Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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344cclxxxviijVon mancherlei wunderbaren ding (wie geſagt iſt) on athem vnnd gefider alſo hoch harauff ſteigen. Wir
leſen auch daß das fleiſch von einer Conchen vnd ſchnecken die berlin brin-
gen/ bey den ſieben vnd viertzig pfunden gewegen.
Ich hab ſelbs kurtzlich
ein ſtuck von einem müterlin geſehen/ in welcher vyl berlin inwẽdig zůſam
men gewachſen/ nit anders dann inn den zůſammen gewachſenen ſteinen
(die wir Rochas/ das iſt/ dannuß/ von der ſelbigen figur har nemmen) die
edlen geſtein.
dann etlich lagen tieffer/ etlich höher/ ein theil waren rund/
die anderen eben/ oder gantz on ein form/ wie die keſten in der eſchen ligen/
alſo warend diſe in der můter vergraben.
Es iſt wol gläublich/ weil diſe am anfang alſo leichtlich mögend daruon
geriſſen werden/ daß der außgetruckt ſafft vonn der muſchelen/ als weren
es tropffen/ inn ein runde form zůſam̃en lauffe.
wann darnach etwas dar
zů kommet/ mehren ſie ſich auß der ſelbigen zächen feüchtigkeit durch die
ſchalen/ vnnd wachſen zůſammen.
demnach ſeind ettliche beſondere ſo an-
dere Oſtrea herfür bringen/ wie von den fiſcheierẽ oder rogẽ fiſch werden.
dem ſeye auch wie ihm wölle/ ſo die Muſchelẽ von der größe gar beſchwert/
werffen ſie diſe von ihnen ſelbs hinweg.
doch ſeind die bärlin nitt als hert/
wie die ſtein/ ich weiß auch nicht daß etwas herters an den thieren wachſe/
dann die meernabel.
Dann weil der Buccinen vnnd purpurſchnecken überdeckel mancherley
11Meer nabel. geſtalt habend/ lang/ rund/ vnd geſpitzt/ als geſagt/ ſeind die nabel gantz
ſtein hert/ alſo daß man ſie ſchön balieren mag.
Sie ſeind von deß mẽſchen
nabels geſtalt vnnd größe alſo genennet/ nammlich dick/ vnnd weyß mitt
roth vermenget/ vnd glantzen/ dann ich hab ſie dick in den henden vmbge-
ballet.
Bellonius zeigt an/ er habe etlich eſchfarb geſehen/ ſo oben her auff-
geblaſen/ vnd doniden gar eben geweſen.
deßhalben iſt ſein überzug dicker
vnnd herter/ dañ des Turbinis oder krumgeſpitzten ſchnecken/ die ſchalen
aber iſt nit breiter.
Der vmbilicus vnd nabel iſt zůring herumb rund.
Auß diſer arth iſt auch der Penicillus oder benſel/ welcher wurm in den
rören wachſet/ er hatt auch ettlich haar/ welche er voranhin trucket wañ er
herauß ſchleüffet/ darumb heißt er ein benſel.
Siphunculus oder die rören
iſt ein ſchalechtige oder jrrdene materiẽ/ welche mit einem weichen vnd lu-
cken band an die ſtein gebunden.
Sonſt wachſend ettlich andere on haar in
in den ſchalechtigen teüchelinen/ vnder wölchen ettlich geſtrackt/ etlich zů-
ſammen gebogen ſeind.
doch ziehend ſich diſe alle/ ad dem orth do ſie an den
ſteinen oder alten ſchalen hangend/ bey welchen ſie wachſen/ an dem end zů
ſammen wie die hörner thůnd.
Die würm ſo inwendig ſteckẽ/ ſeind nit über
eines fingers lang/ ſie ſeind rot vnd den Scolopendren vnd harechtẽ wür-
32[Figure 32] men/ ſo vil füß haben/ geleich/ dañ daß ſie hinden har der dañ-
bäumen frucht geleich ſeind.
damit du ſolliches baß verſtün-
deſt/ hab ich des wurms bildnuß allein hiezů ſetzen wöllen.
Auff diſe volgend die vier gleſtende vnd ſchalechtige art. diſe
haben der krebßen natur/ vnd ein kurtzen ſchwantz.
Die Aſtaren habend ein lange/ darzů ein herte vnnd dicke rinden. Die
22Der Cruſta-
ceſchen oder
krebs arthẽ.
Squillen haben kein krebs ſcheren/ vnnd darzů füß on ſcheren.
Die Lo-
cuſten vnnd heüwſchrecken haben ein ſchwache ſchalen/ vnnd vier hörner.
die zwey gröſte ſeind hinden weit/ vnnd vornen har krumb geſpitzet/ mitt
vier knöpffenn/ mitt welchen ſie diſe vmbwendenn wahin ſie wöllen.
der

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