Cardano, Geronimo
,
Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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Table of figures
<
1 - 30
31 - 60
61 - 90
91 - 120
121 - 150
151 - 159
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(dcccvii)
of 997
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1.0RC
">
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text
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de
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">
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1
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117
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">
<
pb
o
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dcccvii
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0863
"
n
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863
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rhead
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Subteilen ſachen.
"/>
das tödtet. </
s
>
<
s
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echoid-s25554
"
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preserve
">wañ man auch die ſcylla oder meer zwibel auff die haut ſtreicht/
<
lb
/>
vexiert vnd blaget ſie das fleiſch. </
s
>
<
s
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echoid-s25555
"
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="
preserve
">Wann man auch die cantharides oder
<
lb
/>
grüne käfferlein inn den henden haltet/ treibend ſie den harn. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25556
"
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="
preserve
">Was ſolte
<
lb
/>
dann für ein wunder ſein/ wann ettliche gifft allein durch jhr anrüren be-
<
lb
/>
ſchedigen vnnd tödten/ vorab weil wir ſehen wann die peſtelentz noch inn
<
lb
/>
dem ſattel/ oder auff einem brett klebet/ daß ſie den menſchen vmb brin-
<
lb
/>
get/ ſo darauff ſitzet. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25557
"
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="
preserve
">Darumb ſeind etliche die gleich töden wañ man ſie iſ-
<
lb
/>
ſet/ etliche wann man ſie anrüret/ etlich vonn dem geruch. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25558
"
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="
preserve
">es iſt vngewüß
<
lb
/>
was wunderbarliches darunder iſt. </
s
>
<
s
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echoid-s25559
"
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="
preserve
">aber merck die vrſach/ vnnd lerne es.</
s
>
<
s
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echoid-s25560
"
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="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
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="
echoid-s25561
"
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="
preserve
">Wann ein funcken feüwr inn das hertz keme/ glaubſt du nitt der menſch
<
lb
/>
müſte gleich ſterben? </
s
>
<
s
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="
echoid-s25562
"
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="
preserve
">es wirt aber das gifft vyl ſcherpffer dann das feüwr/
<
lb
/>
wie wir ſolliches angezeigt/ da wir vonn den ſtarcken waſſeren meldung ge
<
lb
/>
thon. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25563
"
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="
preserve
">Was nun der gleichen werden mag/ das verkeert ſich bald in dem
<
lb
/>
leib. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25564
"
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="
preserve
">darumb ſag ich es wurde tödtẽ/ vnd iſt doch nitt der zehend theil eines
<
lb
/>
gerſten kernlein. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25565
"
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="
preserve
">dann ein funcken feür iſt an der größe vnnd ſchwere min-
<
lb
/>
der dann der zehend theil einer gerſten.</
s
>
<
s
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="
echoid-s25566
"
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="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
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="
echoid-s25567
"
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="
preserve
">Hie ſichſt du wie ein wunderbarer handel bald bekannt vnnd offenbar
<
lb
/>
wirt. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25568
"
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="
preserve
">alſo tödet auch der einig böß dampff/ wann er wol in das hirn hinein
<
lb
/>
kommet. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25569
"
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="
preserve
">dann weil das hirn kein hindernuß/ vnnd den lufft gleich wie das
<
lb
/>
hertz an ſich zeücht/ verderbt vnd zerſtöret er gleich die lebliche geiſter ſo in
<
lb
/>
dem hirne ſeind. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25570
"
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="
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">darumb můß diſes gar ein ſcharpff gifft ſein.</
s
>
<
s
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="
echoid-s25571
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="
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"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
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="
echoid-s25572
"
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="
preserve
">Ich weiß wol dz ich auß etlicher dingen geruch faſt erſchrocken/ alſo daß
<
lb
/>
<
note
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="
right
"
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="
note-0863-01
"
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="
note-0863-01a
"
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="
preserve
">Ger@ch ein an
<
lb
/>
gar ſchedlich.</
note
>
ich begeret ich hette nie daran geſchmecket/ vñ was doch diſes dem gifft gar
<
lb
/>
nit geleich. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25573
"
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="
preserve
">Diſes beſchicht in allen dingen ſo durch des feüwrs diſtillierung
<
lb
/>
geſam̃let werden/ wañ ſie von jnen ſelbs erwarmẽd. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25574
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="
preserve
">Welche aber faul ſeind/
<
lb
/>
bey denẽ iſt auch ein gefahr. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25575
"
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="
preserve
">dañ es iſt angezeigt/ daß alle faule ding vnſerer
<
lb
/>
natur zůwider ſeind. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25576
"
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="
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">Was aber gediſtilliert worden/ hatt des feüwrs/ vnd
<
lb
/>
auch deſſen ſo gediſtilliert iſt/ ſubſtantz vnd werme an jm. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25577
"
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="
preserve
">Was ſolt dann
<
lb
/>
für ein wun{der} ſein/ wañ der menſch allein durch den geruch oder geſchmack
<
lb
/>
gächling ſturbe? </
s
>
<
s
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echoid-s25578
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="
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">Man hatt des tact oder anrürung halben ein erfarung.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
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="
echoid-s25579
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="
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">wann aber diſe anrürung durch ein ſpieß oder ſtãg beſchicht/ iſt gar ſchwer
<
lb
/>
vnnd hoch zůuerwunderen. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25580
"
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="
preserve
">Es můß jm aber einer diſe drey ding für ſetzen/
<
lb
/>
nam̃lich daß bey vylen ein forcht iſt (dann es iſt nit yederman gleich geſin-
<
lb
/>
net) demnach des Torpedo oder zitterfiſchs faulkeit/ welcher auch inn des
<
lb
/>
garn mitte/ des menſchen hand erſtaunen machet/ vnd dañ der ſchlangen
<
lb
/>
athem/ welcher jrẽ zů dem maul auß ghet/ dieweil wir ſehen dz in {der} peſtelẽtz
<
lb
/>
allein/ durch diſen jren vyl ſterben. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25581
"
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="
preserve
">Auff diſes bedenck zůmal dz jren vyl al
<
lb
/>
lein durch den ſchedlichẽ athẽ ſterben/ etlich allein auß forcht/ vñ erſtaunẽ/
<
lb
/>
vyl allein durch des garn anrürẽ. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25582
"
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="
preserve
">wañ nun diſe ſchlãg verwüdet/ was ſolte
<
lb
/>
für ein wun{der} ſein/ wañ die forcht/ böß athẽ/ vñ die anrürũg ein gäben todt
<
lb
/>
bringt? </
s
>
<
s
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="
echoid-s25583
"
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="
preserve
">doch iſt diſer wũderbar/ weil es ſeltẽ beſchicht. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25584
"
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="
preserve
">Wz nun die natut võ
<
lb
/>
jrẽ ſelbs fürbringt/ mag durch kũſt vyl beſſer vñ glücklicher volbracht wer-
<
lb
/>
den. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25585
"
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="
preserve
">Hie ſagſt du aber/ wie ghet es zů daß wenig durch dz gifft ſterben? </
s
>
<
s
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="
echoid-s25586
"
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="
preserve
">es
<
lb
/>
<
note
position
="
right
"
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="
note-0863-02
"
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="
note-0863-02a
"
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="
preserve
">Gifft bey men
<
lb
/>
cklichem ver-
<
lb
/>
haſſet.</
note
>
ſeind vyl vrſachen. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25587
"
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="
preserve
">Zům erſtẽ ſeind vyl ſo nicht wöllen mit zůſchaffen habẽ.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
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="
echoid-s25588
"
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="
preserve
">dann die Fürſten haſſen diſes/ weil andere jnen auch mit vergeben mögẽd. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s25589
"
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="
preserve
">
<
lb
/>
Es wöllend die weyſen diſes auch nit brauchẽ/ damit ſie niemand ein böſes
<
lb
/>
exempel geben/ ſo mögẽ die vnuerſtendigẽ hie mit nicht außrichtẽ. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25590
"
xml:space
="
preserve
">Ich will
<
lb
/>
erſt geſch weigen/ daß niemand gern mit diſem ſchedlichen thier vmbgeth. </
s
>
<
s
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="
echoid-s25591
"
xml:space
="
preserve
">
<
lb
/>
</
s
>
</
p
>
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div
>
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text
>
</
echo
>