Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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199cxliijſachen/ Das ſechßt bůch. wechs ein hertz oder große werme haben. Dieweil auch ein yetlich Planta
vnnd
gewechs in die lẽge wachßet/ můß allenthalben holtz ſein.
deßhalben
iſt
in den thieren fleiſch/ dañ die feüchte theilt ſich von der trückne/ als die
bein
vnnd kröſpel/ welliche ſich nitt mitt dem fleiſch vermiſchend.
Wider-
umb
iſt ein frag/ warumb etliche gwächs in dem meer entpfindtlich ſeyen/
vnd
nitt vff {der} erden?
Solches wirt hernach angezeigt. Deßhalben wirt vil
licht
in einem dicken lufft nitt vnmüglich ſein/ das etwan ein gewechs ent-
pfintlich
ſeye/ vnnd einem vnuollkommenen fleiſch geleiche/ als der ſchne-
cken
vnnd fiſchen.
Vnder den wunderbaren gewechßen ſoll billich auch die meerwe
25[Figure 25]11Meerwäge-
rich
.
geris gezellet werden/ welches eines tiſch geſtalt hatt mitt vier hör-
neren
.
wir haben diſe an deß großen meers gſtad in Neuſtria wach-
ſen
geſehen.
Es iſt auch bey vns ein gemein kraut/ ſo garten diſtel geneñet wirt/ wel-
ches
beiden ſeitten bletter hatt/ ſo zůſamen ghond/ wie zwey geſchirr/
das
waſſer auffſamlend/ auß wellichen die vogel dürrer zeytt pflägen
trincken
.
wann du auch das waſſer darauß ſchütleſt/ wirſt du ein tauw fin-
den
.
Ob diſes on gefahr beſchehe/ oder etwan auß einer verborgenen nateür
lichen
vrſachen/ damit es diſe feüchte behalten möge/ iſt mir nit wüſſen.
doch will ich inn gemein an einem anderen orth daruon reden.
Es iſt auch ein wunderbar gewächs/ welliches Auerroes ein erdbiden nen-
net
.
Ich weiß von deſſen vrſprung nichts ſagen/ doch iſt gewüß das es
nach
dem erdbidem wachſet/ als wann es auß dem dunſt vnnd dampff ke-
me
/ durch welchen der erdbidem entſtanden.
Inn der gwächßen vrſprung iſt auch diſes zůuerwundern/ daß das Ma
cedoniſch
Peterlin (welches Alexandriniſch ſoll genennet werden/ als et-
wan
vor geſagt) vnnd der ſaffran/ inn dem winter grůnend vnnd harfür@
brechend
/ ſo doch andere kreüter verderbend/ vnd die gewächs jre bletter
verlierend
.
Solches wirt man kümerlich an den beümen finden/ diſes ha-
bend
wir inn vnſerem land mitt den augen ſelbs geſehen.
Ich acht daß die
feißte
feüchtigkeit daran ſchuldig ſeye/ dann ſie ſeind das gantz iar grün/
vnnd
überkommend inn dem herpſt ein größere werme/ wie auch die men-
ſchen
/ darumb müßend diſe gewechs warm ſein.
Diſes iſt auch wũderbar daß man ſagt/ es ſeye in dẽ land Peru die baum
wollen
mancherley farben/ wiewol es auch ſeine vrſachen hatt/ namlich
theil
weiß/ zům theil rott/ grün/ oder blauw.
was iſt aber diſes? dieweil auch
der
ſaamen einerley arth als deß ſenffs/ darzů die blůmẽ als die roſen/ man
cherley
farben habend.
Es iſt aber mehr zůuerwundern/ daß man ſagt es ſeye ein baum welches
bletter
gleich dürr werdend/ wañ man ſie anrüret.
Villicht möcht yemand
ſagen
/ vnnd das billich/ die bletter wurdend dür/ weil ſie ein gantz ſubteile
feüchtigkeit
in jnen habend.
dañ dergleichẽ müßen leichtlich welck werden.
Welche aber gäle blůmẽ hand/ epich bletter/ die freſſen dz gſund fleiſch
vff
/ vnd heilẽ die böſe gſchwär/ welches doch nitt zůuerwundern.
wañ aber
ein
geſchwär nitt wüſt iſt/ mag diſes nitt beſchehen.
Es mag auch wol vnder die wunderwerck gezellet werden/ dz man ſagt
es
werde {der} ölbaum vnfruchtbar/ wañ diſen gegẽ einer eichẽ überſetzet/
er
ſoll ſich auch inn den gegentheil biegen/ als welte er ſeinen feind fliehen.

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