Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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954dcccxcviiiAußzug von allen. le ſeind/ zů dem erſten gemachet.
Wilt du eyer on ein hennen außbrůten/ ſo thůn jm alſo. Nimb zwey küſ-
11wie die eyer
on ein hennẽ
auſsgebrůt
werden.
ſin vnnd füll ſie mit geſtoſſenem hüner kaat/ darnoch näy auff ein jedes die
dicken vnnd weichen hüener federen/ lege den breiteren theil der eyer auff
das vnder küſſin vnnd das ander küſſin oben darauff/ thůn ſie alſo mit ein
anderen an ein warm orth/ vnd laß alſo vnbewegt zwentag ſthen/ darnoch
biß an dem zwentzigeſten tag keer ſie alſo vmb/ daß ſie geleich ligen/ vnnd
gewermet werden/ an dem zwen vnd zwentzigeſten tag wann ſie fürher gu-
cken vnd ſchreyen/ ſo für ſie allgemach auß dem ey.
Die geberung vnnd erneerung haben jren anfang von der werme vnnd
feüchtigkeit/ das ſicht man bey den wullenen tücheren wann man ſie auß-
ſtreckt vnd richtet.
dann zům erſten macht man ſie naß/ darnoch zeücht vñ
ſtreckt man ſie ob dẽ feüwr.
So nun diſe wölche warm vnd feücht ſeind/ mit
kunſt auß einander gezogen werden/ iſt billich dz es mit der natur auch alſo
zůgange.
die kochung vnnd zeytigung aber geſchicht von einer vyl trockne-
ren werme weder die gebärung vnnd erneerung thůt.
dann wölche ſůß/ die
ſeind auch wol gekochet.
Dergeleichen als Melonen werdend an der bit-
terkeit deß ſtils/ darzů auch an dem ſtarcken geruch/ vnd bey der dicken rin
den erkanndt.
es geſchicht aber alles mehr von der trückne vnnd dürre/ dañ
von der feüchtigkeit.
Bey dem menſchen iſt die erneerung darumb alſo gůt
weil die feüchtigkeit feißt iſt.
Man ererbt die kranckheit auff viererley weiß. an {der} haut von wegen deß
22Krancheit
@@bung.
anrürens.
von einer begird/ als der augen kranckheit/ oder von wegen zů-
ſamen ſtim̃ung der dünſten/ wie die eyſſen vnd geſchwär.
oder auß vergiff-
tem lufft als die peſtelentz.
dañ ein jede zůſamen ſtim̃ung geſchicht von we-
gen deß anrürens.
Das anrüren aber iſt viererley/ mit dem leib/ als mit der
haut/ mit der matery/ als in den geſchwären.
mitt dem element/ als in der
peſtelentz.
zů letſt mit den ſtreimen vnd einer gleichnuß/ als inn den augen.
Darũb ſeind die erblichen kranckheiten an der haut/ die malazey/ {der} grind/
raud/ oder ein heßliche geſtalt der haut/ daß ſie weiß geflecket iſt/ bey der lũ
gen/ bruſt/ ſchlund/ vnnd den nateürlichen glideren/ große geſchwär/ als
die frantzoſen/ bey dem hertzen vnnd hirne peſtelentzen vnnd entzündun-
gen der augen.
Der menſch hat eines langen lebens bedörffen/ damit er alle ding lerne-
te.
ſein höchſt alter iſt hundert vnd zwentzig jar. er kan aber on großen noch
theil ſeiner glider vñ leibs nit wol dahin kom̃en.
Wiewol man ſagt dz Moy
33Moſis alter. ſes auff ſolches alter on allẽ ſchaden kom̃en ſeye.
dañ er hat ſein gůt geſicht be
halten/ iſt jm auch kein haar nie außgefallen/ wölche zwey ſtuck den altẽ ge-
meinlich widerfaren vnd überlegen ſeind.
Dz aber auch vyl Iuden noch jm
ſolches alter erlanget habẽ iſt nit zů verwunderen.
dañ Moyſes iſt auſſert-
halben der gemeinſchafft ſo er mit Gott gehabt/ auch ein verrümbter mañ
geweſen.
der ſo vyl jaren ein ſollich widerſpennig/ rauch vnnd grob volck ge
regiert/ vnd jnen ein nutzlich geſatz fürgeſchriben hat.
Daß aber die Iuden
lang leben beſchicht darüb weil ſie ſich mit eſſen vnd trinckẽ wol haltẽ/ auch
nicht vnreines eſſen/ darzů wonen ſie vnder einem geſunden himmel.
Warumb fallen aber den alten leüten die zän auß/ vnd werden den übe-
44Zen alter. rigen thieren ſchwartz vnd vngeſchaffen?
Ich ſprich alſo. Am anfang ſeind
dem menſchẽ vyl zän von nöten geweſen/ damit wo einem etwas breſte/ o{der}

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