Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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212clviVon mancherlei wunderbaren deßhalben wañ der faulende theil abgeſündertiſt/ faulet diſes ſo noch übe
rig
/ nitt mehr.
weil aber der faulend theil durch das feüwr verzeeret wirt/
vnnd
das überig etwas dicker iſt/ mag es nit gar verzert werden.
Darumb
ſeind
die ding ſo alſo zůbereitet werden bitter/ wie der bier vnnd auch der
Hala
.
Es iſt aber der Hala wölchen man in Engelland vnd Schottẽ ma-
chet
/ vyl ſüſſer dann der bier/ alſo das mir noch wol eingedenck wie ich von
Schotten
reyſet/ daß ich ihn getrunckẽ/ ſo dem weiſſen moſt hettmögẽ ver-
glichen
werden.
man mocht auch kein vnderſcheid vermercken/ dañ das er
zůletſt
etwas bitterkeit vnd einen vnlieblichen geſchmack gehabt.
Man tröcknet die gerſten wölche ſchon im waſſer gelegen inn heüfflinen
11Hala ein
tranck
.
auff die xxxvj.
ſtund am ſchatten. wañ er warm wirt/ vnd anfacht herfür
ſproſſen
/ zerſpreitet man ihn.
wann er auffgehört hatt/ ſamlet man ihn wi
der
auff.
alſo bereitet man ihn eins vmb das ander fünffzehen tag lang/
biß
er gar außgeſproſſen iſt.
demnach dörret man ihn ſechs ſtund lang auff
den
kolen/ wann man ihn auff die hurdten gelegt hatt.
wann er nun wol
gedörret
/ ſo malet man ihn.
wann man das tranck nit ſtarck machen will/
geüßt
man vyl waſſer darüber/ wañ du es aber ſtarck begereſt/ geüßt man
wenig
daran.
Nach zwölff ſtunden ſechet man ihn durch/ vnd ſeüdet ihn
wol
/ wann er ſtarck ſein ſoll/ aber wann er nitt ſtarck ſoll ſein/ ſeüdet man
ihn
nit lang.
wann er nun in einem geſcbirr auffgehöret ſiedẽ/ ſchüttet man
den
in ein ander geſchirr.
domit man ihn auch behalten möge/ thůt man ei-
nes
anderen Hala ſo alt/ vnd nun faſt verthon iſt/ ſchaum darzů.
er hatt ei
nen
rauhen vnd ſauren geſchmack/ mit etwas ſüße vermiſchet/ ſo kület/ iſt
auch
denen ſo ſeinen gewohnet ein angenem tranck.
Welche aber etwas bit-
terer
/ ſeind nit alſo vngeſund/ dann ſie ſeind entweders vyl geſotten/ o{der}
durch
die feülung vnd alte gerſten alſo worden.
Es ſeind ettliche ſo eben auß dem ſelbigen mäl dem anderen mal ein
Hala
machen/ wölche vngeſchmackter/ kelter/ ſchwerer/ vnnd der feü-
lung
geneigter iſt.
dann ſie kommet von der erſten/ vnnd mag lange jar be-
leiben
.
Man ſoll ſie drey oder vier ſtund ſieden/ vnd wirt darbey erkeñet/
wann
ſie nitt mehr ſo kleberechtig iſt.
dann es iſt hie das widerſpyl/ dann
dem
honig vnd zucker begegnet/ welche ab der kochund zäher werden.
vnd
auff
das aller mehrſt můß man ihn ſechs ſtund ſieden laſſen.
wann man jn
aber
gar wenig ſieden will/ mag man es inn einer ſtund außrichten.
Er durchtringet vnd machet ſubteil/ weil er eſſelet/ vnd zeücht zůſam̃en
weil
er rauch iſt.
weil er auch ein ſüſſe art hatt/ ſpeyſet er/ wiewol wenig. er
hatt
von dem bier den vnderſcheid/ das kein hopffen darbey ſeind.
er ſeü-
det
zwen tag von ihm ſelbs/ auff das lengſt drey tag.
demnach hatt er nit
mehr
des moſts geſtalt.
doch iſt wunderbar/ daß er an der farb/ ſubſtãtz/
krefften
/ geruch vnd geſchmack/ dem weiſſen wein alſo gleich iſt.
Ein theil
mag
lang beſthen/ vnd diſes von wegen der kochung/ bereitung/ vnd wañ
man
etliche beſondere gewürtz darein thůt/ auch zůgewiſſer zeit des jars ge
machet
wirt.
es vermag auch hie vyl des waſſers natur/ welches durch
ſechtet
/ oder welches mit dem durchſechtẽ vermiſchet wirt/ das beleibt len-
ger
.
Ich finden auch das die Pictier im brauch gehabt ein lieblich vnd ge-
ſund
tranck auß der cytiſen oder geißklee blůmen zůmachen/ welches mitt
ſampt
dem volck zůgrund gangen.
dañ deſſen zůbereitung war zimlich bey
jnen
/ villeicht von wegen des zolls/ dann es iſt vngläublich/ wie groß der

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