Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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312cclviVon mancherlei wunderbaren vnd faſt in die hauptpuncten begreiffen/ vnd eines yedẽ vrſach/ als durch
ein
exempel beſchriben.
Zům erſten will ich fürhalten/ was ich durch den
fiſch
verſtande.
Es iſt ein thier/ welches in dem Element des waßers kom̃
11Fiſch. licher dañ an einem andern orth lebt.
Deßhalbẽ offenbar/ daß die biber
vögel
/ ſo in den waſſeren leben/ offenbarlich von den fiſchen vnderſcheidẽ
ſeind
.
Die ſchnäcken aber/ die krebs vnd der gleichẽ/ haltet man für fiſch.
Die fiſch aber ſo vn{der} der erden leben/ wañ ſie ächter darunder lebẽ/ dieweil
ſie
ſich in dem kaat/ von wegen des waſſers erhalten/ verſteth man für diſe
fiſch
/ ſo in der erden/ wie das gewürm lebt.
Doch neñet man diſes eigẽtlich
fiſch
/ ſo fiſchſchoren vnd gefider hand/ darzů in dem leib ein blateren oder
höle
ſo vol wind ſtecket/ demnach faſt alle on füß/ vnd ſich ſchnelliglich inn
den
waſſeren bewegen.
Es ſeind aber diſe ſtuck nit alle in allen fiſchen/ dañ
es
ſeind etlich fiſch/ wiewol wenig/ ſo keine fiſchſchoren hand.
Die Branchen oder fiſchſchoren ſeind krum̃e bein/ ſo mit wenig fleiſch be
decket
ſeind/ vnd kleine löchlin hand.
der mehrtheil iſt diſes fleiſch rot/ vnd
mögen
ſie durch diſe/ dz waſſer dem mũd auß vnd ein laßen.
dañ ſie ſeind
ein
theil am maul.
gemeinlich werden ſie in den fiſchẽ/ vorab ſo ſchüpechtig
ſeind
/ mit anderen beinen bedecket.
Es habẽ diſe müſſen an den fiſchẽ ſein/
dieweil
die fiſch in dem waſſer leben/ wenig geblüt der mehrẽtheil hand/
demnach
auch des luffts manglen müſſen.
deßhalben weil ſie eſſen/ müſſen
ſie
die ſpeyß verſchlucken/ vnd das waſſer außſtoſſen/ welche zwey ding inn
den
menſchen durch die gurgel vnd vmbligende örther/ darzů von fleiſch-
aderen
/ ſo am ſchlund ſthand/ beſchehẽ.
es mocht aber deren keines an den
fiſchen
ſein.
Alſo hatt die natur diſe fiſchſchoren erdacht/ welche die ſpeyß
auch
alſo gantz in den ſchlund trucken/ vnd das waſſer hinderhalten möch
ten
.
dann in einer bewegung/ weil ſie die ſam̃en ziehen/ laßen ſie die ſpeyß
in
rachen/ vnd treiben das waſſer dem maul hinauß.
Die dritt nutzbarkeit iſt/ daß ihr hertz/ ſo das waſſer allgemach/ vnd nitt
mit
hauffen an ſich gezogen/ erkület werde.
Inn den heüwſchrecken kre-
pſen
/ ſeind deren anzeigungen.
In denen ſo herte ſchalen habẽ/ iſt gar kein
anzeigung
vorhanden.
In denen fiſchen aber ſo durch das waſſer erneeret
werden
/ welcher doch gar wenig (ſonder vyl mehr durch den ſchaum/ feůch
te
vnd feißte) laßen die fiſchſchorẽ das waſſer fein zimlich hinein/ dz hertz
zůkülen
.
wann nun die fiſchſchoren nit weren/ möchtẽ ſie die ſpeyß nit ſch lu
cken
/ dieweil die fiſch nit keüwen.
dann ſie haben der mehrtheil kein breitte
zän
/ ſonſt were ſchwer geweſen in ſolcher dickẽ ſubſtantz als die fiſch ſeind/
ſo
vyl vnd ſubteil muſculen oder meüßen anzůrichten/ dieweil wir inn den
jrrdiſchen
thieren daſſelbig fleiſch faſt rot zůſein befinden.
deßhalben ſeind
die
fiſchſchoren an ſtatt des mauls.
weil diſe aber nit keüwen/ haben ſie der
mehrtheil
der maalzänen manglen/ vnnd die ſpeyß mit großen gewalt inn
den
magen treiben müſſen.
darumb haben die branchien vnd fiſchſchoren
müſſen
vorhanden ſein/ darzů ein faſt ſtarcke anziehẽde krafft des magen/
alſo
daß vylen fräßigen fiſchen/ ſo ſie hungerig/ nach dem aaß ſtellen/ der
magen
biß dem maul verkeert wirt.
diſes beſchicht darumb/ weil ſie kein
gulam
oder ſtraß am halß haben/ dar durch die ſpeyß geth/ vnd der magen
faſt
ludlechtig angehencket/ ſie auch gar freßig/ als die lang muſchelfiſch
vnd
zanfiſch.
Wann die fiſchſchoren nit werend/ wurde die teüwung ver
derbt
/ weil der magen mitt waſſer erfüllet wirt.
es wurden auch die fiſch

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