Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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246xcxVon mancherlei wunderbaren
Von den vnuolkommen chieren/
Das xxviij. Capitell.
EIn gezierd der gantzen natur iſt vrſach gewäſen/ daß die thier ſo
11Blůtloſe thier
auſs der ſeü-
lung.
kein blůt habẽ erſchaffen ſeind.
wie auch in dẽ menſchẽ dz haar/
die negel/ vnnd andere wüſte überflüßige ding auß notwendig-
keit geordnet.
dañ es iſt allwegen diſes/ ſo kein läbẽ hatt/ wüſter
dann das do lebt.
Weil aber die Sonn ein mächtige krafft be-
kommen/ damit die ſchöpffung nit zergieng/ habend ſie diſe auß allen ma-
terien nothalben harfürgebracht/ wañ die wäſſerige feüchte verzeert/ vnd
die feißte beliben iſt.
Deßhalben werde derẽ in heißen landen vnd im Som
mer mehr.
Welche thier nun ein vollkom̃ene zeytigung/ vnd ein außgema-
cheten anfang bekommen/ die neñen wir blůtrych/ vnnd habend ein hertz.
welche aber diſes nit haben/ heiſſen blůtloß. ſo alle weder eingeweid/ hertz/
läber/ nieren/ lungen/ netze/ vnd blateren hand.
dañ wie vor geſagt/ mang
let diſes jnen/ auß welchem ſolliches alles ſolte entſthon.
es iſt auch nitt ein
ding blůtloß ſein/ vnd auß einer feülung werdẽ.
dañ die meüß haben blůt
vnnd mögend auch auß der faulung entſthon.
Vnnd hargegen ſeind vyl
ding nit durch ein faulung geboren/ die kein blůt haben als der Hummer/
langfüßig Blachfiſch/ vnd der fiſch ſepia.
Es ſeind aber erliche dẽ menſchli
chen geſchlecht treffenlich nutzlichẽ/ als die binlin vnd ſeydewürm/ ettlich
gar nit als die ſcorpionen vnd fliegen Die ſeydenwürm ſeind nutz vnd ſcha
den nicht.
ſcorpionen vnnd die ſchnacken ſchaden/ vnd nützen nicht. Etlich
nützen vnd ſchaden nicht/ als die ſingenden heüwſchreckẽ/ ſo vnder der er-
den verborgen ſeind/ wölche wir grillen nennen.
etlich ſeind nutz vnd ſchad
als die binlin vnd würm.
Wir haben aber deren vrſach vñ gründ in den bü
cheren der ewigen heimlich keiten weitläuffiger angezeigt.
Nun wöllend wir den zwifachen vnderſcheid in diſen thierlinen beden-
cken.
Die eine iſt in der ſubſtantz/ dañ es ſagt Ariſtoteles/ das der blůtloſen
thieren zwo fürneme arten ſeyend/ namlich der Inſecten ſo das haubt von
dem anderen leib vngeſcheiden habend/ vnnd die mit einer rinden bedeckt
ſeind/ wölche gemeinlich alle ein maul/ bauch/ eingeweid/ vnd orth haben
do der kaat hinauß/ wölches zwar in den blůtreichen vnd blůtloſen an ei-
28[Figure 28]OS.Venter.Inteſtinũ.A@@s.A D B C >A B C D nem orth vnd linien ſthet.
in den geſpitzeten aber vnd
im fiſch Polipen wirt diſe linien gebogen.
deßhalbẽ be
ſchicht dz der ars zůnechſt beim maul ſthet bey diſen/
wie er in anderen am weyteſten daruon iſt/ wie du dañ
in diſer figur ſiheſt.
Doch ſeind etliche wölche wermeinend/ es habe die
hundsmuck kein ars/ vnd diſes darumb das ſie ſieben
tag on ſpeyß lebt.
wann ſie aber ſpeyß hatt/ lebt ſie nit
ſo lang.
Es iſt faſt ein wüſt thierlin zůſehen/ es hatt
ein kleinen kopff/ großen vnd herten bauch wie ein er-
pſen/ iſt eſchfarb/ vnd etwas mit gäl geſprenget/ wölches eigentlichen bey
den hünden/ vnd ihnen feind iſt.
Ein theyl haben ettliche glider/ vnd et-
lich nitt/ als das haupt vnd ſchenckel.
doch haben alle etwas ſo ſich an der
proportz mit dem hertzen vergleichet.
aber keines hatt dz hertz warlich/ vnd
deßhalben auch kein lungen.

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