Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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282ccxxviVon mancherlei wunderbaren röſſer nit ſehen mögẽ/ welche Römer ſchwert (wie gemeldet) genennet wer-
den
/ oder wann diſes am hinderen theil deß fůß iſt/ vnnd ein wenig weyß
darbey
/ oder wann diſe weyſſe/ mit roten oder ſchwartzen flecken/ als wann
es
fliegen weren/ beſprenget iſt/ doch ſeind die ſchwartzen flecken beſſer dañ
die
roten.
Nun wellend wir ſollicher vrſach anzeigen. dann daß diſe weyße
nutzlicher
dohinden am fůß ſtande/ vnd ein trapican genennet/ welche an
gelegenen
orthen gleyſſet/ iſt vor genůgſam angezeigt.
daß aber auch diſe na
bel
ſolliche nutzbarkeit in einen habend/ zeiget die trückne an/ durch welche
die
überflüſſige feüchte/ mit welcher das roß von natur behafftet/ gedem-
met
wirt.
Die bürſt aber zeigend ein gröſſere werme vnd ein wol getemperierte na
tur
an.
Warumb aber an denẽ orthen/ die das roß nit ſechen mag? darumb
daß
diſe orther/ namlich der halß vnd arßbacken/ voll aderen ſeind/ do ſie
dann
auch ein ſtercke/ werme/ vnd getemperierte natur bedeüten.
Es wer
den
aber die fleckẽ dergeſtalt für gůt gehaltẽ/ wie auch die farben an haarẽ/
als
wir harnoch wellen anzeigen.
Ein yede einige farb/ ſie ſey wie ſie well/ ift an den roſſen böß. dieweil ein
feüchte
vnnd ein qualitet oder eigenſchafft/ in einẽ yeden gelernigen thier
nit
für gůt geachtet wirt.
dann eintweder ſie ſeind vyl zornig/ oder faul/
oder
halßſtarrig/ o{der} habend ſunſt ein laſter deß gemüts an jnen.
darũb wel
che
gar kein weiße habend/ weder an der ſtirnen oder füßen/ die ſeind eines
ſeltzamen
vnd zweifelhafftigen gemüt.
Es habẽ die roß . bekannte farb an jnẽ. Weiß/ rot/ kuttẽgraw/ dũckel-
11Roſſen farb. graw/ heitergraw/ ſchwartz/ keſtenbraun/ roſeyẽ roth.
gemeinlich iſt die
rotfarb
gemiſchet von dem ſchwartzen vnd roſeyenrot.
Die liar{der} aber oder
ſchäcken
ſeind weiß/ mit großen ſchwartzen flecken.
Die weiß farb bedeütet
faul
/ forchtſam vnd weich.
dañ diſe farb kommet von dem pituita vnd kal-
tẽ
feüchtigkeit har.
Die ſchwartze bedeütet traurige/ ſchwermütige/ ſchlech
te
/ vnd halßſtarrige pferd.
die braunſchwartze ſeind auch faſt alſo/ wañ di-
ſe
farb von der ſchwartzen gall har kom̃et.
Wañ die aber von der verbren-
ten
gall iſt/ ſo ſeind es zeichen der verbrennung/ wölche man an dem bauch
ſihet
/ dañ die eingeweid ſeind etwz röter.
ſolliche ſeind der mehrtheil ſtarck/
ſinnreich
/ wütend/ doch mehrmalẽ truglich mit böſen ſitten.
Welche roth
ſeind
von der gälen gall/ die ſeind zornig/ leichtferig/ eines brünſtigen ge-
müts
/ welche doch nit wol mögend die arbeit erzeügen.
diſe farb ſoll einen
glantz
haben.
Welche einer ſanguiniſchen vnd blůtreichẽ natur/ die ſeind
der
merheil faſt ro ſeyenrot/ frölich/ ringferig vnnd gůter geberden/ doch
hatt
man nit gern ein heitere farb an den roßẽ.
Darumb ſeind diſes die be-
ſten
vnd getemperierteſtẽ/ welche ein keſtẽbraune farb hand/ die man liar-
den
neñet/ vnd allenthalbẽ mitt flecken beſprenget ſeind/ fürnẽlich die gät-
terechtigen
/ welche ein überzwerchen ſchwartzen ſtrich an der ſtirnen oder
halß
haben/ er ſey einfach oder vylfach.
darnach die goldfarb/ welche die
Hiſpanier
alazan toſtado nennend.
diſe ſeind ſtercker/ adelicher/ vnnd faſt
gůter
geberden.
Gemeinlich aber/ wie jetzund gemeldet/ ſeind die geſpreng-
ten
/ vorab ſo mitt ſchwartzen flecken vnnd ſtrichen vnderſcheiden/ an den
ſchencklen
oder am rucken/ oder halß/ die aller edleſte/ vnnd werden auch
vmb
ſo vyl beſſer/ ye mehr die natur ein ordnung behalten/ es were an der
zaal
/ oder an der gleichförmigkeit des orths/ oder geſtrackten linien.
nach

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