix
646 dxc
647 dxci
648 dxcij
649 dxciij
650 dxciiij
< >
page |< < (dxcviij) of 997 > >|
654dxcviijVon mancherlei wunderbaren lauff mögen eben diſes erkennen das Vergilius angezeigt/
11Chriſtus ver-
kündet.
Ein neüwes kind von himmelreich/
Kommet zů vns gar tugetreich/
Die eyſen welt wirt bald zerghen/
Vnd dann ein gulden welt entſthen.
Alſo zeigt Apollo an er werde nach dem fleyſch tö dtlich ſein/ große wun-
der thůn/ vnd doch nach dem todt wider aufferſthen.
Alſo auch Sybillen/
er werde die lammen gerad/ die ſtummen redend/ die blinden geſechend ma
chen/ große ding vollbringen/ den weg zů dem ewigen leben anzeigen/ vnd
doch vnbillich von der welt verſpottet/ vnnd gemarteret werden.
vnnd vyl
anders dergeleichen.
Deßhalben damit ich in gemein daruon rede/ mag man wol von zůkünff
tigen dingenn weyſſagenn/ vnnd iſt ein můtmaſſung daruon/ oder faſt ein
kunſt.
ia wann man diſes mit dem weg der erkanndtnuß vergleichen/ iſt es
ein gewüſſe kunſt.
ſo vyl aber vns vnnd das end belanget/ iſt die můtmaſ-
ſung betruglich.
dann diſer handel haltet ſich alſo.
Der obereſt verſtand oder regierer deß geſtirn iſt wie ein liecht/ vnd deß
weyſſagers gemüt wie ein ſpiegel.
wann nun diſer vonn allen bewegnuſſen
rein/ werdend zůkünfftiger dingen bildtnuſſen darinnen widerſcheinen/ al
ſo daß ſie von den anſchauwenden mögen vermercket werden/ vnd nit von
dem gemüt/ wie auch der ſpiegel die bildtnuſſen nitt entpfacht/ ſonder ſie
ſpringend von dem hinweg.
es enderen ſich aber die bildtnuſſen ſo offt/ wie
auch die ſpiegel.
dann wann diſe brochen/ vngeleich/ rauch/ oder wüſt/ wer
dend auch vnuollkommene/ zerbrochene/ krumme vnd wüſte bildtnuſſen.
auß diſem entſthet daß ſie nit alle/ noch zů yeder zeyt mögẽ weyſſagen. doch
mag man diſe auch etwan nach allem begeren erlangen/ etwan aber ſeind
ſie gar vngereimbt/ vnd die ſich niendart zů der frag ſchicken.
Wañ aber yemand hie fürwurffe/ diſes were wi{der} vnſer heilige geſchrifft/
22wie die weyſ
ſagung an zů
nemmen.
wölliche dergeleichen weyſſagungen den teüfflen zůgibt/ vnnd achtete man
ſolte bey den waarſageren nitt rath ſůchen/ dieweil ſolliches von den teüf-
flen harkeme.
antworten wir/ daß wir auff nateürliche ding ſechend/ vnnd
wann die gründ vnnd anfeng mitt dem handel ſtimmend.
Dann Chriſti
wort iſt waarhafftig/ vnnd wölliche darein geſchriben/ weil ſie wöllen Phi-
loſophi gehalten ſein/ ſeind torechtig erfunden.
Dann wer möchte Lactan-
tium annemmen/ weil er nitt zůlaſſet daß die erd rund/ vnnd leüth ſeyend
ſo die füß gegen vns wendend?
daß er auch ſo liederlich mit dem handel vm̃
ghet/ wölliches doch das gröſt wunderwerck Gottes iſt?
Deßhalben weil
vnſere heilige vätter dẽ gemeinen volck geprediget/ haben ſie vnſerem glau-
ben das anſechen vyl mehr entzogen/ dann geben.
wie auch Auguſtinus in
dem bůch von der ſtatt Gottes/ auch Tertullianus/ Iuſtinus/ vnd Lac-
tantius/ wölliche die kirchen faſt alle für argwöniſch haltet.
es iſt nicht fei
ners in ihren bücherenn dann der heiden Götterenn eytelkeit/ wann ſie
von diſem gelaſſen/ ſagend ſie auſſerthalben heiliger geſchrifft/ vnnd gůte
ſitten zů pflantzen/ nicht gůtes.
dann es gehört die Philoſophey nicht zů ih
rem handel.
Es iſt vyl nutzlicher man wüſſe daß allein ein Gott ſeye/ von wölchẽ al-
les gůtes kom̃et/ in wölches krafft alles bſchicht/ vñ in ſeinẽ namẽ wz gůts
gehandlet wirt.
vnd wañ einer ſchon ſonſt fälet/ ſündet er nicht.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index