Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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824dcclxviijVon mancherlei wunderbaren
Em aufflöſung von dem end har/ durch wölche
man
der erfundenen dingen gebrauch haben mag.
Das
xcix. Capittel.
ES iſt treffenlich vyl daran gelegen/ daß man an erfundenẽ din-
gen
den rechten brauch erkeñen möge.
Es iſt aber der gebrauch/
das
end.
auß dem end kommet man auff die anfeng/ auß den
anfengen
volgend andere ding/ ſo dem end gehörend.
Als in
Geometriſchen
dingen/ verſthet man auß der einen rechten ſei
ten
in einem gantzen vnd geraden triangel/ als vyl/ wie man an den anderẽ
zweyen
ſo dargegen ſthond/ vernemmen möchte.
Auch inn der Arithmeti-
ca
/ daß der gantzen zaal Cubus/ vnd ſechßten theil/ den anderen theilẽ ge-
leich
iſt/ vnd wann man diſes mit dreyen multipliciert/ kommet man ye
einem
vollkommenen theil des quadranten.
Was auch auß ſollichen vol-
get
/ mag ehe verſtanden werden/ dann des end erfindung/ oder der anfen
gen
auß dem end.
Alſo geth es auch in handwercken / wañ man das end fürgeſetzet hatt/
11Herte dreyer
ley
.
als nam̃lich fragt man ob das glaß möge hert werden.
vnd wie hert es ſein
müſſe
/ daß es ſich nit feylen laßet.
hernach můß man lůgen wie diſes gan
ge
.
dann wir wiſſen wol daß auff dreyerlei weyß vonn der herte geredt wirt.
eintweders das durchgeth vnnd ſich nitt biegen laßet/ als der ſtachel/ oder
was
zäch iſt/ als das gold vnnd ſilber.
oder daß ſich nit feylen laßet/ vnnd
nit
bald zernaget wirt/ als der mertheiledel geſtein.
es iſt auch die herte ſo
bald
durchgeth/ zweyerley/ als das glaß/ vnd der ſtachel.
doch iſt diſe weiß
von
der erſten vnd anderen har genommen.
dañ was hert iſt/ daß es durch
gange
/ wañ es nit bald bricht/ ſo man es beügt/ diſes wirt noch herter/ daß
es
gar nit mehr zůbiegen iſt.
es iſt auch noch ein andere rechnung der dicke.
dann
die dicke ſeind gemeinlich herter/ dann die dünnen.
Deßhalben mag
die
herte zům vierdten mal geſetzet werden.
dañ es iſt offenbar/ daß der ſta-
hel
darumb nit mag gebogen werden/ weil er mehrmalen in kaltem waſ-
ſer
außgelöſchet iſt.
oder auff ein anderen weg wie das glaß/ vnnd iſt doch
herter
.
Dann ob wol die ding gleich gern brechen/ welche ſich gleich biegen
laſſen
/ laßt ſich doch der ſtahel minder biegen.
Ob wol auch der Adamant
leicht
vnd glatt/ iſt er doch vyl herter dann das glaß/ ja vyleicht auch dann
der
ſtahel/ dieweil diſe herte von der dritten arth vnderſcheiden wirt.
Deßhalben můß man alle arthen abtheilen/ vnnd dann für ſich ſelbs vn
derſcheiden
/ vnnd alſo verhüten/ damit wir nit die vrſachen mit den geſtal
ten
vermiſchen.
demnach auch anzeigen daß dem alſo ſeye. dann diſes iſt vn
ſer
fürnemmen.
Von diſem kommen wir in erfindung der vrſachen/ von
welchen
wir dann andere vrſachen erlangen/ ſo einer ſach volbringen ge-
hörend
/ als nam̃lich ob es von einer warmen oder kalten ſeye?
ob die möge
alſo
ſein/ oder jetzund alſo ſeye?
ob ſie an einanderen beleibend/ oder ſich et-
wan
enderen?
ob ſie ſtarck oder mäßiglich ſeyend. ob ſie trocken oder feücht/
langwerend
oder kurtz/ oder einer beſonderen eigenſchafft ſeyend.
alſo ſoll
man
auch das überig verſthen.
Zůletſt ſoll man auch erkundigenn/ wel-
che
die ding vermögend/ als die weyß/ das orth vnnd inſtrument/ ſo das
werck
vollbringen mögend.

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